Commander Perkins 03 - Der verbotene Stern
Raumfahrern aus. Riesige Dünen türmten sich wie erstarrte Wellen am steil abfallenden Ufer des Binnenmeeres auf. Es erschien wie ein Wunder, daß der Wind den Sand nicht schon längst ins Wasser getrieben hatte.
Als der Gleiter sich von dem Meer entfernte, sahen die beiden Terraner seltsame schwarze Felsen, die aus dem Sand emporstiegen und mahnend erhobenen Fingern glichen. Diesen Felsen haftete etwas Magisches an.
"Ich habe das Gefühl, als seien sie bewußt in dieser Weise hergerichtet und aufgestellt worden", bemerkte Peter Hoffmann unbehaglich. "Sie sehen nicht so aus, als seien sie so gewachsen!" Er konnte seine Blicke nicht von den teils bizarren, teils wie von Bildhauerhand geglätteten Gebilden lösen.
"Du hast recht. Sie haben eine gewisse Ausstrahlung", entgegnete Perkins. "Etwas Zwingendes geht von ihnen aus." "Ich kann nichts Gesetzmäßiges feststellen", bemerkte der Roboter. "Der Eindruck täuscht. Lassen Sie sich nicht von dem Wunsch verleiten, etwas zu finden, was Ihnen Ihre Fragen über die Geheimnisse dieses Planeten beantwortet. Versuchen Sie, nüchtern zu denken. Die Felsen sind von Natur aus so angeordnet. Alles spricht dafür, daß es so ist." "Hör dir das an", stöhnte Major Hoffmann. Commander Perkins, der den Gleiter lenkte, zog die Maschine höher, so daß sie die Steine aus größerer Höhe betrachten konnten. Er führte den Gleiter in weitem Bogen um das Wüstengebiet herum.
"Es sind Hunderte", sagte Peter Hoffmann.
Randy Perkins schaltete die verschiedenen Beobachtungssysteme des Gleiters ein und führte eine Reihe von Untersuchungen durch. Schließlich traf er die gleiche Feststellung wie zuvor Camiel: "Hier ist nichts künstlich angelegt, Peter. Wir haben uns getäuscht. Dennoch ist nicht auszuschließen, daß diese Steine für die Copaner eine gewisse Bedeutung haben." Er brachte die Maschine wieder auf den Kurs, der sie zu dem angestrebten Ziel bringen sollte. Etwa eine Stunde verging. Ode und leer lag die Wüste unter ihnen. Einige Male beobachteten sie Tiere, die vor dem über den Sand gleitenden Schatten flüchteten.
Sie erinnerten die beiden Offiziere an die Dromedare der Erde, obwohl sie nur wenig mit ihnen gemein hatten.
Die Tiere hatten langgestreckte Köpfe und auffallend lange Beine mit breit auslaufenden Füßen, die im Verhältnis zum Körper viel zu groß wirkten. Sie waren offenbar besonders vorteilhaft für die Tiere, denn diese bewegten sich mühelos auf dem Sand.
Schließlich öffnete sich eine steinige Ebene vor dem Gleiter.
Sie endete in seltsam grauen Bergen, die nahezu senkrecht bis in eine Höhe von fast dreitausend Meter aufstiegen.
Als sie noch etwa dreißig Kilometer von diesen Bergen entfernt waren, landete der Commander. "Was ist los?" fragte Peter Hoffmann.
Perkins blickte mit verengten Augen zu den Felsen hinüber, die im Licht der hochstehenden Sonne glitzerten, als seien sie mit zahllosen Glassplittern übersät.
"Wenn da drüben wirklich jemand ist, dann müssen wir wohl davon ausgehen, daß er moderne Ortungsgeräte hat, die unseren überlegen sind. Die Frage ist also, wie nähern wir uns den Felsen, ohne von ihm bemerkt zu werden?" "Wenn Sie mir die Bemerkung erlauben, Sir", sagte Camiel.
"Ich bin zu der Ansicht gekommen, daß wir keine Möglichkeit haben, uns unbemerkt zu nähern." "Wenn du das meinst, muß wohl was dran sein", entgegnete Major Hoffmann spöttisch. Er blickte Camiel forschend an. Dann hellte sich sein Gesicht auf.
"Du hast eine Idee, Peter", stellte Perkins amüsiert fest. "Heraus damit." "Ich wollte Camiel eins auswischen, aber mir ist klar, daß ich das nicht kann. Die Maschine kennt kein Gefühlsleben, kann also auch nicht so richtig sauer sein, wie ich es gern möchte." "Richtig", erwiderte der Roboter. "Paps, du hast es erfaßt.
Mich kannst du nicht zur Minna machen. Tut mir leid." "Kannst du nicht wie ein vernünftiger Mensch reden?" fragte der Major. "Was ist das für eine Ausdrucksweise? Wir drücken uns doch auch etwas gewählter aus." "Was wolltest du vorschlagen?" unterbrach Commander Perkins das sich anbahnende Streitgespräch, bevor es sich weiterentwickeln konnte.
"Der Gleiter ist ein großes Ding, das fraglos leicht zu beobachten ist. Camiel dagegen ist kleiner. Er soll vorauslaufen und die Lage sondieren. Dann kann er uns über Funk informieren, ob wir nachkommen sollen. Nun? Wie findest du das?"
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