Commander Perkins 04 - Im Land der gruenen Sonne
Körpers verzeichnet. Sie begann weitab von Escape und führte zu einem Punkt, den der Planet der Neptuner in etwa zwei Wochen erreicht haben würde.
"'Schwarze Löcher' sind aber auch Energiequellen höchster Qualität. Sie bergen die Kräfte des Universums in sich. Bewegt sich so ein energiereicher Körper wie dieser durch den Raum, bleiben Auswirkungen auf Sonnen und Planeten nicht aus." Ferdo Frank schaltete ein mit dem Zentralcomputer verbundenes Gerät ein. Er wies auf einen der Bildschirme. Darauf leuchtete ein roter, leicht pulsierender Punkt.
"Das 'schwarze Loch' verrät sich durch seine hohe Gravitation und die damit verbundenen Auswirkungen auf andere Weltraum körper. Diese sind so gering, daß wir sie vor einigen Monaten noch nicht hätten erfassen können. Jetzt aber besitzen wir eine Technik, die uns die Möglichkeit dafür gibt. Der Computer rechnet die wenigen Daten, die wir erhalten, hoch. Das Ergebnis ist eindeutig. Der rote Punkt zeigt uns, wo sich das 'schwarze Loch' befindet. Wir können seine Geschwindigkeit und seine Entfernung berechnen, und wir wissen daher auch, wann es Escape treffen wird. In knapp vierzehn Tagen ist es aus mit Escape!" "Ist das absolut sicher?" fragte Peter Hoffmann. "Absolut!" antwortete der Wissenschaftler. "Das 'schwarze Loch' wird Escape treffen oder ganz knapp daran vorbeirasen. Das läßt sich jetzt noch nicht eindeutig sagen. Wenn wir aber davon ausgehen, daß dieser zerstörerische Körper von den Copanern beherrscht wird, dann müssen wir wohl auch annehmen, daß die Copaner in der Lage sind, einen Planeten zu treffen, den sie vernichten wollen."
Einsatz der Raumflotte
Eine Stunde später stand Randy Perkins Dr. Leon R. Barlow gegenüber, dem Chefarzt der Mondbasis Delta 4.
"Wie sieht es aus, Leon?" fragte der Commander. Der vierzigjährige Mediziner setzte sich zu ihm an den Tisch im Vorraum der Isolierstation. Dr. Barlow war ein blonder Mann mit breitem Gesicht und melancholischen Augen. Perkins kannte ihn schon sehr lange, und er schätzte ihn nicht nur wegen seiner überragenden medizinischen Fähigkeiten. Barlow war auch ein wichtiger Freund für den Commander.
"Miriam Blister ist ein Phänomen für mich", erklärte der Mediziner. "Randy, eigentlich hätte sie schon längst tot sein müssen! Gegen die Mikroorganismen von Escape haben wir bisher kein Mittel gefunden. Miriam aber hat durch irgendeinen nicht feststellbaren Umstand Abwehrstoffe gebildet, die sie am Leben erhalten. Sie ist sehr schwach, aber ich glaube nicht, daß sie sterben wird." Perkins atmete auf. Mit einer derart guten Nachricht hatte er nicht gerechnet. "Wenn ich dich richtig verstanden habe, Leon, dann hat sie sich eindeutig infiziert?" fragte er.
"Ganz eindeutig. Wir konnten die krankheitserregenden Keime nachweisen. Sie hat geschafft, was bisher unmöglich erschien." Perkins wußte, daß Dr. Barlow auf die Versuchstiere anspielte, die nach Escape gebracht worden waren. Keines von ihnen hatte überlebt.
"Ich will damit sagen, ich möchte niemandem raten, es Mi-riam gleichzutun und die Atemmaske abzunehmen." Commander Perkins erhob sich und ging zu einem Fenster, durch das er die Biologin sehen konnte. Die junge Frau befand sich wenige Schritte von ihm entfernt in einem Bett. Sie blickte ihn an. Ihre Augen lagen tief in den Höhlen, und die Wangen waren eingefallen. Aber sie lächelte.
"Vielleicht lag es daran, daß sie in der Höhle der Planetenbewohner war", vermutete Perkins. "Vielleicht haben die Neptuner ihr irgend etwas gegeben, was ihr geholfen hat die Abwehrstoffe zu bilden. Es kann in den Krebsen oder Muscheln gewesen sein." "Das werden wir herausfinden, Randy." Der Commander drehte sich um. Er schüttelte den Kopf. "Nein, das werden wir nicht, Leon", erwiderte er. "Dazu bleibt uns zu wenig Zeit. Du hast vergessen, daß Escape nur noch eine Frist von knapp vierzehn Tagen hat. Danach schlägt ein faustgroßes Gebilde hier ein, das alle Materie in sich zusammenstürzen läßt.
Die Atome werden zerbrechen und mit diesem Gebilde verschmelzen, das anschließend noch nicht einmal um einen Millimeter in seinem Durchmesser größer sein wird." Dr. Leon R. Barlow senkte den Kopf. "Ich will einfach nicht daran denken. Will es nicht wahr haben!" sagte er. "Bleibt denn wirklich keine Hoffnung? Ich meine, vielleicht fliegt das Ding an Escape vorbei? Oder könnte man
Weitere Kostenlose Bücher