COLLECTION BACCARA Band 0287
er überflüssigerweise.
Gerade als sie ihm die Tür vor der Nase zuschlagen wollte, hörte er sich selbst wider besseres Wissen sagen: „Sophie, lass es mich dir erklären.“
„Nicht nötig“, unterbrach sie ihn traurig. „Danke für das Dinner.“ Ein verdächtiges Schimmern trat in ihre Augen, und er erkannte bestürzt, dass sie gleich in Tränen ausbrechen würde.
„Hör mal … du bist eine wunderschöne Frau. Und es war ein zauberhafter Abend. Wir haben uns wohl beide vom Mondschein hinreißen lassen“, versuchte er, die Situation zu entspannen. Bevor er wusste, was er tat, zog er Sophie an sich. „Oh Liebling.“ Warum war sie bloß so verdammt süß? „Es hat nichts mit dir zu tun. Ich bin nur einfach nicht an einer festen Beziehung interessiert, verstehst du? Das passt nicht zu meinem Lebensstil. Früher oder später würde ich dir wehtun, und das möchte ich nicht. Also fangen wir lieber erst gar nichts an.“
Unwillig riss sie sich von ihm los. „Schon klar. Du gestattest?“ Leise, aber entschlossen machte sie die Tür zu und sperrte ihn aus ihrem Leben aus.
Am nächsten Morgen war es ausgerechnet Connor, der Sophie im Alexandra als Erstes über den Weg lief – was ihrem chaotischen Gemütszustand gar nicht bekam. Wie immer wirkte er frisch, ausgeruht und elegant in seinem dunklen Anzug. Connor bedachte sie mit einer höflichen, wenn auch flüchtigen Begrüßung. Ebenso cool erwiderte sie den Gruß, als er schon die Tür zu seinem Büro aufschloss.
Anschließend dauerte es eine halbe Ewigkeit, bis ihr rasender Puls sich beruhigt hatte. Sophie zog sich in ihr Büro zurück und versuchte vergeblich, sich auf einen Bericht über ihren letzten kleinen Patienten zu konzentrieren. Doch im mer wieder schweiften ihre Gedanken zu Connor ab. Typisch, dachte sie frustriert. Das passt zu dem albernen Naivchen, das ich gestern am Strand gegeben habe. Am liebsten hätte sie das alles vergessen: die gestrige Nacht und vor allem Con nor. Gleichzeitig wusste sie, dass sie ihn bis an ihr Lebensende unauslöschbar im Gedächtnis behalten würde.
Eins stand fest: Sie hatte versagt. Vermutlich war sie die einzige Frau in ganz Australien, die nach einem heißen Date am Strand als Jungfrau wieder nach Hause kam. Zu dumm, die Sache mit den Kondomen … Trotzdem hätten sie nicht aufhören müssen. Wenn er sich nur ein bisschen näher erklärt hätte …
Dazu hätte sie ihn natürlich nicht unbedingt auffordern sollen. Stöhnend schlug sie die Hände vors Gesicht. Himmel, sie stellte sich doch sonst nicht so dumm an!
Mit Schaudern erinnerte sie sich an seine barsche Reaktion. Kein Zweifel: Er hatte ihren Übereifer offenbar ziemlich abstoßend gefunden. Sophie krümmte sich innerlich vor Scham, wenn sie an ihr unersättliches Verlangen zurückdachte. Dabei hatte alles so gut angefangen. Connor hatte sie begehrt, das war mehr als deutlich gewesen. Und den Ratgebern zufolge, die sie fleißig las, mochten Männer leidenschaftliche Frauen.
Warum hatte es dann bei ihr nicht geklappt?
Und warum hatte er am Schluss all diese fürchterlichen Dinge zu ihr gesagt? Dieses ganze Zeug über Beziehungen und so weiter. Schließlich hatte sie ihm ja keinen Heiratsantrag gemacht, oder?
Unglücklicherweise konnte sie mit niemandem über diese demütigende Erfahrung sprechen, nicht einmal mit ihren besten Freundinnen.
Das Klingeln des Telefons riss sie aus ihren düsteren Gedanken. Es war Elliot, der sich bei ihr entschuldigen wollte: Seine Haushälterin war plötzlich ausgefallen, sodass er sich selbst zu Hause um seinen Sohn kümmern musste. Diese Erklärung konnte Sophie akzeptieren.
Außerdem schlug Elliot ihr ein weiteres Treffen vor. Diesmal lud er sie zu sich nach Hause ein, um das Problem – wie er es nannte – endgültig aus dem Weg zu räumen. Keine sehr schmeichelhafte Wortwahl. Sophies Stolz regte sich, und sie wollte die Sache fast schon abblasen. Doch dann wären all die Schritte, die sie auf ihn zugegangen war, völlig umsonst gewesen. So blieb ihr wenigstens die Chance, ihren kleinen Bruder näher kennenzulernen.
Also nahm sie Elliots Einladung zum Dinner an. Wer würde wohl kochen, wenn die Haushälterin nicht da war? Irgendwie konnte sie sich nicht vorstellen, wie er in der Küche stand und etwas zu essen brutzelte. Okay, sie würde sich überraschen lassen.
Plötzlich fiel ihr der Brief wieder ein. Den hatte sie über all den Schmerz vollkommen vergessen. Allein bei dem Gedanken daran, Elliot den
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