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COLLECTION BACCARA Band 0269

COLLECTION BACCARA Band 0269

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0269 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PENNY MCCUSKER KELLY HUNTER TRISH WYLIE
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Angestellter“, sagte Tristan leise.
    „Möglich“, erwiderte sie und lächelte Tristan unglücklich an. „Aber ich bleibe lieber dabei, dass ich sie verlegt habe.“

7. KAPITEL
    Erin bekam die Saphire zu einem sehr guten Preis – zwei Dutzend rohe Steine ihrer Wahl und sechs kleinere gratis dazu, damit sie an ihnen das Schneiden üben konnte.
    „Ich drücke Ihnen die Daumen“, sagte Mrs. Wal, als sie die Steine einpackte. „Und wenn Sie sie nicht schneiden können, haben Sie immer noch ein paar schöne Steine.“
    „Wenn ich den Dreh raus habe, bevor alle Probesteine verbraucht sind, schicke ich sie Ihnen zurück, geschnitten“, versprach Erin.
    „Aber nein! Benutzen Sie sie für Ihre Wettbewerbsstücke, und denken Sie daran, mir Bescheid zu sagen, wenn Sie gewinnen.“
    „ Falls ich gewinne.“
    „Ist das einer Ihrer Entwürfe?“ Mrs. Wal zeigte auf den Anhänger aus goldbraunem Tigerauge an Erins Hals.
    Erin nickte.
    „Sie werden gewinnen. Die Kombination aus den Saphiren und Opalen wird fantastisch aussehen.“
    Ja, das glaubte Erin auch. Sie sah es schon vor sich und konnte kaum erwarten, mit der Arbeit anzufangen.
    „Sie ist abgetaucht“, sagte Mrs. Wal. „Ich kenne diesen Blick.“ Tristan lächelte. „Gott, sehen Sie gut aus, wenn Sie weniger streng gucken! Sie sollten öfter lächeln.“
    „Sie hat recht“, pflichtete Erin ihr bei. „Du hast das süßeste Lächeln von allen. Doch im Gegensatz zu Mrs. Wal werde ich dich nicht dazu ermuntern. Grübel ruhig, sei streng, und spar dir dein Lächeln für später auf.“
    Tristan lächelte noch mehr.
    Verdammt.

    „Du glaubst, dass Roger Mrs. Wal bestiehlt, oder?“, fragte sie, als sie zum Auto gingen.
    „Ich glaube, dass jemand sie bestiehlt“, sagte er. „Ich bin nicht sicher, dass es Roger ist.“
    „Sie kann die Steine tatsächlich verlegt haben.“
    „Mir kam sie nicht besonders vergesslich vor. Sie brauchte ganze zwei Minuten, um die Saphire zu finden, und ich wette, die hat sie seit Jahren nicht mehr hervorgeholt. Nein, sie kennt ihren Bestand genau, und ich vermute, sie weiß auch, dass sie nicht vergessen hat, wo sie welche Steine hingelegt hat.“
    „Aber das ist furchtbar!“, sagte Erin. „Warum unternimmt sie nichts dagegen? Du könntest etwas tun. Wollen wir morgen wiederkommen und mit ihr darüber reden?“
    „Sollte ich meine Arbeit nicht vergessen und Regenbogen nachjagen?“
    „Das hier ist etwas anderes.“
    „Nein.“ Tristans Lächeln schwand. „Es ist dasselbe. Wir haben ein Opfer – in diesem Fall Mrs. Wal – und einen Täter. Gehen wir einmal davon aus, dass Roger unser Täter ist. Roger hilft seit Jahren bei Wallace Saphiren aus. Vielleicht gegen Bezahlung, vielleicht auch nicht. Er hat nicht viel, ist aber nicht unbescheiden. Und dann kommt eines Tages ein finanzieller Engpass, die Banken geben ihm nichts und in seiner Familie kann ihm niemand helfen.
    Er leiht sich ein paar Tausend von den falschen Leuten, und plötzlich wird alles noch schlimmer. Er findet keine Arbeit, seine Kreditgeber sitzen ihm im Nacken, und sein Kind kränkelt, braucht also teure Medikamente. Und dann ist da Mrs. Wallace, die mehr Saphire besitzt, als sie in ihrem Leben verkaufen kann. Ihr fällt schon nicht auf, wenn ein kleiner Stein fehlt … Er nimmt einen, dann noch einen.
    Und ehe er sich’s versieht, stiehlt er regelmäßig und schwört jeden Tag, dass er ihr eines Tages alles wieder zurückgibt. Bis dahin hilft er ihr aus und redet sich dabei ein, dass er im Grunde niemandem wehtut und kein Verbrechen im eigentlichen Sinne begeht, weil er ja keine andere Wahl hat. Wer ist hier das Opfer, Erin?“, fragte Tristan. „Und was willst du tun?“
    Erst jetzt fiel ihr auf, dass er sich ihr tatsächlich öffnete und über seine Arbeit sprach.
    „Vielleicht ist es nicht so“, sagte sie unsicher.
    „Nein, vielleicht nicht.“ Aber es war offensichtlich, dass sein Vertrauen in das Rechtssystem, dem er sich verpflichtet hatte, gründlich erschüttert worden war.
    „Passiert das, wenn man undercover arbeitet? Kommt man der anderen Seite zu nah?“
    Tristan schwieg.
    „Und dann muss man unmögliche Entscheidungen in unmöglichen Situationen fällen, die manchmal auch alles schlimmer machen, oder?“
    Nichts.
    „Aber es kann doch nicht immer so sein“, sagte sie mit einem Anflug von Verzweiflung. „Manchmal muss es doch auch etwas Gutes bewirken.“
    „Ja.“ Sein bitteres Lachen traf sie bis ins Mark. „Manchmal bewirken

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