Combat Planet: Roman (German Edition)
Die Eisenstange zischte herunter, brach seine Finger und spaltete seinen Kopf direkt zwischen den Augen. Sein Schädel klaffte auseinander wie ein V, und rings um das rostige Eisen quoll Gehirnmasse heraus. Ohne einen weiteren Laut von sich zugeben, fiel er um.
–Auuu, Amba!, beschwerte sich Zi.
»Was ist?«, zischte sie, als sie die FREUNDIN ortete.
–Du hast keinen für mich übrig gelassen.
–Später, Zi. Das ging viel zu leicht. Vertrau mir, es wird schwieriger werden. Du kommst auch noch auf deine Kosten.
–Aber ich wollte JETZT ein bisschen Spaß haben …
–Später, vertröstete Amba sie.
Sie fand ihre Kleidung und zog sich an, dann schob sie die FREUNDIN langsam in ihre Brust zurück. Mit Zi in ihrem Innern fühlte sie sich wieder komplett, und sie begann, die Körper der Männer, die sie missbrauchen wollten, zu inspizieren. Mit militärischer Präzision und der Finesse eines Folterknechts fand sie den Kerl heraus, den sie am Leben gelassen hatte.
Er saß da, mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt, die zerplatzten Augäpfel auf den Wangen, wimmernd, nur halb bei Bewusstsein. Sie ging zu ihm und setzte sich mit überkreuzten Beinen vor ihn hin. Wie gestochen zuckte er zusammen, riss sich aus dem Sumpf seiner Wehleidigkeit heraus und reckte ihr die Hände entgegen.
»Bitte, bring mich nicht um«, flehte er.
»Janko. Wir müssen uns unterhalten.«
»Es waren die anderen! Sie haben mich zum Mitmachen gezwungen! Es tut mir leid, es tut mir leid!«
»Halt die Fresse und hör mir zu, dann lasse ich dich vielleicht am Leben.«
Janko biss die Zähne zusammen. Die Angst zerfraß ihn wie eine Horde Ratten in seinem Bauch. Er war jetzt blind; wahrscheinlich würde er nie wieder sehen können. Und diese seltsame, tödliche Frau – die man als Leiche zu ihnen heruntergebracht hatte – war alles andere als tot gewesen. In der Tat … seine Stirn zog sich in Falten. Nein. Das war unmöglich. Man hatte sie eingeschleust, als der Krieg schon fast zu Ende war; gegen Ende des Helix-Kriegs. Ein heimtückisches, verdammtes Manöver der Menschen. Androiden. Androiden mit der Fähigkeit, sich tot zu stellen – ein Unterwanderungs-Mechanismus.
»Du kannst mir helfen«, sagte Amba mit leiser, beinahe freundlicher Stimme. »Ich suche jemanden. Und du wirst mir alles verraten, was du weißt.«
»Du bist so einer, richtig?«
»Was für einer?«
»Ein Androide. Sie können sich tot stellen. Ich hab’s selbst gesehen.«
Amba dachte darüber nach, dann griff sie nach einem seiner Augäpfel und riss ihn mit einem schmatzenden Geräusch ab. Janko schrie auf und kippte zur Seite, hielt sich die Hände vors Gesicht und schluchzte, während ihm Spucke und Rotz aus Mund und Nase rannen.
Amba wartete ein paar Minuten, dann streckte sie abermals die Hand aus und half Janko, sich wieder hinzusetzen. »Anscheinend hast du früher beim Militär gedient«, sagte sie. »Gut. Das spart uns ein bisschen Zeit. Ich werde es dir erklären. Ich bin nicht nur eine Androidin, ich bin ein Anarchy -Modell. Verstehst du, was ich meine?«
»Ja«, flüsterte Janko durch den Speichel und den Schnodder.
Amba legte behutsam einen Finger an die Lippen und hinterließ eine winzige Blutspur. »Ich suche Dr. Jmes Kooky, Professor für Achterbahn-Vergnügen an der Central University des Themenplaneten. Und jetzt will ich alles wissen, was du weißt.«
Dr. Jmes Kooky, Professor für Achterbahn-Vergnügen an der Central University des Themenplaneten, saß in seinem Arbeitszimmer und starrte die sechs Studenten vor ihm mit unverhohlenem Abscheu, Verachtung und Verzweiflung an. Die Tatsache, dass es letzten Endes die Studenten waren, die mit ihren Studiengebühren sein Gehalt zahlten, schien für Jmes von geringer Relevanz zu sein. Von seinem elitären, gelehrten und manche würden sagen narzisstischen Blickwinkel aus hatte Jmes sich eine Weltsicht angeeignet, in der er das Herzstück war, in der er der Mittelpunkt war, in der er tatsächlich das wichtigste organische Wesen war, das jemals auf den Planeten der Vier Galaxien wandelte. Alle anderen waren gewissermaßen überflüssig. In Jmes’ Welt regierte Jmes. Und in Jmes’ Arbeitszimmer waren Studenten so etwas wie Urschleim, der ihm nur aus einem einzigen Grund geschickt wurde – um ihn zu ärgern. Was hätte man von einem Studenten auch anderes erwarten können? Sie waren faule, nutzlose, dumme Individuen, die den ganzen Tag im Bett blieben, soffen und bumsten und sich kräftig
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