Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Coming Home

Coming Home

Titel: Coming Home Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
Vom Netzwerk:
sich ihr ohnehin schon rasender Herzschlag, und mühsam versuchte sie, zumindest äußerlich die Ruhe zu bewahren, denn sie bemerkte bereits wieder die lauernden Blicke der Kolleginnen.
»Jedenfalls«, er räusperte sich, »würde ich es begrüßen, wenn sie bereit wären, mit mir weiterzumachen.«
Megan wusste nicht, woran es lag, aber auf einmal erschienen ihr seine Worte sehr doppeldeutig, und sie schluckte.
»Ja, natürlich, wenn Sie das möchten«, murmelte sie zurückhaltend.
Er beugte sich ein wenig zu ihr herunter und senkte die Stimme. »Gut, wenn Sie es einrichten können, erwarte ich Sie morgen Nachmittag nach Ihrem Feierabend in meinem Büro«, sagte er leise. »Falls es nicht klappen sollte, sagen Sie mir bitte kurz Bescheid.«
Ohne ihre Antwort abzuwarten, verschwand er wieder nach draußen, und Megan machte sich mit zitternden Händen wieder an ihre Arbeit.
In ihr tobten alle möglichen Gefühle wild durcheinander, und sie hatte alle Mühe, ruhig zu bleiben. Immer mehr hatte sie den Eindruck, dass er nicht nur die Arbeit im Sinn hatte, doch sie fragte sich nach wie vor, was er dann mit diesen Überstunden bezweckte. Dann hielt sie sich wieder vor Augen, dass er verheiratet war, und versuchte energisch, ihre aufkeimenden Empfindungen für ihn aus ihrem Kopf zu verbannen.
»Also, so langsam ist es ja doch ein bisschen auffällig«, riss Jennifer sie stichelnd aus ihren Gedanken. »Man muss ja schon vollkommen blind sein, um nicht zu bemerken, wie verknallt du in ihn bist.«
»Was?«
Irritiert schaute Megan sie an, während sie sich erschrocken fragte, ob man ihr ihre Gefühle tatsächlich so deutlich ansehen konnte.
»Na hör mal, andauernd kommt er hier runter, bittet dich in sein Büro, tuschelt mit dir herum, und ihr macht zusammen Überstunden – noch eindeutiger geht es ja wohl nicht«, erklärte Bridget jetzt triumphierend. Dann wandte sie sich an Karen Miller. »Du bist doch mit seiner Frau befreundet – vielleicht solltest du ihr mal stecken, dass unsere kleine Mrs. Unschuld hier die Absicht hat, sich an ihren Mann ranzumachen.«
Karen, die nie viel sprach, und auch bis jetzt nur schweigend zugehört hatte, grinste amüsiert. »Na, da wird Megan aber nicht viel Erfolg haben. Cynthia hat mir erst letzte Woche erzählt, dass sie und David ein Baby planen – ich glaube kaum, dass ihm da der Kopf nach einem billigen Abenteuer steht«, sagte sie, und bemerkte voller Genugtuung, wie Megan blass wurde. »Tja Megan, tut mir leid, wenn ich dir deine Illusionen rauben muss, aber du solltest dich besser damit abfinden, dass David nicht im Geringsten an dir interessiert ist.«
     
    Die Zeit bis zu ihrem Feierabend verbrachte Megan wie auf glühenden Kohlen; immer wieder hallten Karens Worte durch ihren Kopf, und zusätzlich warfen Jennifer und Bridget ihr immer wieder schadenfrohe Blicke zu.
Um Punkt sechzehn Uhr schnappte sie sich ihre Tasche und verließ fluchtartig das Büro, stürmte nach unten und saß kurz darauf in ihrem Auto.
Völlig aufgelöst preschte sie nach Hause, und als sie gerade die Haustür aufschließen wollte, überlegte sie es sich anders und ging wieder nach unten. Sie legte die wenigen Schritte zum Nachbarhaus zurück und drückte ungeduldig auf Julies Klingel.
»Was ist denn mit dir los?«, fragte die Freundin überrascht, als sie wenige Sekunden später die Tür öffnete.
»Julie, ich brauche jemand zum Reden«, erklärte Megan hilflos, und ließ sich im Wohnzimmer auf die Couch fallen.
Die Freundin brachte ihr eine Tasse Kaffee, setzte sich dann zu ihr und schaute sie fragend an. »Was ist los?«
»David und seine Frau wollen ein Kind haben«, platzte Megan aufgebracht heraus, als würde dieser eine Satz alles erklären.
»Nun, ich finde das nicht sehr ungewöhnlich«, sagte Julie trocken, »das soll in einer Ehe ab und zu passieren.«
»Mensch Julie, verstehst du denn nicht? Er kommt dauernd zu mir, bittet mich, nach Feierabend mit ihm zu arbeiten, und dabei will er gar nichts von mir. Vermutlich macht er sich hinter meinem Rücken lustig über mich, amüsiert sich bestimmt über die kleine, dumme Megan, die in ihrer blinden Verliebtheit nichts Besseres zu tun hat als für ihn zu springen, wenn er mit den Fingern schnippt.«
Einen Moment lang starrte Julie sie mit hochgezogenen Augenbrauen schweigend an, dann seufzte sie.
»Okay Süße, sieht wohl so aus, als hätte ich Recht gehabt, und du hast dir gewaltig die Finger verbrannt. Nachdem du jetzt offenbar wenigstens mal bereit

Weitere Kostenlose Bücher