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Commissaire Mazan und die Erben des Marquis: Kriminalroman (Knaur HC) (German Edition)

Commissaire Mazan und die Erben des Marquis: Kriminalroman (Knaur HC) (German Edition)

Titel: Commissaire Mazan und die Erben des Marquis: Kriminalroman (Knaur HC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Bagnol
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vertrauen konnte. Sondern auch eine Gefährtin. Mal ganz abgesehen von dieser ganzen Katzengemeinde. Außerdem sah es so aus, als ob er noch einen großen, sabbernden Hund zum Freund bekäme. Das war nicht schlecht für einen Kater, der noch vor wenigen Tagen ein einsamer Wanderer gewesen war.
    Während er über eine Dachterrasse und dann über eine schmale Schräge auf eine Gartenummauerung sprang, war er so zuversichtlich wie seit langem nicht mehr. Und genau deswegen ließ seine Wachsamkeit für diesen einen, fatalen Moment nach.
    Als die harte Hand in dem dicken Lederhandschuh ihn im Genick packte, begriff er schlagartig, wie die flinke Manon dem Mann mit den dunklen Flügeln hatte in die Falle gehen können.
    Weil er noch gefährlicher ist, als ich glaubte!
    Er kämpfte mit aller Kraft. Wand sich, suchte ein Ziel für seine Krallen.
    Nein. Nein! NEIN!
    »Teufelskatze«, zischte die Stimme. Dann legte sich ein feuchtes Tuch über sein Gesicht. Der Gestank raubte Commissaire Mazan den Atem, und es wurde schwarz vor seinen Augen.

29
    Z adira Matéo fädelte sich auf die A7 gen Süden ein, überholte auf der rechten Spur eine Kolonne Wagen. Ihr Handy hatte sie zwischen Schulter und Ohr geklemmt und hörte zu, was ihr Natalie Chabrand zu sagen hatte. Oder vielmehr: was nicht.
    »Ich kenne diese Leute nicht, von denen Sie da reden, Lieutenant. Tut mir leid, aber ich kann Ihnen nicht helfen.«
    Eine kontrollierte, kultivierte Stimme. Wahrscheinlich wusste Natalie Chabrand, dass es bei schwierigen Telefonaten immer besser war, zu stehen als zu sitzen, und dass man lächeln musste, um ehrlich und verbindlich zu klingen.
    »Madame Chabrand, ich weiß, dass es für Sie unangenehm ist, wenn Ihre Verbindungen zu diesen Herrschaften offensichtlich werden. Abes es gibt dafür Zeugen.«
    »Lieutenant, ich bin mir sicher, Sie verwechseln mich.«
    »Es sind Mädchen wegen dieser Leute gestorben, Madame.«
    »Es tut mir ausgesprochen leid, aber ich kann wirklich nichts für Sie tun«, versicherte Madame Chabrand noch einmal und legte auf. Als Zadira auf die Taste für Wahlwiederholung tippte, war der Anschluss besetzt, fünf Minuten später gar nicht mehr erreichbar.
    Weil sie schon mit einer Ablehnung gerechnet hatte, war sie bereits Richtung Aix-en-Provence unterwegs.
    Jetzt wählte sie eine Nummer in Marseille. Djamal, ihr lieber, guter, ferner maghrebinischer Freund, würde ihr Natalie Chabrands Daten liefern. Zadira hörte ihn wenig später auf seine Tastatur einhacken. Dann gab er ihr flüsternd Chabrands Steuernummer und Geschäftsadresse durch.
    »Eine Wohnadresse kann ich nicht finden, ich werde es über die Datenbanken von Aix’ Strom- und Wasserversorgern probieren.«
    »Schau auch nach Querverbindungen«, bat Zadira. Sie diktierte ihm die vier Namen Amaury, Alexandre, Hersant und Lagadère.
    »Lagadère? Etwa der bekannte Strafrichter aus Paris?«
    »Ja. Wieso?«
    »Ach. Da war mal was, ist lang her. Ein Kollege von mir, war damals noch in der Ausbildung. Sie nehmen in Nantes so ein Bordell hoch, mit lauter rumänischen Mädchen, alle sans-papiers ohne Aufenthaltsgenehmigung. Und mittendrin der Richter. Alle Polizisten wurden versetzt, der Chef der Brigade suspendiert, hat sich später von den Calanques ins Meer gestürzt. So was vergisst man nicht.«
    »Und die Akten über die Razzia sind verschwunden.«
    »Wurden nie angelegt! Egal. Ça roule? Was läuft, Schwesterherz?«
    Djamal wechselte in einen fröhlichen Singsang, was bedeutete, dass sich ihm unerwünschte Zuhörer näherten.
    »Gib mir die Adressen, sobald du sie hast. Und … danke.«
    »Schon gut«, sagte der Kriminaltechniker wieder im verschwörerischen Flüsterton. Sie hörte ihn erneut auf der Tastatur klickern.
    »Putain!«, entschlüpfte es ihm. »Deine kleine Freundin Natalie hat eine wirklich nette große Freundin.«
    »Wieso?«
    »Madame Chabrand bewohnt, mietfrei, Victorine Hersants Eigentumswohnung. Sieben Zimmer. Das Telefon bezahlt sie selbst. Soll ich dir ihre Mails vorlesen?«
    »Schick mir lieber ein Foto von ihr.«
    »Klar. Ich muss los.«
    »Ich auch.«
    »Ich komm dich mal am Arsch der Welt besuchen, und wir saufen uns durch deine zweieinhalb Bars.«
    Sie legten gleichzeitig auf.
    Chabrand leitete eine Modeboutique in der Rue d’Italie, in Aix’ teuerstem Viertel, dem Quartier Mazarin. Und wohnte in Hersants Wohnung. Und wie diese Verbindung also existierte, die sie so vehement abstritt!
    Zadira parkte im Parkverbot, klemmte ihr

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