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Commissario Montalbano 10 - Die schwarze Seele des Sommers

Commissario Montalbano 10 - Die schwarze Seele des Sommers

Titel: Commissario Montalbano 10 - Die schwarze Seele des Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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Geschwindigkeit fuhr er am Haus des Alten vorbei, aus Angst, er würde auf ihn schießen, er fuhr auch an Adrianas Haus vorbei, dessen Türen und Fenster fest verschlossen waren, und kam zur Villetta. Weil er den Schlüssel hatte, ging er hinein, entkleidete sich, zog die Badehose an, trat hinaus, stieg die steinerne Treppe hinunter und kam zum Strand. Jetzt gab es nur wenige Badende, die größtenteils ausländisch sprachen. Wenn Ferragosto vorbei ist, ist für die Sizilianer der Sommer zu Ende, auch wenn es weiterhin heiß ist, manchmal sogar heißer als vorher. Vom ersten Mal, als er in diesem Wasser geschwommen war, damals, als er mit Callara hier war, hatte er eine Erinnerung an Erquickung und Sauberkeit. Er ging ins Wasser und fing an zu schwimmen. Er blieb im Wasser, bis die Haut der Finger zu schrumpeln begann, ein Zeichen, dass es Zeit war, wieder ans Ufer zurückzukehren.
    Er hatte vor, eine kalte Dusche zu nehmen und nach Marinella zurückzufahren, um die gottvollen Herrlichkeiten zu verzehren, die Adelina für ihn zubereitet hatte. Doch der Aufstieg über die Treppe in praller Sonne erschöpfte ihn und seine Kräfte schwanden. Kaum war er wieder in der Villetta, legte er sich auf die Matratze des Ehebetts.
    Es war halb drei, als er sich hinlegte, und es war fast fünf, als er wieder aufwachte. Die Matratze zeigte den Umriss seines nackten Körpers, einen feuchten Umriss. Er stand so lange unter der Dusche, bis er das ganze Wasser aus dem Tank aufgebraucht hatte, aber das hier war ja nicht sein Haus, es war unbewohnt, und er konnte sich diese Verschwendung gönnen, ohne Gewissensbisse haben zu müssen.
    Als er aus dem Haus trat, um ins Kommissariat zu fahren, sah er, dass vor der Villetta ein weiteres Auto stand, das er schon einmal irgendwo gesehen zu haben glaubte, aber er erinnerte sich nicht mehr, wo. Die Umgebung war menschenleer. Vielleicht waren die Leute zum Strand hinuntergegangen.
    Dann bemerkte er, dass sich in der Steckdose neben der Tür ein Stecker befand, das Ende eines Kabels, das um die Ecke des Hauses führte. Bestimmt, um Licht zu der geheimen Wohnung zu bringen.
    Wer konnte das sein? Die von der Spurensicherung ganz sicher nicht. Da kam ihm der Verdacht, dass ein Journalist heimlich dort eingedrungen war, um Fotos von dem »Ort des grausamen Verbrechens« zu machen, und sofort stieg eine ungeheure Wut in ihm auf. Wie konnte diese Hyäne es nur wagen? Er lief zum Wagen, holte die Pistole aus dem Handschuhfach und steckte sie in den Hosengürtel. Das Elektrokabel verlief hinter der Häuserecke die Mauer entlang, führte über andere Bretter und verlor sich in dem Fenster der geheimen Wohnung, das als Einstieg diente.
    Er kletterte leichtfüßig über die Balustrade und befand sich in dem kleinen Bad. Als er den Kopf vorsichtig vorstreckte, sah er, dass das Wohnzimmer erleuchtet war. Dieser Schurke von Fotograf machte ganz sicher Fotos von der Koffertruhe, in der die Leiche gefunden worden war, um einen Knüller zu landen!
    Ich werde dir schon helfen bei deinem Knüller!, dachte der Commissario.
    Und tat gleichzeitig zweierlei:
    Zum einen lief er zum Wohnzimmer und rief: »Hände hoch!«
    Zum anderen entsicherte er den Revolver und feuerte einen Schuss in die Luft.
    Doch sei es, weil die unmöblierten Räume hallten, sei es, weil die Wohnung völlig mit Folie verkleidet war, die den Schall nicht weiterleitete, Tatsache war, dass dieser Schuss einen ungeheuerlichen Knall verursachte, fast so laut wie die Explosion einer Bombe mit hoher Sprengkraft. Der Erste, der darüber erschrak, war Montalbano selbst, der den Eindruck hatte, dass der Revolver in seiner Hand explodiert war. Völlig taub wegen des Knalls, drang er ins Wohnzimmer ein.
    Der Fotograf hatte vor lauter Entsetzen die Kamera auf den Boden fallen lassen. Am ganzen Körper zitternd, kniete er mit erhobenen Händen vornübergeneigt und berührte mit der Stirn den Boden. Er sah aus wie ein Araber beim Gebet.
    »Sie sind verhaftet!«, sagte der Commissario. »Ich bin Commissario Montalbano.«
    »Wi… wi… «, winselte der Mann und hob ein wenig den Kopf.
    »Wieso?! Sie wollen wissen, wieso? Weil Sie die Siegel aufgebrochen haben, um hier reinzukommen!«
    »A.. .ber… nein… nein…«
    »Aber da waren keine Siegel«, sagte eine bebende Stimme, deren Ursprung man nicht ausmachen konnte. Montalbano sah sich um, entdeckte aber niemanden. »Wer ist da?«
    »Ich.«
    Hinter den mit Zellophan verpackten Türen und Fenstern kam der Kopf

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