Collection Baccara Band 0315
fragte er, auf ihre Kappe anspielend.
„Ich trample nicht, ich laufe. Ist mein Fitnesstraining. Ich jogge gern. Bin schon ganz verschwitzt.“ Vor allem deinetwegen. Daran durfte sie jetzt aber nicht denken! Stattdessen musste sie sich auf den Bewegungsablauf konzentrieren – sonst verhedderten sich ihre Füße. Linke Seite, rechte Seite, linke Seite, rechte Seite …
„Du und verschwitzt! Du hast noch nie geschwitzt, nicht einen Tag in deinem Leben.“
„Und was ist das?“ BJ wischte sich über die Oberlippe. „Schweiß. Weil ich laufe. Ich tue etwas für meine Gesundheit. Ich bin topfit. Das ist dir nur nicht aufgefallen … weil du ständig auf Bierflaschen starrst.“ Sie joggte bis zum Anfang des Piers und wieder zurück.
„Ja“, meinte Flynn ironisch. „Nun hab ich’s erkannt. Du bist ein Marathonmann.“
Mann? Ihre Augenbrauen schossen in die Höhe. „Ich bin kein Mann.“ Sie joggte auf ihn zu, wobei sie sich darauf konzentrieren musste, welcher Fuß an der Reihe war, damit sie nicht aus dem Rhythmus kam. Plötzlich stolperte sie. Sie hatte Seitenstiche, und ihr war übel vom Laufen mit vollem Magen. Sie griff nach einem Pfahl, um sich abzustützen, doch sie rutschte mit der Hand ab, verlor das Gleichgewicht – und stürzte ins Wasser.
Wasser! Ich kann nicht schwimmen!
BJ hielt sich die Nase zu, während sie mit der anderen Hand hektisch fuchtelte, um an die Oberfläche zu gelangen. Zum Glück gelang es ihr, den Kopf aus dem Wasser zu strecken, verlor dabei aber ihre Kappe. „Hilfe!“
„Steh auf.“
„Ich ertrinke!“
„Das Wasser ist hier nur einen Meter zwanzig tief.“
Wirklich? BJ spürte festen Boden unter den Füßen. „Gott sei Dank!“ Sie strich sich das nasse Haar aus dem Gesicht und blickte zu Flynn. Er wirkte amüsiert, fischte mit seinem Gehstock ihre Kappe aus dem Wasser und hielt sie ihr baumelnd vor die Nase. BJ schnappte sie sich und setzte sie auf.
„Hast du nie schwimmen gelernt?“
„Ich hasse Wasser, außer zum Trinken, und da nehme ich nur kleine Gläser. Höhe liegt mir auch nicht so.“ Sie fröstelte. „Das Wasser ist wirklich kalt.“
Flynn setzte sich auf einen der Pfähle, ein Grinsen umspielte seine Lippen. „Das sehe ich. Und alle anderen, die vorbeikommen, auch.“
„Was siehst du?“ BJ schaute an sich hinunter. Das nasse T-Shirt klebte an ihrem Körper, und ihre Brustwarzen zeichneten sich deutlich darunter ab. Wie war das möglich bei Körbchengröße A? Sie verschränkte die Arme vor der Brust, im selben Moment landete Flynns Jacke auf ihrem Kopf. Gar nicht so schlecht, denn so bekam er nicht mit, dass sie rot wurde. Sie schlüpfte hinein, auch wenn das Kleidungsstück wie ein kleines Zelt an ihr hing.
Er hielt ihr seinen Stock hin. „Halt dich fest, damit du nicht noch mal baden gehst. Die Fische hatten genug Spaß für einen Tag.“
Sie wollte seine Hilfe nicht, aber sie wollte auch nicht noch einmal fallen. Eine Frau konnte pro Tag nur ein bestimmtes Maß an Demütigung ertragen. Also griff sie danach. Flynn kam ihr zu Hilfe, legte ihr einen Arm um die Taille und zog sie auf den Steg, als wäre sie eine Forelle.
„Hör auf zu zappeln.“
„Ich versuche, mich hochzuziehen.“
„Brauchst du nicht, ich habe dich. Du solltest mehr essen. Du bist ja noch genauso mager wie auf der Highschool.“
„Oh, danke für das Kompliment.“ Sie wünschte, ihr wäre etwas Schlagfertigeres eingefallen, aber die Tatsache, dass Flynn noch immer ihr Handgelenk umfasst hielt, brachte sie vollkommen durcheinander.
Sie erinnerte sich wieder an den einen Monat, in dem sie zusammen gewesen waren, und daran, wie er sie immer in seinen Armen herumgewirbelt hatte, und ihr Herz schlug schneller.
„Los, sag was Sarkastisches!“ Flynn musterte sie. „Du sagst immer was Sarkastisches. Bist du okay?“
Nein!
Als sie nicht antwortete, schüttelte er den Kopf und seufzte. „Ich habe keine Ahnung, was du hier vorhast, aber ich schlage vor, du vergisst deinen Plan. Du bist zu alt, um um den See zu joggen oder …“
„ Alt! Ich bin genauso alt wie du.“
Ein kleines Lächeln erschien um seine Lippen. „Männer stecken das besser weg.“
„Hey, Freundchen. Ich komme mit meinen vierzig Jahren wunderbar klar.“
„Sicher, BJ Fairmont kommt mit allem klar.“
Die Narbe, die sich hell auf seinem Kinn abhob, erinnerte sie daran, wer er war. Diese Narbe hatte er sich nicht bei einem Schreibtischjob zugezogen, sondern indem er sein Land und damit
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