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Collection Baccara Band 0282

Collection Baccara Band 0282

Titel: Collection Baccara Band 0282 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Mccauley , Susan Mallery , Jo Leigh
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hatte ihm einiges abverlangt. Er war immerhin keine Siebzehn mehr.
    „Mr. Desmond?“
    Er blickte den Kellner an, der mit einem Tablett neben seinem Tisch stand. Auf dem Tablett war nicht die bestellte Flasche Weißwein, sondern ein Whiskeyglas. Gerade wollte er den Fehler aufklären, als der Kellner das Glas vor ihn hinstellte.
    „Mit den besten Empfehlungen von Ihrer Großmutter.“
    Erschrocken ließ Will den Blick durch den Raum schweifen. Verdammt, dort saß sie. Er hatte gar nicht bemerkt, wie sie hereingekommen war. Unwillig schüttelte er den Kopf und musterte sie. Das perfekt frisierte, silberne Haar. Die sorgfältig geschminkten, grünen Augen. Sie trug ein schickes, tief ausgeschnittenes Kleid. Aber sie konnte sich das noch immer leisten. Sie war in männlicher Gesellschaft hier. Ihr Begleiter war ein gut aussehender, älterer Mann. Will kannte ihn nicht. Aber er sah gepflegt aus. Wie jemand, der Geld hatte.
    Will seufzte und fragte sich, wer der Mann wohl sein mochte, und in welcher Beziehung er zu Drina stand.
    Der Kellner räusperte sich unbehaglich und warf einen kurzen Blick in Drinas Richtung. „Die Dame hat mich gebeten, Ihnen etwas auszurichten. Sie hat mich angewiesen, ihre Worte genau wiederzugeben, Sir. Sie möchten so gut sein und sich nach dem Abendessen von der Brooklyn Bridge stürzen. Sie hätte genug von Ihrer Einmischung.“
    Will hob die Augenbrauen. „War das alles?“
    Der Kellner schüttelte bedauernd den Kopf. „Außerdem soll ich Ihnen sagen, dass Sie heute Abend für ihr Abendessen aufkommen werden.“
    „Ah, ja. Sie hat sicher Champagner bestellt, richtig?“
    „Ja, Sir. Einen Veuve Clicquot 1988.“
    Will nickte ergeben. „Das geht in Ordnung. Vielen Dank.“
    Als der Kellner sich verbeugt und in die sichere Küche begeben hatte, hob Will das Glas und prostete seiner Großmutter zu. Sie lächelte ihn mit hoheitsvoller Miene an und hob gleichfalls ihr Glas, in dem der teure Champagner perlte. Dann wandte sie sich wieder ihrem Begleiter zu. Will nippte an seinen Whiskey, der mindestens zwanzig Jahre alt war und ihn ein Vermögen kosten würde, denn Drina hatte ja dafür gesorgt, dass die Rechnung auf ihn ging.
    Wenn sie aber dachte, dass ihr kleines Spielchen ihn von seinem Vorhaben abhalten würde, dann hatte sie sich getäuscht. Jetzt erst recht. Aber Drina war eigentlich viel zu schlau, um sich solchen Illusionen hinzugeben.
    Sie war, genau wie er selbst, ein Produkt ihrer Erziehung und ihrer Familie. Einer Familie, die sich bereits seit Generationen nur einem Geschäft gewidmet hatte: Dem Stehlen und Betrügen.
    Darin hatten es verschiedene Familienmitglieder zur wahren Meisterschaft gebracht. Auch Wills Eltern, die inzwischen beide verstorben waren, hatten sich voll und ganz dieser Tätigkeit gewidmet und dabei beachtliche Erfolge erzielt.
    Bei der bitteren Erinnerung an seine Kindheit trank Will einen großen Schluck, um sie hinunterzuspülen. In zahllosen Hotels hatte er geübt, wie man unbemerkt fremde Handtaschen an sich bringt oder mit geschickten blitzschnellen Bewegungen anderer Leute Brieftaschen stiehlt. Er war ein guter Schüler gewesen und hatte schnell gelernt.
    Ebenso schnell hatte er vor diesem Leben die Flucht ergriffen, sobald er alt genug dafür war. Denn er hatte bald erkannt, dass dieses Leben sowohl die Täter als auch die Opfer ruinierte. Nicht wenige seiner Verwandten endeten im Gefängnis oder starben, wie sein Vater, einen frühen und gewaltsamen Tod. Diese Erkenntnis hatte ihn schon früh dazu getrieben, in der Schule wie ein Besessener zu lernen, um es auf ein College zu schaffen. Er wollte einen vernünftigen Beruf ergreifen und sein Geld auf ehrliche Weise verdienen. Mit dem Vermächtnis, das seine Familie ihm hinterlassen hatte, wollte er nichts mehr zu tun haben. Sobald es ihm möglich war, brach er jeglichen Kontakt zu seiner Familie ab. Das einzige Familienmitglied, von dem er sich nicht lösen konnte, war seine Großmutter.
    Ein Versprechen, das er seinem Großvater Marius auf dem Sterbebett gegebenen hatte, band ihn unauflösbar an Drina. Marius hatte Will schwören lassen, auf Drina aufzupassen und dafür zu sorgen, dass sie niemals in Schwierigkeiten geriet. Ob sein Großvater wohl geahnt hatte, was er seinem Enkel abverlangte? Denn Drina war unbeirrt weiter ihren Weg gegangen, der von Diebstählen und Betrügereien gekennzeichnet war.
    Es hatte Will viel Geld, Zeit und Energie gekostet, den letzten Wunsch eines Großvaters zu

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