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Commissario Montalbano 02 - Der Hund aus Terracotta

Commissario Montalbano 02 - Der Hund aus Terracotta

Titel: Commissario Montalbano 02 - Der Hund aus Terracotta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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eine Idee. Es war ihm, als würde das Licht
    im Bad einen Augenblick lang immer intensiver, bis es in
    einem Blitz explodierte. Er mußte lachen.
    »Kommen mir die guten Ideen denn immer nur, wenn ich
    auf dem Klo sitze?«
    Er starrte den Karton an. »Ich denke morgen früh darüber
    nach, wenn ich einen klaren Kopf habe.«
    Doch es kam anders. Eine Viertelstunde lang wälzte er
    sich im Bett hin und her, dann stand er auf und suchte die
    Telefonnummer seines Freundes Aliotta heraus, der Capitano
    bei der Guardia di Finanza von Montelusa war.
    »Entschuldige, daß ich so spät noch anrufe, aber ich
    brauche dringend eine wichtige Information. Habt ihr schon
    mal den Supermarkt eines gewissen Ingrassia in Vigàta
    überprüft?«
    »Der Name sagt mir nichts. Aber auch wenn ich mich
    nicht an ihn erinnere, könnte durchaus eine Überprüfung
    stattgefunden haben, bei der jedoch keine Unregelmäßigkeiten
    festgestellt wurden.«
    »Danke.«
    »Warte. Mit diesen Vorgängen hat Maresciallo Laganà zu
    tun. Wenn du willst, kümmere ich mich darum, daß er dich zu
    Hause anruft. Du bist doch daheim, oder?«
    »Ja.«
    »Laß mir zehn Minuten Zeit.«
    Montalbano ging in die Küche und trank ein Glas
    eiskaltes Wasser, als auch schon das Telefon klingelte. »Hier
    ist Laganà, der Capitano hat mir bereits gesagt, worum es geht.
    Die letzte Überprüfung des Supermarktes fand vor zwei
    Monaten statt, alles ordnungsgemäß.«
    »Haben Sie sie von sich aus vorgenommen?«
    »Normale Routine. Es war alles vorschriftsmäßig. Ich
    kann Ihnen versichern, daß man selten auf einen Händler trifft,
    dessen Unterlagen so in Ordnung sind. Da wäre kein
    Anhaltspunkt gewesen, wenn wir ihm Schwierigkeiten hätten
    machen wollen.«
    »Haben
    Sie
    alles
    überprüft?
    Geschäftsbücher,
    Rechnungen, Quittungen?«
    »Entschuldigen Sie mal, Commissario, was glauben Sie
    denn, wie so eine Prüfung vonstatten geht?« fragte der
    Maresciallo mit leicht unterkühlter Stimme.
    »Um Himmels willen, das wollte ich gar nicht
    anzweifeln... Ich will mit meiner Frage auf etwas anderes
    hinaus. Ich kenne mich mit bestimmten Vorgängen nicht aus
    und wollte Sie deshalb um Ihre Hilfe bitten. Woher bezieht so
    ein Supermarkt denn seine Ware?«
    »Dafür gibt es Großhändler. Fünf oder zehn, je nachdem,
    was er braucht.«
    »Aha. Können Sie mir sagen, wer Ingrassias Supermarkt
    beliefert?«
    »Ich denke schon. Das muß irgendwo vermerkt sein.«
    »Ich bin Ihnen wirklich dankbar. Ich rufe Sie morgen früh
    in der Kaserne an.«
    »Aber ich bin in der Kaserne! Bleiben Sie am Apparat.«
    Montalbano hörte ihn vor sich hin pfeifen. » Pronto ,
    Commissario? Also, die Großhändler, die Ingrassia beliefern,
    sind drei aus Mailand, einer aus Bergamo, einer aus Taranto,
    einer aus Catania. Notieren Sie. In Mailand...«
    »Entschuldigen Sie, wenn ich Sie unterbreche. Fangen
    Sie mit Catania an.«
    »Die Firma in Catania heißt Pan, wie Peter Pan.
    Eigentümer ist Salvatore Nicosia, wohnhaft in...«
    Das paßte nicht.
    »Danke, ist gut«, sagte Montalbano enttäuscht. »Warten
    Sie, ich habe da was übersehen. Der Supermarkt wird – dabei
    geht es allerdings nur um Haushaltsgeräte – noch von einer
    anderen Firma aus Catania beliefert, der Firma Brancato.
    ATO-CAT stand auf dem Stück Karton. Firma Brancato –
    Catania: Das paßte, und wie das paßte! Montalbanos
    ohrenbetäubender Freudenschrei jagte dem Maresciallo einen
    Schrecken ein.
    »Dottore? Dottore! Dio mio, was ist denn passiert?
    Fühlen Sie sich nicht wohl, Dottore?«

Elf
    Munter, mit Jackett und Krawatte, ein Lächeln auf den Lippen
    und in eine Wolke Kölnisch Wasser gehüllt, erschien
    Montalbano um sieben Uhr morgens zu Hause bei Signor
    Francesco Lacommare, Leiter von Ingrassias Supermarkt, der
    ihn nicht nur zu Recht sehr erstaunt, sondern auch in
    Unterhosen und mit einem Glas Milch in der Hand empfing.
    »Was gibt es?« fragte der Direttore und wurde blaß, als er
    den Commissario erkannte.
    »Zwei klitzekleine Fragen, und ich bin schon wieder weg.
    Aber zuerst etwas sehr Wichtiges: Dieses Gespräch muß unter
    uns bleiben. Wenn Sie mit jemandem darüber reden, zum
    Beispiel mit ihrem Chef, dann bringe ich Sie unter
    irgendeinem Vorwand hinter Gitter, da können Sie Gift drauf
    nehmen.«
    Während Lacommare noch nach Luft rang, die ihm
    offenbar abhanden gekommen war, explodierte drinnen in der
    Wohnung die spitze, durchdringende Stimme einer Frau.
    »Ciccino, ma cu è a

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