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Commissario Montalbano 02 - Der Hund aus Terracotta

Commissario Montalbano 02 - Der Hund aus Terracotta

Titel: Commissario Montalbano 02 - Der Hund aus Terracotta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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Firma Brancato behaupten,
    sie habe nichts damit zu tun, sie wisse nichts von diesen
    Schiebereien, der Lastwagen gehöre ihr nicht und sie sei
    vielmehr selbst Opfer eines Diebstahls. Der gestohlene Laster
    beginnt seine Tour, bringt die – wie soll ich sagen – sauberen
    Kartons in die verschiedenen Supermärkte, die er zu beliefern
    hat, und macht sich dann auf den Weg nach Vigàta. Doch
    bevor er dort ankommt, hält er mitten in der Nacht am
    Crasticeddru und lädt die Waffen an der Grotte ab. Am frühen
    Morgen – so hat es mir Direttore Lacommare erklärt – liefern
    sie die letzten Kolli an Ingrassias Supermarkt und fahren dann
    wieder ab. Auf dem Rückweg nach Catania wird der
    gestohlene Lastwagen gegen den echten Firmenlaster
    ausgetauscht, und der fährt zur Zentrale zurück, als hätte er
    seine Tour erledigt. Wahrscheinlich stellen sie jedesmal den
    Kilometerzähler entsprechend ein. Diesen kleinen Scherz
    treiben sie jetzt schon seit drei Jahren, denn Jacomuzzi hat uns
    gesagt, daß die Grotte vor etwa drei Jahren eingerichtet
    wurde.«
    »Was Sie mir da berichten«, sagte der Questore, »ist von
    der üblichen Vorgehensweise her völlig einleuchtend. Aber
    das Theater mit dem fingierten Diebstahl verstehe ich immer
    noch nicht.«
    »Sie waren praktisch dazu gezwungen. Erinnern Sie sich
    an diese Schießerei zwischen einer Carabinieristreife und drei
    Ganoven in der Gegend von Santa Lucia? Ein Carabiniere
    wurde verletzt.«
    »Ich erinnere mich, aber was hat das damit zu tun?«
    »Die lokalen Radiosender brachten die Nachricht gegen
    einundzwanzig Uhr, und da war der Laster gerade auf dem
    Weg zum Crasticeddru. Santa Lucia ist höchstens zwei, drei
    Kilometer vom Ziel der Schmuggler entfernt, die die Meldung
    im Radio gehört haben müssen. Es wäre nicht klug gewesen,
    an einer einsamen Stelle irgendeiner Streife zu begegnen,
    inzwischen war ja jede Menge Polizei am Schauplatz der
    Schießerei. Also beschlossen sie, nach Vigàta weiter zufahren.
    Sie rechneten zwar damit, unterwegs in eine Kontrolle zu
    geraten, aber das war in diesem Augenblick das kleinere Übel,
    und sie hatten gute Chancen, ungeschoren davonzukommen.
    So war es dann auch. Sie kommen also viel zu früh an
    und erzählen die Geschichte mit dem geschlossenen
    Supermarkt in Trapani. Ingrassia, der über den Zwischenfall
    natürlich informiert war, läßt entladen, und die Leute
    behaupten, nach Catania zurückzufahren. Sie haben noch die
    Waffen an Bord, die Kisten, die für den Supermarkt in Trapani
    bestimmt seien, wie sie Direttore Lacommare erzählen. Der
    Laster wird schließlich unweit von Vigàta auf einem
    Grundstück Ingrassias oder irgendeines Komplizen versteckt.«
    »Aber ich frage Sie noch mal: Warum sollten sie den
    Diebstahl simulieren? Von da, wo sie den Laster versteckt
    hatten, konnten sie den Crasticeddru leicht erreichen, ohne
    noch mal nach Vigàta fahren zu müssen.«
    »Das mußten sie eben doch. Wenn sie mit fünfzehn Kolli
    ohne Begleitpapiere an Bord von den Carabinieri, von der
    Guardia di Finanza oder sonstwem angehalten worden wären,
    hätten sie Verdacht erregt. Das wäre eine schöne Pleite
    gewesen, wenn sie gezwungen worden wären, einen Karton zu
    öffnen. Sie mußten die Kisten, die Ingrassia abgeladen hatte
    und natürlich nicht öffnen lassen wollte, unbedingt wieder
    holen.«
    »Langsam beginne ich zu verstehen.«
    »Irgendwann nachts kommt der Laster zum Supermarkt
    zurück. Der Nachtwächter kann die Männer und den Laster
    gar nicht wiedererkennen, weil er am Abend zuvor noch nicht
    im Dienst war. Sie laden die noch nicht geöffneten Kolli auf,
    fahren zum Crasticeddru, laden die Kisten mit den Waffen ab,
    kehren zurück, lassen den Laster auf dem Gelände der
    Tankstelle stehen, und die Sache ist erledigt.«
    »Entschuldigen Sie, aber warum haben sie sich die
    gestohlene Ware nicht vom Hals geschafft und sind dann nach
    Catania weitergefahren?«
    »Das ist eben das Geniale daran: Indem sie den Laster
    anscheinend mit der gesamten gestohlenen Ware finden
    lassen, lenken sie die Ermittlungen auf eine falsche Fährte.
    Wir müssen zwangsläufig von einer nicht eingehaltenen
    Vereinbarung ausgehen, von einer Drohung, einer Warnung
    wegen nicht gezahlter Schutzgelder. Sie zwingen uns
    sozusagen, auf einer niedrigeren Ebene zu ermitteln, auf der
    Ebene, die auf unserer Insel leider fast zur Tagesordnung
    gehört. Und Ingrassia spielt seine Rolle hervorragend und
    erzählt uns die blöde

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