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Commissario Montalbano 03 - Der Dieb der süssen Dinge

Commissario Montalbano 03 - Der Dieb der süssen Dinge

Titel: Commissario Montalbano 03 - Der Dieb der süssen Dinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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Questore sagte »zum Teufel«? »Wie meinen Sie das?«
    »In welcher Kacke stochern Sie da herum?« Kacke? Der Questore sagte »Kacke«? War das der Anfang der Apokalypse? Ertönten in Kürze die Posaunen des Jüngsten Gerichts? »Was habe ich denn getan?«
    »Sie haben mir ein Autokennzeichen genannt, erinnern Sie sich?«
    »Ja. AM 237 GW.«
    »Genau. Gestern bat ich einen Freund in Rom, sich darum zu kümmern, damit es schneller geht, wie Sie ja verlangten. Er war sehr verärgert, als er mich zurückrief. Ihm war gesagt worden, wenn er den Namen des Fahrzeughalters wissen wolle, müsse er einen schriftlichen Antrag stellen, in dem er die Gründe für diese Anfrage detailliert darlegt.«
    »Kein Problem, Signor Questore. Ich erzähle Ihnen morgen alles, und dann können Sie in dem Antrag…«
    »Montalbano, entweder Sie verstehen nicht, oder Sie wollen nicht verstehen. Es handelt sich um ein Kennzeichen, das der Geheimhaltung unterliegt.«
    »Was heißt das?«
    »Das heißt, daß dieses Auto dem Geheimdienst gehört. Ist das denn so schwer zu verstehen?«
    Die Sache stank nicht nur ein bißchen. Die ganze Luft war verpestet.
    Montalbano berichtete Valente von dem Mord an Lapecora, Karimas Verschleppung und von Fahrid und dem Auto, das nicht diesem, sondern dem Geheimdienst gehörte; da fiel ihm etwas ein, das ihm Sorgen bereitete. Er rief den Questore in Montelusa an.
    »Bitte verzeihen Sie die Störung. Haben Sie Ihrem Freund in Rom, als Sie ihn wegen des Kennzeichens anriefen, gesagt, worum es sich handelt?«
    »Wie denn? Ich habe doch keine Ahnung, was Sie treiben!« Der Commissario seufzte erleichtert auf. »Ich habe nur gesagt, daß es um Ermittlungen geht, die Sie, Montalbano, durchführen«, sagte der Questore noch. Der Commissario nahm seinen Seufzer der Erleichterung sofort wieder zurück.
    »Pronto, Galluzzo? Ich bin's, Montalbano. Ich rufe aus Mazàra an. Hier dauert es noch. Anders als ausgemacht, fährst du jetzt sofort zu mir nach Hause nach Marinella, holst die alte Tunesierin ab und bringst sie zurück nach Montelusa. Alles klar? Du darfst keine Minute verlieren!«
    »Pronto? Livia, hör jetzt genau zu und tu, was ich dir sage, ohne Diskussion. Ich bin in Mazàra und nehme an, daß unser Telefon noch nicht abgehört wird.«
    » Oddio, was redest du da?«
    »Ich habe gesagt, keine Diskussion, keine Fragen, du sollst mir nur zuhören. Galluzzo kommt gleich zu dir. Er nimmt die Alte wieder mit und bringt sie nach Montelusa zurück. Verabschiedet euch nicht lange voneinander, sag Francois, daß er sie bald wiedersieht. Sobald Galluzzo weg ist, rufst du in meinem Büro an und fragst nach Mimi Augello. Du mußt ihn erreichen, egal, wo er ist. Sag ihm, du mußt ihn sofort sehen.«
    »Und wenn er zu tun hat?«
    »Für dich läßt er alles stehen und liegen und macht sich gleich auf den Weg. Du packst inzwischen ein paar Sachen für Francois zusammen…«
    »Aber was…«
    »Halt den Mund, verstanden? Du hältst den Mund. Erklär Mimi, daß der Junge auf meine Anordnung vom Erdboden verschwinden muß, er muß sich praktisch in Luft auflösen. Er soll Francois irgendwo verstecken, wo es ihm gutgeht. Frag ihn nicht, wo er ihn hinbringt. Kapiert? Du darfst nicht wissen, wo Francois ist. Und heul ja nicht, das nervt. Hör gut zu. Wenn Mimi mit dem Kind fort ist, wartest du eine Stunde, dann rufst du Fazio an. Sag ihm heulend - du brauchst gar nicht so tun, weil du es sowieso schon tust -, daß der Junge verschwunden ist, daß er vielleicht zu der Alten wollte, auf jeden Fall soll er dir helfen, ihn zu suchen. Bis dahin bin ich dann auch da. Noch was:
    Ruf in Punta Ràisi an, und buch einen Flug nach Genua. Einen gegen Mittag, bis dahin habe ich jemanden, der dich hinbringen kann. Bis bald.«
    Er legte auf und sah Valentes verstörten Blick.
    »Glaubst du, daß sie zu so was fähig sind?«
    »Auch zu Schlimmerem.«
    »Ist dir die Geschichte jetzt klar?« fragte Montalbano. »Ich glaube, so langsam fange ich an zu begreifen«, antwortete Valente.
    »Ich erklär's dir«, sagte der Commissario. »Im großen und ganzen könnte es folgendermaßen abgelaufen sein: Ahmed Moussa beauftragt einen seiner Leute, Fahrid, für seine Zwecke eine Operationsbasis zu organisieren. Dabei bekommt Fahrid - wie freiwillig, weiß ich nicht - Unterstützung von Ahmeds Schwester Karima, die schon seit ein paar Jahren in Sizilien lebt. Sie erpressen einen Mann aus Vigàta namens Lapecora und benutzen als Deckmantel dessen alte

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