COLLECTION BACCARA Band 0287
der Sophie unmöglich widerstehen konnte. Erneut verspürte sie ein erregendes Prickeln. Sie musste sich beherrschen, um sich nicht sofort an seine breite Brust zu werfen. Mit einem leisen Lachen schlüpfte sie zu ihm ins Bett zurück.
Später stand Connor auf und ging unter die Dusche, während Sophie sich traumverloren in die Kissen kuschelte und der Erinnerung an seine Liebkosungen hingab. Als Connor aus dem Bad kam, blies er ihr einen Kuss zu und machte sich auf den Weg, um etwas zum Frühstück zu besorgen.
Bis er zurück war, hatte Sophie ausgiebig geduscht und sich angezogen. Das Frühstück bestand aus frischen Croissants, Erdbeermarmelade und Caffè Latte. Außerdem brachte Connor goldene Pfirsiche mit, die ein köstliches Aroma verströmten. „Denen konnte ich einfach nicht widerstehen“, meinte er und küsste Sophie zärtlich auf den Hals. „Genauso wenig wie dir.“
Der verregnete Sonnabendvormittag verlangte förmlich nach einem ausgiebigen Frühstück im Bett, das sie sich auch genehmigten. Irgendwann kam das Gespräch wieder auf den Brief. Connor hatte natürlich längst begriffen, worum es ging. Kopfschüttelnd bemerkte er: „Warum hab ich nur nicht gleich daran gedacht?“
Es gab keinen Grund, die Sache länger vor ihm zu verheimlichen. Deshalb schüttete Sophie ihm das Herz aus, erzählte von ihren kurzen, enttäuschenden Treffen mit Elliot und dem katastrophalen Abendessen im Hotel. Mit zitternder Stimme berichtete sie von Elliots Angebot, sich mit einer hohen Geldsumme ihr Stillschweigen zu kaufen – um sie so loszuwerden.
„Kein cleverer Schachzug.“ Connor überlegte. „Er muss sich ziemlich in die Enge getrieben fühlen.“
„Vermutlich. Falls er tatsächlich nichts von meiner Existenz wusste, muss es ein Schock für ihn gewesen sein zu hören, dass er eine erwachsene Tochter hat. Da würde sich wohl jeder bedrängt fühlen. Komisch, aber ich könnte schwören, dass er mich in einer Sache belügt. Würde mich gar nicht wundern, wenn er doch von mir gewusst hat. Immerhin war ihm bekannt, dass meine leibliche Mutter Sylvie gestorben ist. Da kann es ihm kaum entgangen sein, dass sie ein Kind hinterlassen hat.“
„Vielleicht war ihm nur nicht bewusst, dass er der Vater ist.“ Mitfühlend streichelte er ihre Hand. „Es war sicher nicht leicht für dich, so früh deine Mutter zu verlieren.“
„Nein, das war nicht leicht“, stimmte Sophie seufzend zu. „Aber ich hatte das große Glück, von den Woodruffs adoptiert zu werden. Sie sind großartige Eltern, liebevoll und großzügig. Ich hoffe so sehr, dass sie irgendwann nach Australien zurückkommen. Immerhin haben sie ihr Haus hier nicht verkauft. Das ist ein gutes Zeichen, finde ich.“
Connor sah sie forschend an. „Der Abschied von ihnen ist dir bestimmt schwergefallen. Wie alt warst du da?“
„Achtzehn. Ja, am Anfang habe ich mich ziemlich verlassen gefühlt, aber mit der Zeit kam ich darüber hinweg. In gewisser Weise hat es mir geholfen, endlich richtig erwachsen zu werden. Andere ziehen in dem Alter ja auch von zu Hause aus.“
„Wie stehen sie dazu, dass du Kontakt zu Elliot aufgenommen hast?“
Sophie wich seinem Blick aus. „Ehrlich gesagt habe ich ihnen das gar nicht erzählt. Vermutlich wäre es ihnen ohnehin egal.“
Connor stutzte. Für gewöhnlich konnten Adoptiveltern es doch nur schwer akzeptieren, wenn das Adoptivkind sich auf die Suche nach seinen biologischen Wurzeln machte. Außerdem war es zwar normal, dass Kinder ihr Elternhaus irgendwann verließen – aber dass die Eltern ihr Kind verließen, war ein ganz anderer Fall.
„Warum sind sie ausgerechnet nach England gezogen? Ich meine, so weit weg?“
„Bea hat noch eine Tochter aus einer früheren Ehe. Lauren hat während ihrer ersten Schwangerschaft unter gesundheitlichen Problemen gelitten. Deshalb wollte Bea in ihrer Nähe sein. Eigentlich war bloß ein etwas längerer Besuch von einigen Monaten geplant. Doch als das Baby behindert auf die Welt kam, wollten sie lieber dortbleiben und Lauren unterstützen. Inzwischen sind sie mehrfach Großeltern geworden, was sie offensichtlich sehr genießen. Du weißt ja, was man sagt: Blut ist dicker als Wasser. Wahrscheinlich möchte ich darum gern so viel wie möglich über meine leiblichen Eltern herausfinden.“
Ihre Worte, die sie so vernünftig und emotionslos hervorgebracht hatte, versetzten Connor einen Stich. Kam Sophie sich denn gar nicht von ihren Eltern verlassen vor?
Nachdenklich rieb er
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