Combat Planet: Roman (German Edition)
mehr, als Worte ausdrücken können. Ich werde dich lieben, bis die Sterne erlöschen. Ich werde dich lieben, bis der letzte Atemzug aus meinem Körper entweicht.«
Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn, und dann hielt sie ihn fest umschlungen, während der Ozean um sie herum seufzte und wogte.
Wieder in ihrem Zimmer, merkten sie, dass Lex, der PopBot, ein Wunder bewirkt hatte. Die Kinder schliefen. Eine Sandspur hinterlassend, gingen Dex und Katrina zu dem großen Bett und umarmten sich. Langsam zog Katrina Dex aus, ihre Hände liebkosten seinen Körper, fuhren durch sein Brusthaar, streichelten seine Erektion. Er lächelte auf sie hinunter, dann nahm er ihr Gesicht in beide Hände und küsste sie ausgiebig.
Danach, als Dex nackt war, erlaubte Katrina ihm, sie auszuziehen. Sie trat aus ihrem engen Hydra-Rock heraus, der völlig aus buntem, durch Aufschlämmen mattiertem Ölwasser bestand. Eng aneinandergeschmiegt standen sie nun da, im Dunkeln, nackt. In über das Zimmer verteilten Alkoven erwachten Emo-Kerzen, die die Stimmung erfühlten, zu Licht und Leben. Sanfte Düfte schwebten durch den Raum; zuerst der weite Ozean, dann Kiefernwald nach dem Regen, dann zerkleinertes Eis von einem Berggipfel.
»Die denken auch an alles«, murmelte Kat und drückte ihren Mann an sich.
»Sie können nur dafür sorgen, dass es noch schöner wird«, sagte er.
»Noch schöner als das kann es doch gar nicht werden«, murmelte sie, während ihre Hände über seinen Körper wanderten und sie langsam auf die Knie sank. Dex erschauerte, vergrub seine Hände in ihrem Haar, die Augen geschlossen und das Gesicht zur Zimmerdecke emporgewandt.
»Ich wusste gar nicht, dass heute mein Geburtstag ist«, stieß er hervor.
Kat hielt inne und sagte: »So lange, bis deine Batterien aufgeladen sind.«
»Sie sind voll aufgeladen und bereit, mein Schatz«, seufzte er.
Sie stand auf und stieß ihn rücklings aufs Bett, das ein leises Zischen von sich gab und sich seinem Körper anpasste – fast wie ein Wasserbett, aber nicht ganz. »Bequem«, keuchte er.
»Und hoffentlich robust«, sagte Kat, ging zu ihm, kletterte über ihn und setzte sich rittlings auf ihn drauf. Er konnte ihre Begierde riechen, ihre Lust, ihre animalische Brunst. Sie verströmte Sex aus allen Poren. Was für eine Frau.
»Du hattest recht«, sagte Dex.
»Na so was«, schnurrte Kat.
»Das ist definitiv der beste Urlaub, den wir je erleben werden.«
3
Mission
Amba ging durch die langen, öden Korridore, die aus fleckigem Stahl bestanden. Sie war nackt, ihre bloßen Füße verursachten kaum ein Geräusch, und sie blickte weder nach rechts noch nach links.
–Das ist erniedrigend. So darf man dich nicht behandeln. Du bist ihr Top-Killer, ihr Top-Attentäter! Du hast noch nie einen Auftrag vermasselt. Kein einziges Mal ist dein Ziel entkommen. Du erledigst immer deinen Job, und du erledigst ihn gut.
–Sei still, Zi. Dies ist nicht der richtige Zeitpunkt und nicht der richtige Ort.
Amba setzte ihren Weg fort. Sie kam an zwei schwer gepanzerten, aufmontierten Maschinengewehrtürmen vorbei. Binnen eines Herzschlags konnten sie einen Menschen eliminieren. Amba ignorierte ihre bedrohliche Präsenz.
–Ich finde trotzdem, dass sie dich wie Abschaum behandeln. Wie eine Gefangene. Du verdienst mehr Respekt. Du verdienst mehr … Ehre! Die FREUNDIN drückte hart gegen ihr Herz; eine maschinelle Bedrohung, die Amba ach so ungern benutzte. Die FREUNDIN war die gefährlichste Waffe, die sie kannte. Geradezu grauenerregend.
–Nein, ich stimme dir nicht zu, Zi. In dem, was ich tue, liegt keine Ehre. Und sie behandeln mich so, wie sie meiner Meinung nach jedes gefährliche, kaum zu beherrschende Tier behandeln würden. Auf meine Tätigkeit bin ich nicht stolz, Zi. Ich ergötze mich nicht am Töten … es ist lediglich ein Mittel zum Zweck.
–Zu welchem Zweck?
Amba lächelte innerlich. »Aah, so tief kannst du nicht blicken, was?« In dem leeren, widerhallenden Korridor klang ihre Stimme unnatürlich laut, metallisch und rau. Sie spürte, wie Zi zurückwich, wie die Kröte, die sie ja war, und Amba empfand eine gewisse Genugtuung in dem Aufblitzen von Zis grellroter Wut, bevor ihre dunkle Schwester sich verabschiedete.
Amba fühlte, dass Zis mentale Verbindung sich auflöste wie Rauch.
–Endlich bin ich sie los, verdammt noch mal, dachte sie.
Der Korridor mündete in eine große Kammer – die fast schon aussah, als befände man sich in einem enormen
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