Collection Baccara Band 0316
Außerdem kümmerte Marc sich so gründlich um alles, dass ihre Anwesenheit nicht erforderlich schien. Aber jetzt war sie sehr gespannt darauf, wie es in fertigem Zustand aussah.
Sie wischte sich die Hände an einem Tuch ab und warf ihrer Tante einen fragenden Blick zu. „Ist es in Ordnung für dich, wenn ich kurz verschwinde?“
„Natürlich. Geh nur, Liebes“, gab Helen gutmütig zurück. Dann deutete sie auf die halb gefüllte Form mit Blaubeermuffins vor sich. „Wenn ich damit fertig bin, will ich auch einen Blick auf unsere neuen Räume werfen.“
Vanessa erwiderte ihr Lächeln und küsste sie auf die Wange. Eilig zog sie ihre Schürze aus und folgte Marc zu dem neu errichteten Durchgang zwischen den beiden Gebäuden. Das Geräusch von Hammerschlägen dröhnte ihr entgegen. Mittlerweile war der Lärmpegel so vertraut geworden, dass sie ihn kaum noch als störend empfand.
Marc öffnete die Tür und zog die dicke Plastikplane beiseite, die Staub, Sägespäne und Farbdünste abhalten sollte. Galant hielt er den Eingang auf, sodass Vanessa hindurchschlüpfen konnte.
Während sie alles auf sich wirken ließ, seufzte sie erfreut. Der große Raum, der den Mittelpunkt ihrer Vertriebsabteilung bilden würde, war nicht nur schön, sondern auch sehr funktionell gestaltet. Obwohl sie vom Beginn der Planung mit dabei gewesen war, übertraf er ihr Vorstellungen bei Weitem.
Regale und Arbeitsflächen von unterschiedlicher Größe boten jede Menge Lagerraum und Arbeitsplatz. Fußboden, Wände und Decke waren renoviert und gestrichen worden. Der Farbton war das gleiche sonnige Gelb, wie es auch in der Bäckerei vorherrschte.
„Lieber Himmel!“, rief sie und schlug überwältigt die Hand vor den Mund.
„Es gefällt dir also“, sagte Marc mit einem zufriedenen Lächeln.
„Es ist wundervoll“, flüsterte sie fast andächtig.
Langsam ging sie durch den großen Raum und betrachtete jedes Detail. Marc hatte wirklich an alles gedacht, und die Handwerker hatten hervorragende Arbeit geleistet. In diesem Moment verschwendete sie keinen Gedanken an die Konsequenzen, die Marcs Unterstützung möglicherweise mit sich brachte. Sie empfand nichts anderes als große Freude und Zuversicht.
Glücklich lief sie zu Marc, schlang ihm die Arme um den Hals und schmiegte sich an ihn. „Ich danke dir“, sagte sie leise. „Es ist perfekt.“
Er legte ihr die Hände um die Taille und zog Vanessa an sich.
Als sie den Kopf hob, um ihn anzusehen, huschte ein seltsamer Ausdruck über sein Gesicht. Bevor sie nachfragen konnte, tauchte der Vorarbeiter des Bautrupps neben ihnen auf und räusperte sich. Großartig, der Titel Störenfried des Jahres war ihm sicher.
„Ich nehme an, der Lady gefällt ihr neuer Arbeitsbereich“, sagte der Vormann zu Marc und grinste breit.
Da sie ihre Arme noch immer um ihren Exmann geschlungen hatte, war diese Vermutung nicht allzu abwegig. Verlegen löste Vanessa sich von Marc und trat einige Schritte zurück.
„Das denke ich auch“, erwiderte Marc.
„Es ist viel besser als erwartet“, erklärte Vanessa. „Obwohl ich die Skizzen und Pläne ja gesehen habe, konnte ich mir nicht vorstellen, dass es so schön werden würde.“
„Das freut mich“, entgegnete der Vormann zufrieden. „Falls Sie noch irgendwelche Änderungswünsche haben, lassen Sie es mich wissen. Wir sind noch bis etwa vier Uhr hier, um letzte Hand anzulegen und aufzuräumen.“
Vanessa nickte. Aber sie hatte nicht den kleinsten Änderungswunsch. Wie sie Marc bereits gesagt hatte, es war perfekt. Während die beiden Männer begannen, über geschäftliche Einzelheiten zu sprechen, durchquerte sie noch einmal den so drastisch veränderten Raum. Ihr war klar, dass sie mit einem anderen Investor oder einem Darlehen von der Bank längst nicht so weit gekommen wäre.
Als sie hinter sich Schritte hörte, drehte sie sich um und sah sich Marc gegenüber.
„Die Computerausrüstung wird morgen geliefert und installiert. Wenn du willst, kannst du dann anfangen“, sagte er.
Vanessa biss sich auf die Unterlippe. Sie war plötzlich so aufgeregt, dass ihre Gedanken sich überschlugen.
Sie brauchte eine Website. Und jemanden, der sie erstellte und pflegte. Außerdem war neues Verpackungsmaterial nötig. Und eine verlässliche Spedition, um ihre Waren auszuliefern. Neue Etiketten und vielleicht auch ein Katalog. Und dann musste sie darüber nachdenken, in absehbarer Zukunft jemanden einzustellen. Denn Tante Helen und sie konnten die
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