COLLECTION BACCARA Band 0269
dafür war es jetzt zu spät.
Fiona konzentrierte sich auf Shanes Lächeln und seine Lippen und darauf, was passieren würde, wenn sie nur einen Schritt nach vorne machte. Ein verlockender Gedanke. Doch jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt. Shane Dwyer und sie schlichen schon eine ganze Weile umeinander herum. Und solange es dabei blieb, hatte sie kein Problem damit.
Also setzte sie ihr freundlichstes Lächeln auf und sagte: „Vielen Dank für deine Hilfe beim Löschen. Auch wenn das für dich Routine war. Ein ganz normaler Arbeitstag.“
Shane schmunzelte. „Sicher.“ Er kam näher und sprach leise in ihr Ohr: „Aber tu mir den Gefallen und zünde nie wieder ein Haus an, Babe. Ich könnte es nicht ertragen, wenn dir etwas zustoßen würde.“
Wie bitte? Hörte sie richtig? Musste sie wirklich erst ihr neues Haus niederbrennen – ein Haus, für das sie gerade einmal acht Rückzahlungen geleistet hatte – damit Shane ihr nette Dinge sagte?
„Fiona!“, riss sie die Stimme ihres Bruders Eddie aus ihren Gedanken. „Ist alles in Ordnung?“
Er umarmte sie, dass ihr fast die Luft wegblieb.
„Mir geht’s bestens, wenn du mich nicht erstickst.“
„Was ist eigentlich passiert?“, fragte Eddie.
Fiona wand sich seufzend aus seiner Umarmung. Irgendwann würde er es ja doch erfahren, also konnte sie es ihm genauso gut gleich sagen.
Shanes Mundwinkel zuckten bereits, weil er versuchte, ein Lachen zu unterdrücken. Sie musste es schnell hinter sich bringen, bevor er herausplatzte.
Also setzte sie schnell ihren mitleiderregendsten Hundeblick auf und flötete: „Also weißt du, das hätte jedem passieren können.“
Eddies Gesichtsausdruck wandelte sich blitzschnell von verständnis- über fassungslos hin zu wütend, als ihm ein Licht aufging: „Wie?! Du hast dein Haus selber in Brand gesteckt? Also das glaube ich einfach nicht, Fiona!“
Shane verbarg seinen Mund inzwischen unter seiner Handfläche, doch sein Brustkorb hob und senkte sich verräterisch.
Nun wurde Fiona ihrerseits wütend. „Entschuldige bitte, aber es ist ja nicht so, dass ich das absichtlich gemacht habe! Es war ein Unfall! Wieso in aller Welt sollte ich mein eigenes Haus anzünden? Im Gegenteil, ich habe sogar einen neuen Teppich bestellt.“
„Ja, Espresso“, mischte sich Shane überflüssigerweise ein.
„Cappuccino!“ Fiona warf ihm einen missbilligenden Blick zu.
„Wie oft habe ich dir gesagt, du sollst vorsichtig sein?“, schimpfte Eddie ungerührt.
Fiona funkelte ihren Bruder ärgerlich an und öffnete den Mund, doch bevor sie etwas sagen konnte, legte Shane den Arm um Eddies Schultern: „Hey, jetzt entspann dich. Sie hat sogar versucht, das Feuer zu löschen.“
Fiona fasste sich an den Kopf. Na, großartig. Shane war weit davon entfernt, ihr helfen zu wollen. Er hatte es vielmehr darauf angelegt, ihrem Bruder ihre Fehlleistung häppchenweise in den schillerndsten Farben zu schildern! Das fehlte ihr gerade noch!
„Und wie genau hast du versucht, das Feuer zu löschen?“, erkundigte sich Eddie. „Hast du einen Topf Wasser darüber geschüttet?“
„Nicht direkt“, antwortete Fiona ausweichend.
Shane zog verschwörerisch die linke Augenbraue hoch: „Etwas kleiner.“
„Halt dich da raus, Shane“, versuchte Fiona ihn zum Schweigen zu bringen.
Shane lachte ungerührt. „Ach, komm schon – jede Wette, dass die Jungs aus unserer Mannschaft ihn mit dieser Story jahrelang aufziehen werden! Ihm jetzt ohne lange Umschweife die Wahrheit zu erzählen, ist das Mindeste, was du für ihn tun kannst.“
„Nun rück schon raus mit der Sprache“, befahl Eddie. „Womit wolltest du das Feuer löschen?“
„Mit dem ersten Hilfsmittel, das ich zur Hand hatte.“
„Und das war?“, fragte Eddie ungeduldig.
„Ein Glas Wodka.“
Eddie starrte sie entgeistert an. „Das darf doch nicht wahr sein“, stöhnte er ungläubig. „Kaum vorstellbar, dass du meine Schwester bist.“
Er sah seinen Kollegen zu, wie sie begannen, ihre Schläuche zusammenzurollen und ihre Ausrüstung einzupacken. Der Brand war gelöscht. Hier gab es nichts mehr für sie zu tun.
Eddie legte Fiona den Arm um die Schulter und wandte sich an Shane: „Ich nehme sie jetzt mit zu uns nach Hause.“
„Das ist sicher am besten. Sie ist zu still.“
„Ja, wahrscheinlich hat sie einen Schock.“
„Würdet ihr beide bitte aufhören, über mich zu sprechen, als wäre ich nicht da?“ Ärgerlich sah Fiona von einem zum anderen. „Ich hasse
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