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Colombian Powder

Colombian Powder

Titel: Colombian Powder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone A. Siegler
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Form ihres Schweizer Kavaliers Reto bekommen und tippte irgendwann vielsagend auf die Uhr, als Nina erneut verschwitzt von der Tanzfläche kam.
    »Also, den Titel der Dancing-Queen hast du heute sicher! Jetzt lass deine Hormone aber mal Feierabend machen«.
    Verblüfft stellte Nina fest, dass es schon lange nach Mitternacht war. Die Diskothek hatte sich merklich geleert, und die beiden Kellner waren schon dabei, die leeren Gläser und vollen Aschenbecher einzusammeln. Hatte sie tatsächlich den ganzen Abend durchgetanzt? Das Kokain schien bei ihr deutlich stärker zu wirken als bei Beate, deren Flash schon längst verebbt war. Beate musste viel öfter koksen, als sie zugab, wenn sich ihr Körper bereits so daran gewöhnt hatte.
    Nina angelte ihre Handtasche unter dem Tresen hervor. Beim Aufrichten überkam sie eine jähe Welle von Schwindel. Sie atmete tief durch, aber die verrauchte, stickige Luft im Lokal machte es nur noch schlimmer.
    »Ich brauche jetzt unbedingt noch frische Luft«, entschied sie, als sie auf den Korridor traten. »Kommst du noch mit an Deck?«
    Beate gähnte hinter vorgehaltener Hand. »Bestimmt nicht. Meine letzte Aktivität für heute ist ein Date mit Morpheus.« Der Lift glitt mit einem leisen Pling heran. »Sei aber vorsichtig da oben. Du scheinst mir etwas wackelig auf den Beinen zu sein.«

    Auf dem Pool-Deck angekommen breitete Nina als Erstes die Arme aus und sog gierig die frische, salzige Seeluft in ihre Lungen. Das Schiff machte jetzt gute Fahrt, und Nina begann, im böigen Wind zu frieren. Sie zog das dünne Kleid enger um sich und stakste auf ihren High Heels das Deck hinunter.
    Eingebettet in der Felsformation glucksten die Whirlpools vor sich hin und verbreiteten ein angenehmes, blau schimmerndes Licht. Zu dieser Uhrzeit war weit und breit kein Mensch mehr zu sehen, und die beiden Becken lagen völlig verlassen da. Das warme Wasser lockte Nina. Ihren überreizten Sinnen würde ein nächtliches Bad gut tun.
    Kurz entschlossen streifte sie ihr Kleid ab und stieg nur in Unterwäsche in einen der kreisrunden Pools. Im Schutz der Felsen war es angenehm windstill, und die Wärme ließ allmählich die Anspannung aus ihren Gliedern weichen. Dennoch nahm sie ihre Umgebung noch immer zu grell und zu scharf war. Die Felswände um sie herum waberten freundlich und im Gurgeln des sprudelnden Wassers glaubte sie, eine leise Melodie zu erkennen.
    »Das war also dein Kleid, das der Wind gerade über Bord gefegt hat?«
    Die Stimme tauchte so plötzlich neben ihr auf, dass Nina vor Schreck beinahe von der Sitzbank gerutscht wäre. Sie riss den Kopf herum und starrte geradewegs in Marcos Augen, der lässig an der Pool-Leiter lehnte. Sie hatte ihn überhaupt nicht kommen gehört. Wie lange stand er wohl schon dort und beobachtete sie?
    Nina musste sich einen Moment lang sammeln, bevor seine Worte zu ihr durchdrangen.
    »Mein … Kleid ist weg?« Sie hievte sich auf die Beine, ohne daran zu denken, dass ihr BH und auch der Slip im nassen Zustand mehr enthüllten als verbargen, und reckte den Kopf über die Kunststoffwand. Tatsächlich! Die Liege, auf der sie ihre Sachen abgelegt hatte, war leer. Peinlich berührt bemerkte sie Marcos Blick und tauchte eilig wieder bis über die Brust ins Wasser. »So ein Mist! Was soll ich denn nun tun?«
    »Ich fürchte, du wirst nackt durchs Schiff laufen müssen.«
    »Mach dich nur lustig über mich!« Nina schoss einen verärgerten Blick in seine Richtung ab und wurde noch wütender, weil er angestrengt versuchte, nicht zu lachen.
    »Was würdest du nur ohne mich machen«, meinte er schließlich kopfschüttelnd, bückte sich und hob raschelnd ihr Kleid auf. Seine Augen blitzten dabei spöttisch. »Es hatte sich an einer der Liegen verfangen.«

    Wieder fuhr ein Windstoß über das Deck, zerzauste Marcos Haare und ließ das Sonnensegel vor der Poolbar knattern.
    »Dort drin scheint es gemütlicher zu sein. Darf ich dir eine Weile Gesellschaft leisten?«
    Er ignorierte Ninas errötete Wangen und wartete höflich ihre Zustimmung ab, bevor er sich aus Jeans und T-Shirt schälte. Darunter kamen enge, schwarze Boxershorts zum Vorschein. Anstandshalber hätte Nina wegschauen sollen, doch sie war wie gefesselt von seinem Anblick. Noch nie zuvor hatte sie einen Mann sich so anmutig ausziehen sehen.
    »Wie es scheint, kam dein Entschluss zum Baden eher spontan«, stellte Marco grinsend fest, ehe er sich elegant neben Nina gleiten ließ.
    »Ich dachte nicht, dass mir zu

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