Combat Planet: Roman (German Edition)
Halfter. An seine Techrim 11-mm. Plötzlich war seine Kehle trocken. Das sah gar nicht gut aus; auch wenn Pegg sein Freund war, auch wenn er sein Schwager war.
»Ich nahm eine Axt«, fuhr Pegg mit erstickter Stimme fort. »Eine langstielige Axt.« Mit einem jähen Ruck hob er den Kopf. Seine Augen waren rot gerändert, Tränen glitzerten darin wie gefangene Saphire. »Ich hatte nicht vor, es zu tun. Ich wollte es nicht tun!«
»Was hast du getan?«
»Sie hat mich obendrein noch in verdammt hohe Schulden gestürzt, Dexter! Auf einmal kriegte ich diese Rechnungen, Kreditkarten, Dollar-Cubes, sogar Scheißkleiderkataloge – alles auf meinen Namen. Sie hat nicht nur meinen besten Freund gebumst, sie hätte mich auch noch finanziell kaputt gemacht. Das weiß ich! Hier drin!« Er presste seine geballte Faust gegen die Brust. »Es wäre sogar noch schlimmer gekommen. Noch schlimmer. Sie hat die ganze Situation inszeniert, mein ganzes Leben! Mir eine Falle gestellt. Mich weggeworfen wie einen Beutel voll Scheiße, den man auf den Müll schmeißt.«
» Was hast du getan?«
Die Techrim war draußen. Lag kühl in seiner Hand. Dicht an seinen Schenkel gedrückt. Eine Garantie. Eine Garantie für … Gerechtigkeit .
»Das hab ich nicht verdient«, jammerte er, während ihm die Tränen über die Wangen liefen. »Ich hab es nicht verdient, so benutzt zu werden, ich hab es nicht verdient, dass man mir das Messer in den Rücken stößt. Ich wurde betrogen, Monate und Monate und Monate lang. Wie konnte sie mir das nur antun, Dex? Wenn sie jemand anderen wollte, na schön, verpiss dich und such dir einen Neuen … aber es so lange laufen zu lassen, sie haben mich ausgelacht, Dex, sie haben mich auch dann noch ausgelacht, als ich an die Tür des beschlagenen Autos hämmerte …«
Dex’ Stimme klang leise. »Hast du ihnen was angetan?«
»Sie stolperte raus in den Matsch, ihre dreckigen Schlüpfer um die Knöchel. Ich hob die Axt über meinen Kopf, und ich schwöre dir, Dex, ich schwöre, ich wollte es nicht tun – aber irgendwas griff nach meinem Herzen, trieb Splitter aus Eis durch mich hindurch, stieß mich über den Abgrund der Vernunft und hinunter in eine tiefe, dunkle Grube voller Hass …«
Dex zielte mit der 11-mm Techrim auf Pegg. Sein Schwager. Der Bruder seiner Frau. Sein Freund , verdammt noch mal, sein Scheiß freund . »Du weißt, dass ich dich verhaften werde, Pegg. Es tut mir leid. Ich vertrete das Gesetz. Man kann nicht tolerieren, dass du so was machst.«
»Moment mal!«
Dex stand da, die Plastikhandfesseln parat, und einen Herzschlag später lag Peggs Gesicht auf dem Tresen. Dex legte ihm die Handfesseln an. Bemerkte weitere Blutflecken auf den Manschetten seines Hemds. Scheiße.
»Warte, Dex, warte! Ich habe sie nicht umgebracht , o mein Gott, glaubst du wirklich, ich hätte sie umgebracht?«
Sirenen jaulten über London. Durch die Dunkelheit. Durch den Regen. Verstärkung rückte an, alarmiert dadurch, dass Dex seine Plastikhandfesseln benutzte.
»Jetzt liegt alles bei den Jungs in Blau, mein Freund«, sagte Dex und sah sich um. In der Ferne zersplitterte Glas. Er hörte das Poltern von Stiefeln auf Dielenbrettern, trotz des dröhnenden, markigen Militärmarsches, den die Jukebox in der Ecke spielte und der schmatzenden Geräusche, die irgendwelche knutschenden Jujunga-Trottel von sich gaben.
»Warte, nein, Dex, ich ließ die Axt fallen, ich ließ es zu, dass sie lachend durch den Schlamm wegrannten, ich habe gar nichts getan! «
»Und woher stammt das Blut an deinen Händen und Hemdmanschetten, du Schwachkopf?«, schnappte Dex. Mit feuchten Augen starrte Pegg zu ihm hoch. Ja, sicher, dachte Dex. Tränen des Selbstmitleids. Dex war unerbittlich. Seine Augen blickten unerbittlich. Seine Lippen bildeten eine schmale, harte Linie. Wer in seiner Stadt ein Verbrechen beging, der musste verdammt dafür bezahlen.
»Ich hab mich beim Rasieren geschnitten!«, heulte Pegg.
»Natürlich.«
Das PUF -Team stürmte aus drei verschiedenen Richtungen herein. Dex steckte seine Techrim ins Halfter zurück und machte Platz, während die Polizisten Pegg fesselten und ihm die Beine unter dem Körper wegtraten. Mit einem Grunzlaut schlug er am Boden auf, man stülpte ihm einen Beutel über den Kopf. Sendepause.
Binnen dreißig Sekunden hatte er das Gebäude verlassen.
»Bist du dir bei dem da sicher?«, knurrte Sergeant Sanders, auf seiner Zigarre kauend.
»Verklag mich doch, wenn ich mich geirrt habe«, sagte
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