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COLLECTION BACCARA Band 0273

COLLECTION BACCARA Band 0273

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0273 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PENNY MCCUSKER KELLY HUNTER TRISH WYLIE
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Schwimmweste erwischt.“
    „Die hätte sie mal besser angezogen, bevor sie gesprungen ist.“ Wie gut wäre es, jetzt einen voll ausgerüsteten Rettungshubschrauber und die Mannschaft zu haben. Sean würde die Seilwinde drehen, und Merry würde ins Wasser springen, und er hätte ein Rettungsseil und einen Korb. Verflucht, wie sollte er Sam und jetzt auch noch Chloe da rausholen? Das musste er nun wohl Nico überlassen.
    Wieder nahm er Funkkontakt mit ihm auf, und Nicos Fluchen entsprach völlig Petes gegenwärtiger Verfassung. Dass auch Chloe im Wasser war, verschwieg er ihm vorsichtshalber. Nico würde ohnehin alles daransetzen, um schnell da zu sein.
    Serena legte Pete die Hand auf die Schulter. „Chloe ist eine gute Schwimmerin und Seglerin. Sie kann den Katamaran umdrehen und das Segel hochziehen, wenn es nötig sein sollte. Wie lange wird Nico wohl noch brauchen?“
    „Ich hoffe, nicht mehr lange.“ Pete zog den Hubschrauber höher, um Chloe nicht zu behindern, während sie auf den Katamaran zuschwamm. Jetzt hatte sie ihn erreicht und hievte sich auf den Schiffsrumpf. Pete stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, als sie darauf saß und ihre Schwimmweste anzog, bevor sie sich Sam näherte. Immerhin konnte sie mit dem Ding umgehen und schien auch ihre fünf Sinne beisammenzuhaben.
    „Sieh nur“, sagte Serena mit tränenerstickter Stimme, und Pete beobachtete, wie sie auf den Jungen zukroch und mit ihm redete. Sam streckte schwach die Hand nach ihr aus.
    Chloe zog ihn hoch und hielt ihn ganz fest in ihren Armen, und Sam klammerte sich an sie, als wolle er sie nie wieder loslassen.
    „Sie haben es geschafft!“, rief Serena überglücklich. „Jetzt sind sie gerettet.“
    Pete nickte nur kurz. Er wollte ihr nicht sagen, dass es noch lange nicht ausgestanden war. Sie wussten nicht, wie schwer Sam am Kopf verletzt war. Nur mühsam unterdrückte er die Erinnerung an ähnliche Situationen, wo sie die Schiffbrüchigen fest im Griff hatten und diese ihnen dann unter den Händen gestorben waren. Bitte, lieber Gott, flehte er im Stillen, mach, dass es diesmal anders ist.
    Er zog den Hubschrauber noch weiter hoch. Für Chloe und Sam auf dem Katamaran konnte er ohnehin nichts tun, aber Nico würde ihn besser sehen, wenn er höher flog. Außerdem konnten sie so besser beobachten, wenn Nico sich näherte. Pete funkte Marianne und die Küstenwache an und bestellte einen Rettungswagen, der am Ufer warten sollte, wenn Nico die beiden zurückbrachte. Mehr konnte er nicht tun.
    Jetzt sahen sie Nico herankommen. Wie eine Kanonenkugel schoss sein Schnellboot übers Wasser.
    Pete hielt den Hubschrauber direkt über dem Katamaran.
    Endlich hatte Nico das Segelboot erreicht und befestigte es mit einem Tau an seinem Schnellboot.
    Dann nahm er zuerst Sam aus Chloes Armen und wickelte ihn in eine Decke, danach holte er Chloe von dem Katamaran herunter und schloss sie in die Arme.
    Pete seufzte erleichtert auf und sah Serena glücklich lächelnd an.
    Ohne Rücksicht auf Schalthebel und Armaturenbrett streckte Serena die Arme nach ihm aus und bedeckte sein Gesicht und seinen Mund mit Küssen. Dabei weinte sie Tränen der Erleichterung.
    Nachdem sie sich wieder beruhigt hatte, schob Pete sie sanft in ihren Sitz zurück, und sie flogen zurück an Land.
    Die Dorfbewohner, die die Insel nach Sam abgesucht hatten, waren bereits in Chloes Taverne versammelt, als Pete und Serena eine halbe Stunde später eintrafen.
    Dankbar nahm Pete das Bier an, das Theo ihm grinsend hinstellte, und ließ die Lobeshymnen der Leute über sich ergehen. Noch war ihm nicht nach Feiern. Nicht, bevor er wusste, wie es Sam ging. Sicher war Nico mit seinem Boot inzwischen zurück, und Sam wurde vom Arzt untersucht.
    Lächelnd, wenn auch mit müden Augen, saß Serena neben Pete. Auch sie hatte ein Bier vor sich. „Auf Sam“, sagte sie und stieß mit Pete an. „Dass wir ihn gefunden haben. Aber freust du dich denn gar nicht? Du guckst immer noch so ernst.“
    Er lächelte etwas gequält.
    „So ist es schon ein bisschen besser, aber richtig fröhlich kommst du mir nicht vor.“
    Immer mehr Menschen strömten in die Taverne. Alle wollten wissen, wie es Sam ging. Die Sorge um ihn hatte die Inselbewohner zu einer verschworenen Gemeinschaft gemacht, und für heute Abend gehörte Pete auch dazu. Alle gratulierten ihm, und mehr als ein Mal lag ihm auf der Zunge: „Das ist doch mein Job“, aber das stimmte gar nicht. Nicht mehr.
    Er war kein Rettungsflieger mehr.

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