Collection Baccara Band 0292
aufzutreten.“
„Und wieso ist das so schlimm?“
Adam fasste sie am Arm. „Bridge, denk doch an deine Eltern. Für die bricht eine Welt zusammen, wenn sie erfahren, womit du dein Geld verdienst.“
„Wirst du ihnen erzählen, dass ich Stripteasetänzerin bin?“ Selbst wenn, wäre es nicht tragisch. Ihre Eltern wussten, dass sie ihnen immer die Wahrheit sagte. Die beiden vertrauten ihr. Also müsste sie ihnen nur gestehen, dass sie Dessous schneiderte und Bühnenkostüme für die Tänzerinnen des Frisky’s . Das wäre wohl ein kleiner Schock für sie, aber kein Grund, sich für die Tochter zu schämen.
„Nein.“ Adam schüttelte den Kopf. „Ich mag deine Eltern sehr, und ich möchte ihnen keinen Kummer bereiten. Darum werde ich weder Colin noch sonst jemandem erzählen, was du hier in Chicago treibst.“
„Mein Gott, so schlimm ist das doch auch nicht.“ Sie sollte ihm jetzt die Wahrheit sagen, das wusste Bridget. Adam sah recht unglücklich aus, und es war ja unfair, ihn an der Nase herumzuführen.
Aber war es fair, dass er auf ihre alberne Wette einging, nur weil er ihrer Familie versprochen hatte, auf sie aufzupassen?
„Nicht schlimm?“, fuhr er sie an. „Du lässt dich von Männern für einen Lapdance bezahlen und findest das nicht unmoralisch?“
Hm. Bridget wusste gar nicht so genau, was ein Lapdance war. Woher auch? Bei ihrem bisher einzigen Besuch in einem Striplokal war ein gewisser Mr. Hale aufgetaucht, der sie aus dem Nachtclub holte, bevor sie sich dort hatte umsehen können.
„Bridge, sei doch vernünftig.“ Adam sah sie flehentlich an. „Mach Schluss im Frisky’s ! Noch denkst du, du könntest dort leicht Geld verdienen, um dein Studium zu finanzieren. Doch bevor du dich versiehst, versackst du in dem Milieu. Nimmst Drogen und trinkst Alkohol, genau wie all die anderen Frauen in der Bar. Stripperinnen sind ein schlechter Umgang für dich.“
„Also, die Tänzerinnen sind ausgesprochen nett und anständig“, verteidigte Bridget ihre Kundinnen. „Keine von ihnen trinkt Alkohol, wenn sie arbeitet. Drogen nehmen sie auch nicht. Und was das Geld angeht … Ja, es ist leicht verdient, aber die meisten brauchen es dringend. Viele der Frauen finanzieren damit ihr Studium. Andere haben Kinder, die sie allein durchbringen müssen, weil der Mann abgehauen ist. Oder kranke Eltern, für die sie sorgen.“ All das wusste sie von Sugar.
Adam sah Bridget mit ernster Miene an. „Wo du gerade die Eltern erwähnst …“
Oh, verflixt. Da war ihr ein falsches Stichwort rausgerutscht.
„Denk an deine Mom“, fuhr er fort. „Und deinen Dad. Du weißt genau, dass die beiden vor Scham im Boden versinken, wenn sie erfahren, dass ihre Tochter Stripteasetänzerin ist. Und es passt doch auch gar nicht zu dir, Bridge. Du bist im Grunde genommen ein altmodisches Mädchen. Such dir bitte einen anständigen Job.“
Bridge! Oh, wie sie es hasste, wenn ausgerechnet Adam sie so nannte. Es war ein Männername. Und wie konnte er sie noch als altmodisches Mädchen bezeichnen, nachdem sie vor ihm in Dessous herumgehüpft war?
Inzwischen war ihr das etwas peinlich. Wäre sie bloß nicht auf die verrückte Idee gekommen, Adam mit einem Striptease zu verführen.
Ach, andererseits … einen Versuch war es wert gewesen.
„Bridge.“ Adam blickte ihr in die Augen. „Könntest du mir nicht wenigstens versprechen, dass du nicht wieder im Frisky’s auftrittst, bevor wir uns noch mal in Ruhe über dieses Thema unterhalten haben?“
Das Nein lag ihr bereits auf der Zunge, aber nun tat Adam ihr doch etwas leid. Er machte eine so gequälte Miene und redete sich hier den Mund fusselig, ohne zu ahnen, dass alles nur ein Scherz war.
Bridget nickte. „Ja, gut. Ich verspreche es dir. Kein Mann wird mich in Dessous – oder gar ohne – sehen, bevor wir beide uns unterhalten haben.“
Und so häufig sie heute Abend auch geschwindelt hatte – das war vermutlich die Wahrheit.
4. KAPITEL
„Was hat Adam gesagt? Stripperinnen sind unanständig?“ Electra – im goldfarbenen Gladiatorenkostüm aus hauchdünner Seide – hob drohend ihr Plastikschwert.
„Nein.“ Bridget kicherte. „Ich soll mir einen anständigen Job suchen.“
„Wo ist denn da der Unterschied? Der Mann soll mich kennenlernen!“ Die hübsche Gladiatorin fuchtelte mit ihrem Schwert, als würde sie einen unsichtbaren Feind attackieren. „Flieh, Adam! Solange du es noch kannst!“
„Ach, er wollte doch niemanden beleidigen.“ Bridget trank
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