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Commissaire Mazan und die Erben des Marquis: Kriminalroman (Knaur HC) (German Edition)

Commissaire Mazan und die Erben des Marquis: Kriminalroman (Knaur HC) (German Edition)

Titel: Commissaire Mazan und die Erben des Marquis: Kriminalroman (Knaur HC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Bagnol
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zuvor?«
    Er zog eine Augenbraue hoch.
    »Davor, Madame Lieutenant, davor genoss ich ein fulminantes Diner.«
    »Wo?«
    »Das wissen Sie doch schon, oder nicht?«
    »Bitte beantworten Sie meine Frage, Monsieur Alexandre.«
    »In der Rue l’Ancien Hôpital, Nummer 9.«
    »Wer hat an diesem Diner teilgenommen?«
    »Meine Freunde, die sich gerade mit Ihrem Mitarbeiter auseinandersetzen. Freiwillig, so wie ich, ohne Anwalt. Dieses Entgegenkommen ist es zumindest wert, dass Sie uns Respekt entgegenbringen.«
    »Ach, wissen Sie, wenn ich respektlos wäre, würden Sie das schon merken. Aber gäbe es denn einen Grund, weshalb Sie schon jetzt einen Anwalt an Ihrer Seite haben wollten?«
    »Sagen Sie es mir. Ich wüsste tatsächlich gern, wessen ich hier beschuldigt werde.«
    »Das ist nachvollziehbar, Monsieur, doch dass ich Sie zunächst rein informell befrage, resultiert in erster Linie aus Ihrer Gleichgültigkeit gegenüber Julie Roscoff und in zweiter …«
    »Sie sind unglaublich hinreißend, Madame Lieutenant, in Ihrem brennenden Wunsch, mich peinlich zu berühren«, unterbrach er sie lässig.
    Verdammt!
    »Nun gut, Lieutenant Matéo. Als wir fünf auseinandergingen, erfreute sich Mademoiselle Roscoff noch ausgezeichneter Gesundheit.«
    Er stieß sich vom Fensterbrett ab. Zadira musste blinzeln. »Sie war vermutlich irritiert, wenn nicht sogar in einem emotionalen Ausnahmezustand, nach dem, was sie erlebt hatte. Ich schätze, die Zimmer des Hauses als auch die Spuren an Julies Körper haben Ihnen einiges darüber erzählt.«
    So, wie er sie anschaute, spürte sie seinen Spott fast körperlich.
    »Sie meinen Ihre perversen SM-Spielchen.«
    »Ach! Das macht Ihnen Sorgen? Die Lust?«
    Er lachte. Ja, er warf den Kopf in den Nacken und lachte.
    Er lachte sie aus!
    Zadira merkte, dass er ihr entglitt. Wie sollte sie dieses geschniegelte, glatte, von sich selbst eingenommene Monstrum nur festnageln!
    »Warum war sie bei Ihnen zum Diner? Was soll dieser Nagelstuhl in Ihrem Haus? Haben Sie Julie Roscoff getötet, Sie, zusammen mit Ihren drei Freunden, ein kollektiv begangener Mord?«
    Er machte drei Schritte auf sie zu, sie wich reflexartig zur Tür zurück, er kam ihr nach. Stand dann so dicht vor ihr, dass sie sein Parfüm riechen konnte.
    Er war größer als sie, so dass sie zu ihm aufsehen musste.
    »Wieso fragen Sie eigentlich nicht, wie Julie getötet wurde, Monsieur Alexandre? Interessiert es Sie nicht, weil Sie es schon wissen?«
    »Nein. Weil es irrelevant ist, Lieutenant«, flüsterte er und lächelte wieder.
    In diesem Moment wurde sie nach einem knappen, kurzen Klopfen von der nach innen aufgehenden Tür nach vorn gedrückt, genau gegen César Alexandres Brust. Zadira spürte seine Hände auf ihren Hüften, bevor sie sich in einer fließenden Bewegung zur Seite und aus seinem Griff drehte und wütend auf denjenigen starrte, der es wagte, sie zu stören.
    Es war Commissaire Stéphane Minotte.
    Sein Blick glitt zwischen Monsieur Alexandre und ihr hin und her. Dann sagte er förmlich: »Ich habe hier einen vorläufigen Haftbefehl, Frau Kollegin.«
    Danke!, jubelte sie innerlich. Sie hätte zwar nie erwartet, dass Minotte jemals ihre Kavallerie sein würde, aber …
    Zadira sah zu César Alexandre. Seine Augen schwarz wie nasses Holz ruhten auf Minotte. Aber in einer Weise, dass sich Zadira einen Moment fragte, ob sich die beiden Männer kannten?
    Dann erst drang zu ihr durch, was Minotte noch hinzufügte.
    »Für Dédé Horloge, den Koch-Azubi. Er ist dringend tatverdächtig, Julie Roscoff erdrosselt zu haben.«
    César Alexandre nickte mit einer minimalen Kinnbewegung, eine Bewegung zwischen Verbindlichkeit und Spott.
    Der Koch? Aber wieso auf einmal der Koch?!
    Zadiras Blick heftete sich auf Monsieur Alexandre. Etwas an seiner Heiterkeit verriet ihr deutlich, dass diese Wendung für ihn weniger überraschend kam als für sie.
    »Bitte halten Sie sich zu unserer Verfügung, Monsieur Alexandre«, sagte sie daher nun steif und hörte selbst, wie fragil ihre Stimme klang.
    »Gehen wir. Entschuldigen Sie bitte die Umstände, Monsieur Alexandre.«
    »Kein Problem, Commissaire. Lieutenant Matéo hat nur ihre Pflicht getan.« Er sagte das todernst.
    Sie haben mich beide gefickt.
    Als sie Ugos Büro verließ, um Minotte in die Küche zu folgen, nahm sie aus den Augenwinkeln noch einmal Alexandres Gesicht wahr. Es war, als lache der Mann schon wieder.

    Frédéric stand fassungslos am Hintereingang des Châteaus und zog

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