COLLECTION BACCARA Band 0287
Füße hochlegen und sich schonen.“
„Ich bin es gewohnt, für mich selbst zu sorgen.“
„Das ist das Mindeste, was ich tun kann. Ich fühle mich dafür verantwortlich, dass Sie den Abend in der Notaufnahme verbringen mussten.“
Als sie hinaus in die kalte Nacht traten, legte er den Arm um ihre Schultern und zog sie an sich, um sie vor dem eisigen Wind zu schützen, der vom Michigan See herüberwehte. Bevor sie ihm sagen konnte, dass er ihr nichts schuldete, saßen sie schon in seinem Jaguar.
„Meinen Sie, Ihr Magen verträgt eine Suppe?“
„Ich glaube schon, aber Sie müssen nicht …“
„Doch, Elena, ich muss“, unterbrach er sie. „Ich hätte auf Sie hören sollen. Doch ich habe es nicht getan und mit meiner Sturheit Sie und Ihr Baby in Gefahr gebracht. Es tut mir wirklich leid, und ich möchte mein Vergehen gern wiedergutmachen.“
Das war zu viel für Elena. Die ehrliche Entschuldigung und der Selbstvorwurf, der sich in seinen blauen Augen widerspiegelte, kombiniert mit ihrem labilen Gemütszustand sprachen Gefühle tief in ihrem Innern an, die sie verschüttet geglaubt hatte. Schon wieder traten ihr Tränen in die Augen. Schnell drehte sie sich weg.
Zu spät.
Brad hatte die Tränen gesehen und zog Elena in seine Arme. „Elena, Liebes, bitte nicht weinen.“ Er hielt sie eng an sich gepresst und streichelte ihr liebevoll über die Wange. „Alles wird gut. Ihrem Baby geht es gut. Die Ärztin hat mir gesagt, dass Sie nur mehr Ruhe brauchen. Und ich werde dafür sorgen, dass Sie sie bekommen.“
Die Tränen flossen noch stärker. Wie toll! Sie weinte nicht nur, weil ihr Hormonhaushalt durch die Schwangerschaft völlig durcheinandergeraten war, sondern auch, weil es ihr schrecklich peinlich war, dass er erst ihren Ohnmachtsanfall im Restaurant und jetzt auch noch ihren Nervenzusammenbruch erlebte.
Seine liebevolle Umarmung und der zärtliche Tonfall ließen sie fast daran glauben, dass er ehrlich meinte, was er sagte. Fast. Doch da sie mit einem Mann wie Michael verheiratet gewesen war, wusste sie es besser. Männer würden alles sagen, wenn sie ihren Kopf damit aus der Schlinge ziehen oder eine Frau in ihrem Sinne manipulieren konnten.
Aber im Moment war sie viel zu erschöpft und emotional ausgelaugt, um zu protestieren. Sie wollte nur noch nach Hause, ins Bett krabbeln und vergessen, dass es diesen Tag überhaupt gegeben hatte.
Als sie sich schließlich wieder so weit unter Kontrolle hatte, dass sie sprechen konnte, gab sie Brad die Adresse ihrer Wohnung. „Bitte, bringen Sie mich einfach nach Hause.“
Er nickte und ließ sie los. Dann startete er den Wagen und legte einen Gang ein. „Das ist nicht weit von hier. Gleich sind Sie zu Hause.“
Brad sah sich um, als er vor einem schäbigen Apartmenthaus hinter einem wartenden Taxi anhielt. Eigentlich war es eine respektable Gegend, doch der Eigentümer dieses Hauses schien keine Notwendigkeit darin zu sehen, seine Immobilie in Ordnung zu halten.
„Danke, dass Sie mich nach Hause gebracht haben, Mr. Connelly.“
Brad runzelte die Stirn, als Elena wieder die förmliche Anrede gebrauchte und ihm die Hand geben wollte. Sie versuchte also, die Zeit zurückzudrehen und auf die rein berufliche Ebene zurückzukehren.
Nicht mit mir, dachte er und ignorierte ihre Hand. Er hatte gut zwei Stunden in der Notaufnahme verbracht und sich Sorgen um sie gemacht. Dadurch verband sie seiner Meinung nach mehr als nur die gemeinsame Arbeit an der Aufklärung des versuchten Attentats auf seinen Bruder.
Außerdem war sie im Moment extrem empfindlich, ob sie es nun wahrhaben wollte oder nicht. Sie brauchte jemanden, der für sie da war und sie moralisch unterstützte. Und da er zumindest teilweise für ihre Probleme am heutigen Abend verantwortlich war, fühlte Brad sich verpflichtet, dafür zu sorgen, dass es ihr an nichts fehlte, bevor er ihr eine gute Nacht wünschte. Die Tatsache, dass es ihm gefallen hatte, sie in den Armen zu halten, hatte nichts mit seiner Entscheidung zu tun.
„Mr. Connelly …“
„Brad.“ Er lächelte sie an. „Ich finde, wir können endlich zum Du übergehen, Elena. So, und jetzt lass uns endlich ins Warme gehen.“
Der eisige Februarwind blies ihnen den Schnee ins Gesicht. Brad legte den Arm um Elenas Schultern. Er redete sich ein, dass er sie nur vor der Kälte schützen wollte. Aber es war herrlich, ihren zierlichen Körper an seinem zu fühlen, und Brad fragte sich unwillkürlich, wie es wäre, wenn sie nicht diese
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