Collection Baccara Band 0314
wandte sich zu ihr um. „Um die Kinder zu sehen. Und um mit dir zu sprechen. Nach deiner Abreise habe ich ziemlich viel nachgedacht. Anfangs war ich ganz schön wütend.“
„Ich weiß, aber ich musste gehen.“
„Ja, vielleicht“, erwiderte er vage. „Jenna, wir haben ein Problem. Und wir müssen eine Lösung finden.“
„Ich bin nicht zur dir gekommen, um Lösungen zu finden, und ich weiß auch nicht, was dein Problem ist“, sagte sie nervös, denn ihr schwante nichts Gutes. „Alles, was ich von dir wollte, sind Unterhaltszahlungen.“
„Ja, die bekommst du auch, aber das ist nicht genug.“
„Ich weiß nicht, wovon du sprichst.“
„Jenna, ich bin gekommen, um meine Kinder kennenzulernen. Und jetzt, da ich das getan habe, werde ich hierbleiben.“
9. KAPITEL
Jenna blickte ihn sprachlos an. Ihre blauen Augen waren vor Entsetzen geweitet. „Was meinst du damit? Du hast doch nicht etwa vor, hier zu wohnen?“
„Doch, genau das ist mein Plan“, antwortete Nick und sah sich in dem kleinen Wohnzimmer um. Jennas gesamtes Haus hätte zweimal in seine Suite auf dem Schiff gepasst, aber trotz der luxuriösen Einrichtung fehlte dort etwas. Hier, sagte er sich, hatte Jenna sich ein Zuhause geschaffen. Für sich und die Kinder. Er hatte nicht die Absicht, dieses Zuhause sofort wieder zu verlassen. Er würde bleiben, zumindest für eine Weile. So lange, bis er Jake und Cooper nähergekommen war. So lange, bis sie gemeinsam einen Weg gefunden hatten, wie er ein fester Bestandteil im Leben seiner Kinder werden konnte.
„Das ist doch verrückt!“, fauchte Jenna ihn empört an.
„Ganz und gar nicht“, sagte er ruhig. „Die beiden sind auch meine Kinder. Und ich habe bereits vier Monate in ihrem Leben verpasst. Ich will nicht noch mehr Zeit verschwenden.“
„Aber Nick, wie stellst du dir das vor?“
„Ich will nicht nur eine Geldquelle sein, Jenna“, fuhr er ungerührt fort. „Wenn du das gedacht hast, muss ich dich leider enttäuschen.“
Sie biss sich auf die Unterlippe und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du kannst nicht bleiben. Hier ist kein Platz. Es gibt nur zwei Schlafzimmer. Eins für die Kinder, eins für mich. Und du wirst ganz bestimmt nicht in meinem Zimmer schlafen, das kann ich dir garantieren.“
Wir werden sehen, dachte Nick bei sich. „Ich schlafe auf der Couch.“
„Du wirst dir den Rücken verrenken. Außerdem will ich dich nicht hier haben.“
„Dann wirst du mich hinauswerfen müssen.“
Die Babys waren angesichts der hitzigen Diskussion zunehmend unruhiger geworden. Jetzt begann Jake zu weinen. Nick schaute zu ihm hinüber und beobachtete beklommen, wie dicke Tränen über sein kleines Gesicht liefen. Cooper nahm sich ein Beispiel an seinem Bruder und stimmte seinerseits lautes Geschrei an. Nick war ebenso erschrocken wie entsetzt. Er warf einen Hilfe suchenden Blick zu Jenna, doch sie schüttelte den Kopf.
„Ich gebe dir einen Crashkurs in Sachen Vaterschaft.“ Sie deutete auf die Babys, deren Schreien nun ohrenbetäubende Dimensionen angenommen hatte. „Hier ist Lektion eins. Du bist schuld daran, dass sie weinen. Jetzt sorge auch dafür, dass sie wieder aufhören.“
Unglücklich sah er mit an, wie sie einen Stapel frisch gewaschener Babysachen vom Sofa nahm, in einem der angrenzenden Zimmer verschwand und ihn mit seinen schreienden Söhnen allein ließ.
„Großartig“, murmelte er und ließ sich vor den Kindern auf die Knie nieder. „Das läuft doch alles wie geschmiert. Gut gemacht, Nick. Weiter so.“
Während er auf dem Boden hockte, die Babys streichelte, sie schaukelte und leise mit ihnen sprach, hatte er das Gefühl, beobachtet zu werden, aber selbst wenn Jenna tatsächlich hinter dem Türrahmen stand und die Szene überwachte, wollte er das gar nicht wissen. Er konzentrierte sich auf die Kinder. Immerhin war er ein Mann, der sozusagen aus dem Nichts eine der führenden Kreuzfahrtlinien geschaffen hatte. Er würde sich auch dieser Herausforderung stellen. Wie schwer konnte es schon sein, ein weinendes Baby zu beruhigen?
Am späten Nachmittag war Nick am Rande eines Nervenzusammenbruchs, und Jenna genoss die Vorführung aus vollen Zügen. Es war ihm schließlich gelungen, die Kinder zu beruhigen. Dann hatte er sie gefüttert und gebadet. Allein die Badeszene wäre es wert gewesen, gefilmt zu werden. Nun war er mit dem Versuch befasst, die Babys anzuziehen. Jenna stand in der Tür zum Kinderzimmer und lächelte amüsiert.
„Komm schon,
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