COLLECTION BACCARA Band 0289: MEIN MÄRCHEN AUS 1001 NACHT / DIE MAGIE DER LEIDENSCHAFT / FEURIGE KÜSSE AM STRAND VON MIAMI / (German Edition)
Mack hatte ihr von seiner couragierten, liebevollen Großmutter vorgeschwärmt. Und Cammie Jo hatte von ihren drei Tanten erzählt und ihrer Arbeit an der Uni.
Jetzt schlenderten sie am Uferweg entlang.
„Dort wohne ich, in der Blockhütte mit den roten Fensterläden.“ Mack deutete auf ein Häuschen, bis zu dem es nur zwanzig Meter sein konnten.
Eigentlich müsste ich ja nervös sein, dachte Cammie Jo. Aber sie fühlte sich kein bisschen nervös. Sie war lediglich erstaunt darüber, dass sie wirklich ein Date mit einem attraktiven Mann hatte, statt nur heimlich davon zu träumen.
Ach, wenn ihre Tanten sie jetzt sehen könnten. Die würden sich freuen. Ihr magisches Amulett hatte wahre Wunder bewirkt.
„Es ist so schön hier.“ Cammie Jo seufzte.
Zehn Uhr abends, und die Sonne strahlte vom Himmel. Um die Berggipfel herum hatten sich ein paar Wolken gebildet, und das klare blaue Wasser der Bucht schimmerte silbrig. Zwei Seeadler flatterten durch die hohen Fichten, sie stießen laute Rufe aus. Und Cammie Jo fragte sich, ob die beiden wohl ein Pärchen waren.
„Es ist wirklich schön hier“, bestätigte Mack. „Diese Landschaft begeistert mich jeden Tag aufs Neue.“
Er nahm ihre Hand, verschränkte die Finger mit ihren und streichelte sie sanft mit dem Daumen. Ein warmes Prickeln überlief sie.
„Hast du schon immer in Bear Creek gewohnt?“
„Mein ganzes Leben lang.“
„Wie ist es, hier aufzuwachsen?“
„Ich fand es absolut fantastisch. Obwohl hier jeder jeden kennt. Das kann nervig sein. Jeder weiß, was du machst. Und manchmal spürst du direkt, wie die Leute hinter deinem Rücken über dich tratschen. Doch niemand meint es böse.“
„Hast du jemals an irgendeinem anderen Ort leben wollen?“
„Nie.“ Er schüttelte den Kopf. „Alaska ist bestimmt völlig anders als die Gegend, aus der du kommst, oder?“
Sie nickte. Über Austin wollte sie ihm lieber nicht zu viel erzählen. Sonst könnte Mack heraushören, was für ein langweiliges Leben sie führte. Und dann begriff er, dass sie nicht die unerschrockene Camryn, sondern die ängstliche Cammie Jo war. „Hier ist es eine Million mal schöner als bei uns.“
Mack blickte sie von der Seite an. „Würde es dir gefallen, in Alaska zu leben?“
Mit ihm? Ihr Puls beschleunigte sich. Auch ohne ihn würde sie gern hier leben, weil sie diese Gegend wunderschön fand. Und weil es die Heimat ihrer Mutter war. Sie träumte ja schon lange von Alaska. Und sie fühlte sich hier zu Hause. Andererseits … ein Leben ohne ihre drei Tanten konnte sie sich gar nicht vorstellen. Und die würden bestimmt in Austin bleiben.
„Ich weiß nicht“, antwortete sie schließlich.
Er nickte und blieb abrupt stehen. Sie schaute ihn erwartungsvoll an.
Mack zog sie sanft in seine Arme. Und Cammie Jo meinte, nicht nur das leise Rauschen der Wellen zu hören, sondern auch ihren eigenen Herzschlag.
Er senkte den Kopf. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen. Schon trafen sich ihre Lippen in einem hungrigen, heißen Kuss. Denn beide verspürten ein solches Verlangen, dass sie nicht länger darauf warten konnten.
Cammie Jo schlang ihm die Arme um den Hals. Mack vergrub die Hände in ihrem Haar. Oh, sie sehnte sich so sehr nach diesem Mann. Bis eben hatte sie noch gar nicht begriffen, wie atemberaubend ihr Verlangen nach ihm war.
Mack küsste sie tief und leidenschaftlich. Seine Zunge eroberte ihren Mund, spielte verführerisch mit ihrer. Und sein Duft vermischte sich mit den Gerüchen Alaskas. Die Meeresbrise und Seife. Fichtennadeln und Zahnpasta mit Pfefferminzgeschmack. All das wurde zu einem einzigen, unvergleichlichen Duft.
Und Cammie Jo wusste: Dieser Mann und dieses Land würden für sie immer eins sein. Mack war Alaska. Alaska war Mack.
Nur hatte Alaska leider auch unangenehme Seiten.
Zuerst hörte Cammie Jo nur ein leises, stetiges Summen. Und es klang fast wie Musik in ihren Ohren.
Dann spürte sie einen Stich.
Gleich darauf noch einen.
Und noch einen.
Und noch einen.
Was war das? Sie riss die Augen auf und bekam einen gewaltigen Schreck – unzählige große schwarze Insekten schwirrten um sie herum. Ja, sie beide standen inmitten einer dunklen Wolke.
Mack packte Cammie Jo an der Hand, und im selben Moment dämmerte es ihr. Diese riesigen Viecher waren Moskitos. Also … wer immer behauptete, in Texas sei alles größer, hatte offensichtlich noch nie einen Moskito aus Alaska gesehen!
„Lauf“, presste Mack zwischen den Zähnen hervor.
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