Commander Perkins 05 - Verloren in der Unendlichkeit
Perkins blickte zu Camiel hoch, der etwa zehn Meter über ihm an den Greifzangen hing. Der Giftdorn der Bestie stieß immer wieder gegen Camiels Brust, ohne sie allerdings durchbohren zu können.
Doch jetzt zeigte sich, daß dieser Dorn nicht die gefährlichste Waffe war. An den Armen und über der Brust tanzten die gleißend hellen Lichtbahnen von elektrischen Entladungen.
"Sieh dir das an!" rief Peter Hoffmann. "Das Biest verteilt elektrische Schläge!" Dem Roboter machte auch diese Attacke nur wenig aus. Er bog die Greifzangen mit Titanenkräften zusammen, bis sie sich berührten, dann zog er eine nach unten und stemmte die andere nach oben.
Damit fügte er dem Raubtier wohl starke Schmerzen zu, denn es brüllte wild auf und schüttelte den Roboter ab. Camiel stürzte neben . Commander Perkins zu Boden, und erst jetzt sahen die beiden Männer; daß die Kunststoffolie, die seinen Metallkörper bedeckt hatte, an Brust und Armen vollkommen verkohlt war.
"Sir", meldete Camiel mit schwankender Stimme, "für Ihre Sicherheit habe ich meine Schönheit geopfert." Peter Hoffmann schrie erschreckt auf denn das Raupenwesen stieß wütend mit seinen Kampfwerkzeugen auf sie herab. Camiel aber hatte offenbar schon damit gerechnet, denn. er packte die beiden Männer und legte sie sich über die Schultern. Mit einem mächtigen Satz sprang er den Hügel hinab und blieb nach etwa hundert Metern stehen. Vorsichtig setzte er die beiden wieder ab.
"Danke, Camiel", sagte der Commander. "Ich weiß dein Opfer zu würdigen." "Du auch, Paps?" fragte der Roboter geradezu ängstlich.
"Falls du deinen Spiegel verloren haben solltest, will ich dir gern einen neuen besorgen", versprach Peter Hoffmann, versteckt grinsend.
"Ich weiß nicht, ob ich jetzt schon einen haben möchte", erwiderte Camiel. "Mein Anblick ist zur Zeit nicht gerade erhebend." Plötzlich sahen sie, wie das Raupenwesen den Hügel hinabkroch und auf sie zukam.
"Du mußt etwas tun, Camiel!" rief Perkins erschreckt. "Das Biest läßt nicht von uns ab." Der Roboter rannte mit wild fuchtelnden Armen auf das Tier zu, um es auf sich aufmerksam zu machen. Tatsächlich griff es ihn wieder an. Camiel wich geschickt aus und rannte zur Seite.
Darauf hatte die Bestie nur gewartet. Der Weg zu Commander Perkins und Peter Hoffmann war jetzt frei, und sie stürmte brüllend auf die beiden Männer zu.
Doch Camiel gab nicht auf Er stellte sich dem Ungeheuer in den Weg, und tatsächlich ließ es sich dieses Mal weglocken. Der Roboter lief nur wenige Meter vor dem gefährlichen Wesen her, sprang mal zur einen, mal zur anderen Seite, tat, als ob er stolpere und fallen werde, so daß sich die Angriffslust der Bestie immer mehr steigerte.
Als Camiel das Raubtier so ein ganzes Stück weggelockt hatte, drehte er sich plötzlich um und griff selbst an. Seine Arme wirbelten durch die Luft, und trotz der großen Entfernung hörten Perkins und der Major, wie die Greifzangen des Raupenwesens zerbrachen. Das wütende Gebrüll des verletzten Tieres hallte über die Steppe.
"Es könnte zurückkommen." Peter Hoffmann sah sich voller Unbehagen um. "Wenn jetzt noch so ein Biest auftaucht, sieht es schlecht für uns aus.
Camiel und das Raubtier waren nicht mehr zu sehen. Sie befanden sich irgendwo hinter Büschen und Bäumen. Immer wieder hörten sie das Tier aufbrüllen und glaubten daher, daß der Kampf noch andauerte. Aber sie irrten sich. Plötzlich erschien Camiel neben ihnen. Er trug die beiden abgebrochenen Greifzangen unter den Armen.
"Sir, ich glaube, ich habe wertvolle Waffen erbeutet", meldete er, nahm eine der beiden Zangen und stieß ihre Spitze in einen Baumstamm. Eine Flamme schoß in das Holz und verbrannte es.
Camiel zog die Zange rasch zurück und reichte sie Perkins. Die andere übergab er Hoffmann, nicht ohne diesen zur Vorsicht zu mahnen.
"Das war eine ausgezeichnete Idee", lobte der Commander.
"So etwas können wir gut gebrauchen." Er blickte zu dem roten Gebäude hinüber.
"Bis wir dort sind, kann noch viel passieren, und außerdem brauchen wir etwas, womit wir Schaden anrichten können." "Und was machen wir, nachdem wir das Ding da drüben in die Luft gejagt haben?" fragte Peter Hoffmann.
"Daran denke ich jetzt noch nicht", antwortete der Commander. "Erst einmal verwandeln wir die Ortungsstation in einen Trümmerhaufen." Er gab das Zeichen zum Aufbruch.
Die
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