Collection Baccara Band 0282
Und dass sie mehr von ihm wollte als nur eine Nacht.
Als die Tür sich öffnete, beschleunigte sich ihr Herzschlag.
„Hallo“, sagte Will und lächelte sie an.
„Hallo.“
„Lass uns gehen.“
Sie zögerte. „Wohin?“
„Zum Abendessen. Wir müssen miteinander reden. Das können wir doch auch beim Essen.“
Sie folgte ihm in den Lift und wünschte sich, die Kabine wäre viel größer. Seine Nähe verwirrte sie.
Auf dem Weg hinunter in die Lobby sagte er kein Wort, und er versuchte auch nicht, sie zu berühren. Das war zwar sehr rücksichtsvoll, aber Mercy ertappte sich bei dem Wunsch, sich in seine Arme zu werfen und ihn hemmungslos zu küssen. Sie hatte eine unglaubliche Nacht mit diesem Mann verbracht. Er war liebenswert und ungeheuer attraktiv.
Als sie ihn in der Enge der Kabine von der Seite betrachtete, wurde ihr klar, dass sie sich doch in ihn verliebt hatte. Welche Frau würde sich nicht in ihn verlieben? Es war ein Wunder, dass er nicht verheiratet war. Oder vielleicht war er es ja und hatte schon mehrere Kinder. Was wusste sie denn über ihn?
Als sie in der Lobby angekommen waren, ließ Will ihr beim Aussteigen galant den Vortritt.„Ich besorge ein Taxi. Es dauert nur eine Minute.“
Er ging zum Portier an der Eingangstür, sprach kurz mit ihm und gab ihm ein Trinkgeld.
Kurz darauf saßen sie auf dem Weg ins Village in einem der gelben New Yorker Taxis.
Will nahm ihre Hand. „Sei bitte nicht so traurig. Wenn ich etwas falsch gemacht habe, tut es mir leid. Das wollte ich nicht.“
Tränen stiegen in Mercys Augen, und sie wandte sich hastig ab, damit er es nicht merkte. In ihrem ganzen Leben hatte noch kein Mann sie zum Weinen gebracht. Sie war den Umgang mit rücksichtslosen, egoistischen Männern gewohnt.
Aber Wills Freundlichkeit und sein Mitgefühl waren entwaffnend. Will erweckte in ihr eine Sehnsucht nach etwas, was sie nicht haben konnte. Und das machte sie traurig.
Es war kein Spitzenrestaurant. Will hatte bewusst ein einfaches, aber gemütliches Lokal gewählt. Zudem war es ruhig, und die Gäste waren ganz normale Leute. Will nahm an, dass Mercy sich in dieser Umgebung wohlfühlen würde. Hier konnten sie sich in Ruhe unterhalten.
Nachdem sie sich gesetzt und Essen und Getränke bestellt hatten, nahm Will ihre Hand. „Die Zeit mit dir war unglaublich schön, Mercy. Aber ich muss gehen, und du wirst bleiben. Ich hätte nie gedacht, dass so schnell eine so enge Verbindung zwischen zwei Menschen entstehen kann. Aber das ändert nichts an den Umständen. Wenn du jetzt Distanz zu mir haben willst, kann ich das verstehen.“
„Das möchte ich doch gar nicht. Aber leider bist du ein Hotelgast. Ich könnte meinen Job verlieren.“
„Das wäre eine Tragödie. Wir müssen vorsichtig sein. Du bist so gut in deiner Arbeit. Es wäre für alle Beteiligten ein großer Verlust.“
Sie räusperte sich verlegen. „Vielen Dank.“
„Also, wenn ich etwas getan habe, was dich verletzt hat …“
„Das hast du nicht. Ich bereue nichts von dem, was wir beide getan haben.“
Die Kellnerin kam an ihren Tisch und brachte ihre Bestellung. Sie hatten beide Pasta gewählt. Will trank ein Bier, Mercy ein Mineralwasser. Das Essen reichte natürlich nicht an ihr exklusives Dinner in Mercys Büro heran, war aber schmackhaft und gut.
Während sie aßen, beobachtete er Mercy aus den Augenwinkeln. Er wünschte sich, er könnte ihr die Wahrheit sagen und von Drina und seiner Familie erzählen. Es würde alles so viel leichter machen. Das Duplikat der Generalschließkarte steckte in seiner Jackentasche. Er hatte das Original längst an seinen ursprünglichen Platz in Mercys Handtasche zurückgelegt. Sie hatte offenbar nichts bemerkt. Eigentlich könnte er erleichtert sein, dass er nun ungehinderten Zugang zu allen Räumen des Hush einschließlich Drinas Zimmer hatte. Aber die Tatsache, Mercy hintergangen zu haben, lastete schwer auf ihm.
Er hatte den Verdacht, dass Drina das Halsband nicht in der Tierpension an sich bringen wollte. Nein, sie würde sich vermutlich auf die Lauer legen und den Schmuck während eines Spaziergangs stehlen.
Der Diebstahl würde dann wohl innerhalb kürzester Zeit im Pet Quarters bekannt werden. Will würde bei seinen Besuchen davon erfahren, Drina das Halsband wieder abnehmen und zurückbringen. Er musste sich nur irgendeine plausible Erklärung einfallen lassen. Aber wahrscheinlich würde niemand besonders darauf achten. Alle wären nur erleichtert, dass sich das
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