Collection Baccara Band 0312
regte und dann die Augen öffnete.
„Hi“, sagte sie heiser.
Damien ballte die Hände, um nicht sofort wieder in ihr Bett zu schlüpfen.
Sie setzte sich ein Stück auf, wobei sie die Brust mit der Decke verhüllte. Ihre helle Haut schimmerte im Mondlicht, das durch die durchsichtigen Vorhänge drang. „Ist alles okay?“
Okay? Nein, nichts war okay! Alles ging viel zu schnell. Wenn er sich weiter mit ihr traf, würde es nur aufs Unvermeidliche hinauslaufen: dass er irgendwann nur noch mit halbem Herzen bei der Sache war und sie schließlich verletzte. Es sei denn …
Es sei denn, er legte die Karten jetzt offen auf den Tisch. „Ich will dich wiedersehen“, sagte er hastig, bevor er seine Meinung ändern konnte.
Ihre Augen schimmerten dunkel. „Warum kommst du nicht einfach her?“
Er ballte erneut die Hände, um standhaft zu bleiben. „Noch nicht“, sagte er.
Sie wurde hellhörig.
Damien holte tief Luft. „Chelsea, als ich dir erzählt habe, dass ich gerade eine gescheiterte Beziehung hinter mir habe, hätte ich mich vielleicht klarer ausdrücken sollen.“
Sie blinzelte zu ihm auf. Sie war so süß und verdiente so wenig, was er jetzt von ihr verlangen würde.
„Die Beziehung war eigentlich ganz okay. Bonnie und ich waren zweieinhalb Jahre zusammen, bis ich bei ihr einzog. Unsere Eltern sind befreundet, und unsere Arbeitszeiten passten gut zusammen. Für mich lief alles bestens, bis sie mir vor einem Monat ein Ultimatum gestellt hat: Ich sollte sie heiraten oder gehen. Ich habe keine halbe Sekunde mit der Entscheidung gezögert.“
Chelsea sah ihn unverwandt an. „Bitte sag mir, dass du gegangen bist“, meinte sie schließlich.
Damien musste lachen. Sie war wirklich cool. Aber ihre schweren Atemzüge verrieten, dass sie bereits ahnte, was er ihr sagen würde.
„Das bin ich“, sagte er. „Und zwar so schnell, dass sie mir nur noch dreimal an den Kopf werfen konnte, dass ich ein herzloser Bastard sei, bevor ich durch die Tür verschwunden bin.“
„Man kann ihr keinen Vorwurf machen. Du hast dich total mies verhalten“, antwortete sie und warf das Haar über die Schultern, als müsse sie sich selbst verteidigen. „Und warum erzählst du mir das alles?“
„Weil ich völlig ohne Erwartungen an das hier rangegangen bin, auch wenn das vielleicht wieder nach herzlosem Bastard klingt. Aber nach dieser Nacht weiß ich, dass ich dich wiedersehen muss.“
Sie lächelte; Damien tat sein Bestes, sich nicht im Anblick ihres Gesichts zu verlieren, und riss die Augen von ihr los.
„Aber eines Tages werde ich aus deinem Leben verschwunden sein. Das ist bei mir immer so. Ich sage dir ganz ehrlich, dass ich nicht für eine feste Beziehung geschaffen bin. Das steckt einfach nicht in meinen Genen. Aber ich biete dir unterhaltsame Gesellschaft, wann immer uns beiden danach ist, und, worin du mir sicherlich zustimmst, tollen Sex.“
Er ließ das letzte Wort im Raum stehen, in der Hoffnung, dass sie das in Stimmung brachte. Bei ihm war das nämlich eindeutig der Fall.
Sie sagte nichts. Sie weinte nicht, tobte nicht und spielte auch nicht die Gleichgültige. Sie sah ihn einfach nur an, während sie über seine Worte nachdachte.
„Vielleicht mache ich mich ja gerade zum totalen Idioten“, sagte er, ihr – und sich selbst – einen letzten Ausweg bietend. „Vielleicht wolltest du mich ohnehin zum Teufel jagen. Ich könnte dir das nicht verübeln.“
Ihm war, als sei ihm mit diesen ehrlichen Worten eine Last von seiner Seele genommen. Aber gleichzeitig schnürte ihm das Warten auf ihre Antwort die Luft ab.
Chelsea richtete sich auf. Die Decke rutschte herunter, sodass sie mit nacktem Oberkörper vor ihm saß. Dann hob sie die Decke und hieß ihn in ihrem Bett willkommen.
Das schwache Licht der Morgensonne kitzelte ihre Augenlider. Chelsea lächelte genießerisch, bevor sie die Augen aufschlug.
Sie dehnte die angenehm schmerzenden Glieder und streckte den Arm aus. Die andere Seite des Bettes war kalt und leer. Damien war fort. Ohne das zerwühlte Bettzeug hätte man denken können, dass sie die letzte Nacht nur geträumt hatte.
Sie schlüpfte aus dem Bett und griff nach ihrem Morgenmantel. Als sie aus dem Schlafzimmer tappte, stellte sie fest, dass sie allein in der Wohnung war. Kein dunkelhaariger Supertyp saß in der Küche und las die Zeitung, kein Frühstück wartete auf sie.
Dabei konnte sie sich eine solche Szenerie so lebhaft vorstellen, dass es ihr fast wie eine Erinnerung vorkam.
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