Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Commander Perkins 03 - Der verbotene Stern

Commander Perkins 03 - Der verbotene Stern

Titel: Commander Perkins 03 - Der verbotene Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Francis
Vom Netzwerk:
"Sonst erteile ich dir  einen wohlklingenden Befehl, der deine Existenz als Möchtegern-Intelligenz augenblicklich beendet."  Ein mächtiger Ton erfüllte die Schlucht. Es schien, als habe  eine Riesenfaust die Felsenwände zum Schwingen gebracht.
    Camiel antwortete nicht. Er horchte ebenso wie Commander  Perkins und Peter Hoffmann.
    Der Gleiter schwebte über einen Bach hinweg in einen Abschnitt der Schlucht, der von reflektierenden Quarzflächen an den  Steilwänden bis auf den Grund erhellt wurde, obwohl überhängende Felsvorsprünge diesen nach oben hin abschirmten. So  hatten auch die Hochleistungskameras der Weltraumsatelliten  nicht erfassen können, was sich hier unten verbarg.
    An der Unterseite der überhängenden Felsen hingen flaschenförmige Gebilde. Sie wurden vom Wind bewegt und schlugen  ständig gegeneinander. Dabei erzeugten sie seltsame Töne, die  die Schlucht erfüllten und den Eindruck erweckten, als ob jemand  auf einem fremdartigen Instrument spiele.
    Einige dieser Gebilde, deren Zahl in die Hunderte ging, waren  mehr als drei Meter lang.
    Ebenfalls unter den überhängenden Felsen verborgen, erhoben  sich weiße und rote Säulen, über denen sich ein metallisch  schimmerndes Dach wölbte. Dieses Bauwerk bildete den Eingang  zu einer Tempelstadt, deren Ausmaße Randy Perkins und der  Major nicht erkennen konnten, weil sie sich in den Tiefen der  Schlucht verlor.
    "Es ist also wahr", sagte Commander Perkins beklommen.
    "Palenka ist eine heilige Welt."  Er spürte, daß ihm ein Schauer über den Rücken rann. Er  wurde sich bewußt, daß die Gefahr, in der sie schwebten, noch  viel größer war als angenommen. Bisher hatte er nicht so recht  daran geglaubt, daß diese Welt für ein anderes Volk tatsächlich  von überragender Bedeutung war. Jetzt hatte er den Beweis.
    "Worauf wartest du?" fragte Peter Hoffmann den Roboter.
    "Fliege weiter. Ich will die ganze Tempelstadt sehen."  "Nein", widersprach der Commander. "Wir kehren um!"  "Warum das?" Der Major schüttelte den Kopf. "Randy, wir  haben doch noch gar nichts gesehen. Wir müssen wissen, was das  hier ist, wie groß die Stadt ist, ob sich darin jemand verbirgt,  ob es technische Einrichtungen gibt, die wir beachten müssen,  und zahllose andere Dinge mehr. Wir können es uns nicht leisten,  einfach zu verschwinden!"  "Wir kehren um", entschied Perkins. "Peter, dies ist für ein  Sternenvolk ein heiliger Bezirk. Wir entweihen ihn, und je tiefer  wir in ihn eindringen, desto mehr beleidigen wir die anderen.
    Nach allem, was wir bisher wissen, reagieren sie bereits, wenn  Unbefugte sich diesem Planeten allzuweit nähern. Wenn wir ihren Tempelbezirk jetzt sogar betreten, kann uns nichts mehr  retten. Hoffentlich siehst du das ein."  "Natürlich", entgegnete Hoffmann. "Camiel, umkehren." Der  Roboter gehorchte. Er ließ den Gleiter ansteigen und führte ihn  aus der Schlucht.
    "Wohin?" fragte er.
    "Zurück zur Höhle!" befahl Perkins. Er lehnte sich aus dem  Fenster und horchte. Die flaschen-förmigen Körper, die unter den  Felsen hingen, schlugen klingend gegeneinander. Sie erzeugten  eine seltsame Melodie, die voller Leben war, und in dem Terraner  das Gefühl hervorrief, allein in der kosmischen Weite zu sein.
    Dennoch kam sich Perkins nicht verloren, sondern geborgen vor,  als wölbe sich das Universum wie eine schützende Hand über  ihm. Er glaubte zu wissen, weshalb diese Schlucht eine Kultstätte  war.
    Arentes wachte wie aus tiefer Trance auf. Alarmierende Töne  erfüllten das Tal. Sie verrieten ihm, daß Fremde in das Heiligtum  eingedrungen waren.
    Schockiert erhob er sich.
    Dieses Ereignis war ungeheuerlich.
    Er eilte zum Ausgang des Tempels, der aus grünem Stein  bestand, und blickte hinaus.
    Er befand sich an einer engen Stelle der Schlucht. Sie war hier  weniger als fünfzig Meter breit, und nur an einigen Stunden  täglich reichte das Licht der Sonne bis hierher. Die flaschenförmigen Klangkörper konnte er nicht sehen, da sie zu weit von ihm  entfernt waren. Doch er vernahm die Töne, die sie von sich  gaben. Sie berichteten von Fremden, die in einer Maschine gekommen waren und sich dem Heiligtum genähert hatten.
    Arentes setzte sich auf einen steinernen Stuhl am Eingang des  Tempels. Er war nicht in der Lage, sich auf den Beinen zu halten.
    Zu tief saß der Schock.
    Noch niemals zuvor hatten Fremde gewagt, sich dem Heiligtum auch nur zu nähern. Es gab nur wenige Völker

Weitere Kostenlose Bücher