COLLECTION BACCARA Band 0287
auf einmal warm ums Herz, was sie seit Jahren nicht mehr gespürt hatte. Sie versuchte dieses Gefühl zu ignorieren, denn sie wollte Brad Connelly als oberflächlichen, egoistischen Playboy sehen. Nur so konnte sie die Situation nüchtern betrachten und sich ihre Professionalität bewahren.
Er rieb über ihren Rücken. „Fällt dir niemand ein, zu dem du gehen könntest?“
Als sie nicht antwortete, hielt er sie noch einem Moment länger fest. „Dann wäre das also geklärt.“ Er schenkte ihr sein charmantes Lächeln, blies sich in die Hände und rubbelte sie aneinander. „Jetzt lass uns in deine Wohnung gehen, ein paar Sachen packen und dann fahren. Es ist kalt hier.“
3. KAPITEL
Zwanzig Minuten später parkte Brad auf seinem Platz in der Tiefgarage seines Apartmenthauses und begleitete Elena zum Fahrstuhl. Nur mit Mühe unterdrückte sie ein Stöhnen, als er den Sicherheitscode eingab, um die Tür zu öffnen. Warum konnte er nicht im Erdgeschoss arbeiten und wohnen? Oder zumindest die Treppe hinauf zu seinem Apartment nehmen?
Elena hielt den Atem an und betete, dass das Medikament, das ihr die Ärztin in der Notaufnahme gegeben hatte, mittlerweile wirkte, als die Tür leise aufglitt und sie die Kabine betraten. Zu ihrer großen Erleichterung war die Fahrt bei Weitem nicht so schlimm wie befürchtet, und als Elena in der 12. Etage den Fahrstuhl verließ, verspürte sie nur leichte Übelkeit.
Brad führte sie ans andere Ende des Gebäudes zu seinem exklusiven Penthouse und schloss die Tür auf. „Wundere dich nicht, wenn hier das absolute Chaos herrscht“, warnte er. „Babe verwüstet die Wohnung immer, wenn ich zu spät von der Arbeit nach Hause komme.“
„Babe?“ Er lebte mit jemandem zusammen?
Brad nickte und schaltete das Licht in der Diele an. In dem Moment kam schon ein schwarzes Wollknäuel um die Ecke gestürmt. Der kleine Hund bellte aufgeregt und hüpfte fröhlich um Elenas Füße herum, doch als Brad sich bückte, um ihn hochzuheben, lief er davon, drehte sich dann um und starrte sein Herrchen an.
„Na, spielst du wieder die beleidigte Leberwurst?“ Brad lachte und brachte Elena in sein geräumiges Wohnzimmer. „Zu dir ist sie superfreundlich, aber mir wird sie den ganzen Abend die kalte Schulter zeigen.“
Als er Licht machte, stieß er einen leisen Fluch aus. „Sieht ganz so aus, als müsste ich wieder neue Kissen kaufen.“
Elena lachte auf, als sie die Füllung der Sofakissen auf dem dicken beigefarbenen Teppich verstreut liegen sah. „Verstehe ich das richtig? Du hast dies schon häufiger erlebt?“
Brad half Elena aus dem Mantel. „Jedes Mal, wenn ich zu spät nach Hause komme.“
„Das macht sie nur, wenn du zu spät bist? Während des Tages ist sie friedlich?“ Elena bückte sich, um das zerfetzte Kissen aufzuheben.
„Lass liegen.“ Brad klang beunruhigt. Er deutete auf einen bequem aussehenden, dick gepolsterten Sessel mit einem Hocker davor. „Mach es dir gemütlich und leg die Füße hoch, während ich das Chaos beseitige.“
„Ich helfe dir.“
„Nein, du setzt dich hin.“ Er nahm Elena die Kissenreste ab und geleitete sie fürsorglich zu dem Sessel. „Entspann dich einfach. Babe hat es heute gut mit mir gemeint und nur zwei Kissen zerfetzt. Normalerweise müssen drei oder vier dran glauben. Und meistens auch noch ein paar Zeitschriften.“
Elena saß gerade, da sprang der Hund schon auf ihren Schoß. Aus dem dichten, langen Fell blickten zwei schwarze Knopfaugen zu ihr empor, dann stieß das freundliche Tier mit dem Kopf gegen Elenas Hand, um gestreichelt zu werden.
„Was ist das für eine Rasse?“ Elena kraulte Babe.
Brad zuckte mit den Schultern, als er sich bückte und die Kissenfüllung einsammelte. „Der Tierarzt meint, sie ist ein Shih-Tzu, unter den sich vor ein oder zwei Generationen ein Pekinese gemischt hat.“ Grinsend richtete er sich auf. „Aber ich bin ziemlich sicher, dass in ihr auch etwas von einem Tasmanischen Teufel steckt.“
Lächelnd streichelte Elena den kleinen Körper. „Egal, was sie ist, sie ist einfach süß. Wie alt ist sie?“
„Der Tierarzt schätzt, dass sie etwa sechs Monate alt war, als ich sie vor dem Connelly Tower fand. Sie war halb verhungert, total verängstigt und äußerst dankbar.“ Er lachte. „Das war vor etwa einem Jahr. Jetzt ist sie gut gefüttert, unglaublich arrogant und meint, mich zu besitzen statt andersherum.“
Brad brachte die Kissenreste in den Müll. Als er ins Wohnzimmer
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