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Commander Scott 11 - Versklavte Erde

Commander Scott 11 - Versklavte Erde

Titel: Commander Scott 11 - Versklavte Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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spartanisch eingerichtet. Auf einer niederen Kommode stand eine Buchreihe; ein Schrank enthielt Kleidung, auf einem Tisch standen Gläser und eine Flasche Wein. »Nun, wenigstens haben wir einen Kontakt aufgenommen, wenn ich auch nicht sehe, wie er uns nützen kann. Wir sind ja eher Gefangene.«
    Scott nahm eines der Bücher und blätterte darin. »Jarl, was denkst du über diese ganze Sache?«
    »Diese Gesellschaft? Ein paar Dinge scheinen klar zu sein. Wir sind wohl in einer matriarchalischen Kultur, und diese Frau ist so etwas wie eine Herrscherin. Es scheint auch verschiedene Machtzonen zu geben. Nord-Amerika, Nord-China, Süd-Afrika. Die Quadranten; von denen sie sprach, müßten acht Sektoren ihrer eigenen Hemisphäre sein. Natürlich gibt es da Rivalitäten und Feindseligkeiten. Deshalb ist die Frau ja auch so mißtrauisch.«
    »Und die Forts im Orbit?«
    »Barry, da willst du zuviel von mir wissen. Wir haben ja noch keine Beweise, als die großen gegenseitigen Mißtrauens und paranoischer Angst vor einer Invasion... Was wir brauchen, ist der Zugang zu einer Bibliothek. Es gibt zu vieles, was wir über diese Welt nicht wissen.«
    Unbedingt nötig waren also: eine Bibliothek mit Orientierungsmöglichkeiten, ein Zirnalitkristall, Informationen und Ausrüstung, um den Torus zu vernichten, der die Erde bedrohte. Und wichtig zu wissen war, daß sie sich als Gefangene in einem Jagdlager befanden.
    Scott legte schnell das Buch weg und ging zur Zeltklappe. Durch den Spalt sah er das Lager draußen, den Pavillon und einen Luftwagen, der noch immer poliert wurde.
    »Heute nacht, wenn es dunkel ist und das Lager schläft, Jarl«, sagte Scott. »Dann nehmen wir den Luftwagen und sind auch schon weg.«
    »Zu einer Stadt.« Luden nickte dazu. »Hier können wir nichts tun. Aber wir brauchen Landkarten.«
    »Vielleicht finden wir sie im Schrank... Und wenn nicht, Jarl, werden wir eben jemanden mitnehmen, der uns den Weg zeigt.«
     
    *
     
    Royce war nicht recht wohl. Das spürte auch Natalie, und ihr war, als liefen unsichtbare Ameisen über ihre Nerven. Das machte sie gereizt, erhöhte ihre eigene Verwirrung, und deshalb trank sie zu schnell.
    Es war eine neue Flasche gewesen, die man vor ihren Augen entkorkt hatte; also war sie nicht mit Medikamenten versetzt gewesen. Wem konnte sie auch trauen? »Dich stört etwas, Royce«, sagte sie endlich. »Was ist es?«
    »Nichts, meine Liebe.«
    »Du lügst. Ich weiß immer, wann du lügst. Vielleicht sind wir nun schon zulange zusammen?« Sie sah, wie seine Kinnmuskeln zuckten, spürte seine plötzliche Angst. »Du hast ein gutes Gehirn, das man vielleicht nützen könnte«, fügte sie grausam hinzu.
    »Nein! Nein, Natalie, du hast versprochen . ..« rief er.
    »Ich habe nur versprochen, dich zu ernähren, dir ein Dach über dem Kopf zu geben und dich zu pflegen, wenn du krank bist«, berichtigte sie. »Bis jetzt bin ich meinen Verpflichtungen nachgekommen. Kannst du das auch von dir behaupten?«
    »Soweit ich...«
    »Ja, soweit es dir erlaubt wurde. Aber von einem Gefährten muß ich mehr verlangen können als zeitweise Leidenschaft. Ich fordere Wahrheit. Was stört dich?«
    »Diese Männer...«
    »Denen du so passende Antworten in den Mund gelegt hast auf Fragen, die ich nicht stellte. Glaubst du etwa, das hätte ich nicht bemerkt? Was bedeuten sie dir?«
    »Nichts. Ich schwöre es!«
    »Warum willst du sie dann beschützen?« Sie schüttelte den Kopf, denn sie ärgerte sich über sich selbst, weil sie ihm gedroht hatte; das war, zugegebenermaßen, ein Beweis für ihre eigene Verwirrung. Keiner, der ihr so nahe stand wie Royce, durfte je bedroht werden. Ja, man konnte ihn wegschicken, sich seiner entledigen, aber das durfte nicht so ausarten, daß er in seiner Verzweiflung zu einer Drohung für sie wurde. »Ach, lassen wir das, Royce. Du bleibst bei mir.« Draußen war es schon dunkel; eine schmale Mondsichel und funkelnde Sterne standen am Himmel. Tycho lag noch im Schatten, Mare Fecundus war ein verwischter Klecks. Unbewußt legte sie eine Hand auf ihren flachen Leib. Er war immer flach gewesen. Sie wußte, daß er niemals von inwendigem Leben schwellen würde.
    »Natalie, diese beiden Männer«, flüsterte Royce hinter ihr. »Ich mußte doch eingreifen, um dir Zeit zum überlegen zu geben. Andere hörten zu. Also mußte ich ihnen Worte in den Mund legen. Sie hätten sonst zuviel gesagt.«
    Wenn sie an Scott dachte, dann zweifelte sie daran. »Nun, und?«
    »Das Ding, das

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