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COLLECTION BACCARA Band 0287

COLLECTION BACCARA Band 0287

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0287 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TINA LEONARD ANNA CLEARY KATHIE DENOSKY
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immer stolz erklärt, dass du voll und ganz in deinem Beruf als Anwalt aufgehen würdest.“
    Connor bemühte sich, keinerlei Gefühlsregung zu zeigen, obwohl die Worte ihn im tiefsten Innern berührten. „Sir Frank, möchten Sie mir nicht verraten, worauf dieses freundliche Schwätzchen hinausläuft?“
    Der zog eine Zigarre aus der Brusttasche seines Jacketts. „Nun, sagen wir, es geht um den Freund eines gemeinsamen Freundes.“
    Connor horchte auf. Das war Agentensprache und bedeutete Kontaktperson. Bevor er weiter darüber nachdenken konnte, ergriff der alte Herr erneut das Wort – und rührte gnadenlos an Connors Wunde.
    „Ich habe gehört, dass du deine Frau und deinen Sohn bei einem Flugzeugabsturz verloren hast. Das muss unbeschreiblich hart gewesen sein. Wie lange liegt das jetzt zurück?“
    Mit einem Mal war die Erinnerung daran wieder so lebendig, als sei es gerade erst passiert. „Sechs Jahre“, brachte Connor tonlos hervor. „Aber …“
    „Höchste Zeit, ein neues Leben anzufangen, Junge.“ Sir Franks Ton war deutlich milder geworden. „Dieser Job da in Bagdad … Bei so etwas brennt man schnell aus, glaub mir. Zwei, drei Jahre sind das absolute Maximum, wenn du mich fragst. Du hast dein Soll mehr als erfüllt. Du bist top, daran zweifle ich nicht. Aber man muss wissen, wann es Zeit ist, aufzuhören.“ Scharf blickte Sir Frank ihn an. „Dein Vorgänger hat seinen Dienst mit einem Messer zwischen den Rippen beendet.“
    „Oh, besten Dank für die Information“, gab Connor sarkastisch lächelnd zurück.
    „Es ist meine Pflicht, dich darauf aufmerksam zu machen, junger Mann. Schließlich war dein Vater einer meiner ältesten Kumpel. Du spielst mit dem Leben, und irgendwann verlierst du dieses Spiel.“ Er sah Connor eindringlich an. „Hör mal, ich könnte meine Beziehungen spielen lassen. Dank deiner Erbschaft bist du ein reicher Mann. Wie wäre es mit einer eigenen Kanzlei? Gute Anwälte sind in diesem Land gefragt. Ebenso wie gut aussehende Männer. Es dürfte dir nicht schwerfallen, ein nettes Mädchen zu finden.“
    Offenbar gefiel ihm dieses Thema, denn er fuchtelte beinahe aufgeregt mit der kalten Zigarre zwischen seinen knorrigen Fingern in der Luft herum. „Das Leben als Privatmann hat auch seine Herausforderungen – und seine angenehmen Seiten. Wie alt bist du jetzt? Dreißig? Fünfunddreißig?“
    „Vierunddreißig.“ Unter der coolen Fassade wurde Connor immer aufgewühlter. Er wusste ganz genau, worauf der alte Fuchs hinauswollte. Das oberste Gebot eines Geheimagenten bestand darin, stets sachlich zu bleiben und zu funktionieren wie eine Maschine. Sobald Gefühle ins Spiel kamen, hatte man verloren. Doch da bestand bei ihm absolut keine Gefahr. Er erledigte seine Arbeit so ausgeglichen und leidenschaftslos wie immer. Falls sich das einmal ändern sollte, würde er das selbst als Erster merken und den Dienst quittieren. Aber im Moment musste er die ständige Gegenwart des Todes spüren, um sich überhaupt am Leben zu fühlen.
    „Sir Frank“, begann er ruhig. „Ihre Besorgnis in allen Ehren, aber das ist völlig unnötig. Falls es sonst noch etwas gibt, was Sie mir mitteilen möchten, würde ich es jetzt gern erfahren. Ansonsten lassen Sie mich bitte aussteigen.“
    Der alte Herr schaute ihn wohlwollend an. „Ein richtiger Dickschädel, genau wie dein Vater Mick.“ Seufzend fügte er hinzu: „Wenn nur Elliot sein Leben wieder in den Griff bekäme.“
    Ah, endlich kam Sir Frank zur Sache. So hoffte Connor zumindest. „Ist Elliot nicht Ihr Sohn?“
    „Genau darüber möchte ich mit dir reden. Es gibt da nämlich ein Problem.“
    Soweit Connor wusste, gehörte Elliot Fraser zu den fünfzig mächtigsten Firmenvorsitzenden des Landes. „Ist er in irgendwas verwickelt?“
    „Das kann man wohl sagen“, erklärte Sir Frank düster. „In eine heiße Affäre.“
    „Sie scheinen da etwas misszuverstehen, Sir. Ich bin auf Urlaub hier und nicht, um das Liebesleben Ihres Sohnes in Ordnung zu bringen.“ Connor verlieh seiner tiefen Stimme einen absichtlich abweisenden, kalten Unterton, um jeglichen Protest im Keim zu ersticken.
    Doch da kannte er Sir Frank schlecht. „Irrtum, Mister“, konterte dieser nicht minder kalt, „eben deshalb bist du hier. Was glaubst du, wer dich herbeordert hat? Plustere dich nicht so auf, denn das zieht bei mir nicht. Immerhin kenne ich dich schon, seit du deine Milchzähne verloren hast.“
    Sir Frank beugte sich vor und sah ihn entschlossen

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