Collection Baccara Band 0294

verlobt?“
    Sebastian lachte. „Ich dachte, wir hätten abgemacht, uns keine persönlichen Dinge zu erzählen.“
    „Wenn du wirklich verlobt bist, löse ich diese Abmachung hiermit auf.“
    „Ich bin nicht mit Rogers Tochter verlobt“, erklärte er ruhig. „Keeley heiratet meinen jüngeren Bruder Lincoln.“
    „Aha.“ Das machte es ein wenig besser. Trotzdem würde Sebastian bald mit ihrem Exfreund verwandt sein – wenn auch nur indirekt.
    „Roger hat mich der Klinik empfohlen.“
    „Aha“, sagte sie erneut.
    Der Aufzug hielt im vierten Stock und öffnete sich.
    „Wann sehen wir uns wieder?“, wollte Sebastian wissen und hielt die Türen auf.
    Sie starrte ihn an.
    Ich muss das sofort beenden. Ich kann keine Affäre mit einem Mann haben, dessen Bruder die Tochter meines Exfreundes heiratet.
    Julie kam sich vor wie in einem schlechten Film.
    Es war alles viel komplizierter geworden, als sie gedacht hatte. Sie musste diese Affäre beenden, bevor alles noch schlimmer wurde. „Ich rufe dich an“, gab sie knapp zurück und verließ den Aufzug. Doch sie wusste ganz genau, dass sie niemals dazu fähig sein würde, diesen Anruf zu tätigen.
    „Du hast die ganze Woche nichts von dir hören lassen, Jules“, konstatierte Elle. „Gibt es etwas, das wir wissen sollten?“
    Es war Freitagabend. Elle und Dante hatten einige Freunde zum Grillen im Garten eingeladen, um ihr neues Haus einzuweihen.
    Seit dem Treffen im Aufzug hatte Julie keinerlei Kontakt mehr mit Sebastian gehabt. Wie erwartet hatte sie ihn nicht angerufen. Sie versuchte sich einzureden, dass es besser so war, doch in Wahrheit vermisste sie ihn.
    Während die Frauen am Tisch saßen und sich unterhielten, hatten Tanner, Brad Mertz und Carlisle Jones, der Hausmeister der Klinik, sich um Dante am Grill versammelt.
    „Gleich beten sie den Grill an“, scherzte Vanessa.
    Elle winkte ab. „Männer und ihre Spielzeuge. Solange das Fleisch auf den Tisch kommt, ist mir egal, was sie machen. Mich würde eher interessieren, was zwischen dir und dem PR-Experten passiert ist, Jules.“
    „Es ist nichts aus uns geworden“, antwortete Julie.
    „Warum nicht?“
    Julie zuckte mit den Schultern. Sie wollte vor den anderen Frauen nicht darüber reden. „Sein Bruder heiratet die Tochter meines Exfreundes.“ Sie hoffte, dass niemand auf die Idee kam, nachzuhaken. „Das macht die Sache ziemlich kompliziert.“
    „Alles klar“, meinte Elle. „Wir reden später darüber.“
    Julie seufzte erleichtert auf, während Elle das Thema bereits gewechselt hatte.
    „Die Steaks sind fertig“, rief Dante vom Grill. „Bringt eure Teller her.“
    Julie griff nach einem Teller und war dankbar, nicht weiter über Sebastian reden zu müssen.
    „Bin ich hier richtig?“, fragte eine männliche Stimme.
    Eine sehr vertraute männliche Stimme.
    Sebastian.
    Dante ging zum Gartentor, um ihn zu begrüßen. „Schön, dass Sie es geschafft haben. Ich dachte schon, dass wir einen Suchtrupp nach Ihnen schicken müssen.“
    „Willkommen.“ Elle stellte sich neben ihren Ehemann.
    „Danke für die Einladung …“ Sebastian blieben die Worte in der Kehle stecken, als er Julie sah.
    „Wir freuen uns, dass Sie gekommen sind“, fuhr Elle fort. „Holen Sie sich einen Teller. Das Essen ist fertig.“
    „Elle hat Sebastian eingeladen?“, fragte Julie Vanessa.
    „Sie dachte, du würdest dich freuen.“
    „Das war eine schlechte Idee. Warum hat sie mir nicht gesagt, dass sie ihn eingeladen hat?“
    „Du weißt ja, wie gern Elle verkuppelt. Immerhin hat sie es schon geschafft, Brad und Sabrina zusammenzubringen.“ Vanessa legte einen Arm um Julie. „So schlimm wird es nicht werden.“
    „Ich will nicht verkuppelt werden“, entgegnete Julie entschlossen. „Es ist allein meine Entscheidung, mit wem ich eine Beziehung eingehe.“
    „Sebastian kommt auf uns zu. Du kannst dich später bei Elle beklagen. Jetzt solltest du einfach lächeln.“
    Sebastian sah attraktiv wie immer aus. Sein athletischer Körper und seine fein geschnittenen Gesichtszüge lenkten sofort die Aufmerksamkeit aller Frauen am Tisch auf ihn.
    Sebastian blinzelte und konnte kaum fassen, welches Glück er hatte. Dabei hätte er sich um ein Haar dagegen entschieden, zu dem Grillabend zu kommen.
    Eigentlich hatte er vorgehabt, das Wochenende mit der Ausarbeitung seines PR-Konzepts zu verbringen. Außerdem wollte er sich Gedanken über seine Beziehung zu Julie machen. Seit Tagen zerbrach er sich den Kopf darüber,