Come in and burn out - Denglisch
Kasse!
USP
[ ju ess pi
]
Unique Selling Point. Alleinstellungsmerkmal. Keiner näselt wie Bob Dylan. Keiner schleimt wie Pilawa. Und niemand findet sich so endschön wie Jürgen Trittin. Ein echtes Erfolgsgeheimnis.
Wear
[ wär
]
Extremst
coole
Denglisch-Vokabel für Bekleidung in allen Kombinationen: Streetwear, Homewear, Beachwear, Underwear, Stagewear, Eyewear. Eingeführt von Pink Floyd auf ihrem Album: »Wish You Wear here«.
Win-Win-Situation
[ win-win-
]
Aus der Spieltheorie stammender Begriff, der von Leuten verwendet wird, die einen übervorteilen wollen.
>> Aufbauwortschatz:
Button
[ battn
]
Früher: Knopf. Heute: sehr kleine Reklamefläche. Auch: originelle Romanfigur mit Vornamen Benjamin. Seitdem Metapher für alles, was sich zurückentwickelt: die SPD, die Auflage des ›Focus‹, die Qualität der Platten von Marius Müller-Westernhagen.
classic
[ klässik
]
Früher: Epoche der Literatur-, Kunst- und Musikgeschichte. Heute: Maßeinheit für Popcorn, Tortilla-Chips und Latte Macchiato. Außerdem bekannt als Handytarifsorte und Kombucha-Geschmacksrichtung. Steigerung: Classix. Das hat Goethe nicht verdient!
Eyecatcher
[ eikätscha
]
Hingucker. Gibt es in drei Varianten:
a) leichtbekleidete Damen, b) halbnackte Frauen und c) freizügig fotografierte Models. →
Cover.
Facility Manager
[ fässillitti
männädscha
]
Hausmeister. Das sprachliche Upgrade hat an ihrer Dauerschlechtgelauntheit nichts geändert.
faken
[ fäikn
]
Vorspiegelung falscher Tatsachen. Haupttätigkeit von Reklameschaffenden.
Flyer
[ flaia
]
Zettel, die irgendwo rumliegen und die niemand liest.
Promotion -Paradox
: kommen aus der Werbung, haben aber mit Werbung nichts zu tun. Steigerung: Salesfolder. Noch mehr Zettel. Genauso wenig Leser.
Halloween
[ hello Wien
]
1. Slogan aus dem Stadtmarketing der österreichischen Haupstadt. 2. Sehr erfolgreiches
Event
aus dem Kürbismarketing.
Key-User
[ kii-jusa
]
Nicht: Benutzer eines Schlüssels. Sondern: Haupt-Nutzer. Ratten in der Kanalisation. Prekariat bei DSDS. Zahnärzte in der FDP.
Must
[ masst
]
Unwichtig, entbehrlich. →
Must Haves for your Trip.
Newsletter
[ njuuslätta
]
Tragen Sie sich nicht ein! Sie werden es binnen Kurzem bereuen. Übrigens: Haben Sie Interesse an unserem Come-in-and-burn-out-Newsletter?
outdoor
[ autdoa
]
Eigentlich will man nur zum Bäcker. Aber mit der Jacke könnte man auch Reinhold Messner auf den Nanga Parbat begleiten. Könnte! Hat sich aber im letzten Moment doch für den Bäcker entschieden. So aufregend kann das Leben sein.
Pitch
[ pittsch
]
Wettbewerb um den Werbeetat eines Unternehmens: »Nach einem harten Pitch nahm uns die Deutsche Telekom in ihren Pool der bevorzugten Event-Agenturen auf«, verkündet ›VB A-Events ‹ stolz in ihrem
Newsletter
. Aber vermutlich hat der Telekom-Mann nur gesagt: »Wir rufen Sie zurück!«
Product Placement
[ prodakkt-pläißment
]
Den Wagen, den George Clooney in seiner neuen
RomCom
fährt – den will ich auch! Das verstehen wir noch. Aber wieso taucht im Kinderanimationsfilm B51, der in einer fremden Galaxie spielt, ständig das Warenzeichen von VW auf? Soll das heißen: Nur Aliens fahren Volkswagen?
pushen
[ puschn
]
Ursprünglich: etwas altväterliche Hausschuhe. Heute: strategisch gezieltes Nachvorneschieben eines jungen Talents (Lena Meyer-Landrut durch Stefan Raab) oder einer alten Nervensäge (Dieter Bohlen durch RTL und ›Bild‹).
reloaded
[ riloudid
]
Ursprünglich: missratene Fortsetzung eines Kultfilms (›Matrix Reloaded‹). Heute wird jede neue Brötchensorte so angepriesen (Roggen reloaded).
Set
[ ßett
]
Ansammlung nutzloser Gegenstände, die im Set angeblich etwas günstiger sind. Am meisten spart man aber, wenn man das ganze Set nicht kauft.
Shooting
[ schuuting
]
Fotografen sind sowieso endcool. Und jetzt heißen ihre Fotoaufnahmen auch noch Shooting. Kaum zu
toppen
!
Sorry, we’re closed!
[ ßorri, wiea klosd
]
Bitte nicht an die Tür klopfen! Wir sind zwar da, haben aber keine Lust mehr zu bedienen.
stylish
[ stailisch
]
Beschönigen schlimmer Klamotten. Auch: stylo.
toppen
[ toppen
]
Vom Fussballtrainer Klaus Toppmöller abgeleitetes Verb: etwas wahnsinnig Gutes noch besser machen.
Townhouse
[ taunhaus
]
Extrem unpraktisches Angeberobjekt: zwei Meter breit. Elf Meter hoch. Fünf Etagen, zwischen denen man hin- und herrennen muss. Bodentiefe Fenster, durch die jeder reingucken kann. Schön ist nur die Fußbodenheizung. Und der Preis: ab 5000
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