Collection Baccara Band 0294
der Suche nach einer festen Beziehung bist.“
„Ich habe keine Angst vor Bindungen.“ Sebastian legte seine Krawatte ab. Er brauchte dringend mehr Luft.
Lincoln lachte.
„Was soll das?“, fragte Sebastian.
„Du hast Angst.“
„Das stimmt nicht. Außerdem gibt es die eine große Liebe nicht. Jede Frau ist auf ihre Art etwas Besonderes.“
„Das sagt ein Mann, der noch nie eine Frau geliebt hat.“
Diese Bemerkung irritierte Sebastian. Was fanden die Menschen denn an der Liebe? Letztendlich machte sie einen bloß unglücklich.
Lincoln brachte den Wagen vor dem Flughafenterminal zum Stehen.
Es war an der Zeit für Sebastian, ihm mitzuteilen, dass sie von jetzt an Partner waren. Vielleicht würde ihn das doch noch von seinen Heiratsplänen abbringen.
Sebastian griff nach seinem Koffer, öffnete ihn und holte das Namensschild heraus, das Blanche in Goldfolie eingepackt hatte. Um nicht zu sentimental zu erscheinen, warf er es seinem Bruder zu. „Das ist für dich.“
„Was ist es?“
„Öffne es einfach.“
Lincoln packte das Geschenk aus und las laut: „Lincoln Holt, Partner.“
Sebastian lächelte. „Ich habe es dir versprochen.“
„Oh Seb“, stöhnte Lincoln.
„Und?“
Ein beklommenes Schweigen trat ein.
„Was sagst du dazu, Partner?“, fragte Sebastian schließlich.
„Es gibt da etwas, das ich dir erzählen muss …“
„Ist Keeley schwanger?“ Das hätte die schnelle Hochzeit erklärt.
„Nein.“
„Habe ich schon erwähnt, dass mit der Partnerschaft auch dein Gehalt steigt?“
Lincoln schüttelte den Kopf. „Ich kann das Angebot nicht annehmen. Keeleys Onkel hat mir eine Stelle in seiner Sicherheitsfirma in Anaheim angeboten, und ich habe bereits zugesagt.“
„Ach so?“, erwiderte Sebastian, als würde es ihm nichts ausmachen. Dabei musste er sich beherrschen, um vor Wut nicht aufzuschreien. „Du verlässt die Firma, nachdem ich dich gerade zu meinem Partner gemacht habe?“
Lincoln sah ihm in die Augen. „Wir wissen beide genau, dass ich nicht für PR geboren bin. Bei dem neuen Job könnte ich meine Erfahrungen aus der Zeit bei der Army einsetzen.“
Sebastian fühlte sich wie damals, als er erfahren hatte, dass Lincoln sich bei der Army eingeschrieben hatte. Es war kein gutes Gefühl. Doch er wollte sich nichts anmerken lassen und lächelte in bester PR-Manier. „Ist das wirklich das, was du möchtest?“
„Ja.“ Lincoln gab ihm das Namensschild zurück.
„Dann hoffe ich, dass du glücklich damit wirst.“
In Lincolns Augen war Erleichterung zu sehen. „Danke, Seb. Ich bin froh, dass du mich verstehst.“
Auch wenn es ihn viel Kraft kostete, machte Sebastian weiter gute Miene zu bösem Spiel. „Kein Problem.“ Er stieg aus dem Auto, holte den Koffer heraus, winkte Lincoln noch einmal zu und betrat das Terminal. Als sein Bruder außer Sichtweite war, warf er das Namensschild in die nächste Mülltonne. Anschließend checkte er ein und passierte die Sicherheitskontrolle. Die ganze Zeit über versuchte er, nicht daran zu denken, was soeben passiert war.
Erst als sich das Flugzeug in der Luft befand und die Akte von Confidential Rejuvenations vor ihm lag, wurde ihm bewusst, dass sein Bruder ab sofort seinen eigenen Weg gehen würde.
Doch er zwang sich, den Gedanken zu verdrängen und sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Vielleicht würde er auch eine schöne Frau in Austin treffen, die ihn ablenken konnte. Genau das brauchte er. Eine neue Aufgabe und eine aufregende Frau, die ihm dabei half, diese große Enttäuschung zu vergessen. Er nahm sich vor, das erste hübsche weibliche Wesen zu verführen, das ihm in Austin über den Weg lief.
Immerhin hatte er schon lange keine begehrenswerte Frau in den Armen gehalten. Und schließlich hatte er einen Ruf zu verteidigen.
„DeMarco!“, rief Maxine Woodbury auf den Flur hinaus. Die Neunundsechzigjährige mit dem kräftigen Organ war Empfangsdame in einer Notaufnahme gewesen, bevor sie in die Abteilung für Sexualstörungen an der Klinik Confidential Rejuvenations gewechselt hatte.
„Ja?“, meldete sich die Krankenschwester.
„Hier ist ein neuer Patient für Sie.“
Julie unterdrückte einen Seufzer. Das war an diesem Tag schon ihr dritter Patient. Eigentlich war das nicht unüblich, aber da sie am Morgen schlechte Nachrichten erhalten hatte, war sie weniger motiviert als sonst.
Julie war in der ganzen Klinik für ihren unerschütterlichen Optimismus bekannt. Sie versuchte, keine Vorbehalte ihren
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