COLLECTION BACCARA Band 0287
von dem Tag an, als du sie mitgebracht hast. Warum wirfst du das alles weg?“
„Vermutlich, weil ich ein Jefferson bin“, antwortete Last. Valentines Worte hallten traurig in seinem Kopf wider. „Du machst mir Angst.“
„Das ist auch gut so. Hoffentlich begegnet dir irgendwann einmal der Geist der Jefferson’schen Zukunft und überzeugt dich davon, nicht in dein Unglück zu rennen.“
„Jetzt bekomme ich wirklich eine Gänsehaut“, sagte er. „Okay, du hast gewonnen. Wer fährt zur Kirche? Du oder ich?“
Esme schrie vor Überraschung leise auf, als Last sich in der Kirche neben sie setzte.
„Danke, dass du mir einen Platz freigehalten hast“, sagte er. „Ich habe ganz vergessen, dass heute der große Hochzeitstag ist.“
Sie sah ihn ungläubig an. „Wie konntest du das vergessen?“
„Keine Ahnung“, sagte er. „Ich habe mich gewälzt.“
„Worin?“, fragte Esme.
Last sah sie an und wusste, dass Valentine recht gehabt hatte. Esme war eine wundervolle Frau. In ihrem jadegrünen Kleid und dem blumenverzierten Strohhut sah sie wunderschön aus. Sein Atem stockte. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass er sie fast für immer verloren hätte, und das nur, weil er nicht bereit war, den letzten Schritt zum Erwachsenwerden zu vollziehen. „Das sage ich dir lieber nicht. Valentine findet es abstoßend. Nichts, worauf man stolz sein kann.“
„Bitte sag es!“, rief Amelia. „Tante Esme geht es dann bestimmt besser. Sie hat gesagt, dass du wahrscheinlich gerade ein weiteres Abenteuer erlebst.“
Last schüttelte den Kopf. Er hatte sich nicht nur Esme, sondern auch den Kindern gegenüber mies verhalten. „Nein, ich war nur auf meiner Ranch und habe euch drei schrecklich vermisst. Es gibt keinen Ort, an dem ich lieber wäre als hier bei euch.“
„Wirklich?“, fragte Amelia. „Tante Esme hat gesagt, du würdest nicht kommen. Du könntest nicht einmal die Nähe einer Hochzeit ertragen.“
Last sah Esme an. „Eigentlich habe ich kein Problem damit.“
Esme wandte den Blick ab und konzentrierte sich auf Delilah, die lächelnd und mit tränenverschleierten Augen vor dem Altar stand. Sie war wunderschön und strahlte genauso wie Valentine an ihrem Hochzeitstag. Auch alle anderen Bräute seiner Brüder hatten vor Glück gestrahlt. Last hatte plötzlich einen Kloß im Hals und musste schlucken. Offenbar gab er dabei ein Stöhnen von sich, denn Curtis und Amelia sahen ihn besorgt an. Er lächelte beschwichtigend und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Trauungszeremonie.
Er selbst war damals in letzter Minute dem Bund der Ehe entronnen. Seltsamerweise riet ihm nun dieselbe Frau, die ihn damals vor den Altar schleifen wollte, der Frau neben ihm einen Antrag zu machen.
Delilah und Jerry sprachen gerade ihre selbst verfassten Ehegelübde. Jerry trug ein Gedicht vor, das er während seiner Arbeit als Lastwagenfahrer geschrieben hatte – eine Hymne auf die Frau, der er schon seit Langem liebte.
Delilah erzählte mit bewegenden Worten von Liebe und Glück.
Last spürte, wie sich ein Knoten in ihm löste, und Esme reichte ihm ihr Taschentuch. Auch sie weinte beim Anblick des Paars vor ihnen.
Aber Last wollte kein Taschentuch. Er wollte Esme und ihre Kinder.
„Ich erkläre euch nun zu Mann und Frau“, hörte Last.
Als das Brautpaar von Applaus begleitet den Gang zur Kirchentür entlangschritt, stand sein Entschluss fest. „Esme“, sagte er. „Das einzige Abenteuer, das ich erleben möchte, ist, mein Leben mit dir zu verbringen!“
Esme sah ihn mit klopfendem Herzen an. Alle anderen Hochzeitsgäste hatten die Kirche verlassen, um Reis auf das vermählte Paar zu werfen.
Last und sie waren allein mit den Kindern.
„Ich hatte viel Zeit zum Nachdenken“, sagte Last.
Sollten die unzähligen einsamen Stunden etwa doch nicht umsonst gewesen sein? „Du hast uns gefehlt“, antwortete Esme leise. „Ich habe dich schrecklich vermisst!“
Last nahm Esmes Hand und küsste sie. „Es tut mir leid. Ich habe mich durch Nebensächlichkeiten aus der Fassung bringen lassen.“
Plötzlich spürte Esme so etwas wie Hoffnung. Sollte das etwa bedeuten, dass er sie liebte? Dass er die große Familie seiner Träume mit ihr gründen wollte? „Ich hatte Angst, dich nie wiederzusehen.“
Last schüttelte den Kopf. „Auf dem Weg hierher habe ich noch mit dem Zirkusdirektor gesprochen. Wahrscheinlich werden wir uns dort in Zukunft öfter über den Weg laufen.“
„Wirklich?“
Er nickte. „Er will
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