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Commissario Montalbano 10 - Die schwarze Seele des Sommers

Commissario Montalbano 10 - Die schwarze Seele des Sommers

Titel: Commissario Montalbano 10 - Die schwarze Seele des Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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von Signor Callara zum Vorschein. »Commissario, das müssen Sie glauben: Die Siegel waren nicht dran!«, wiederholte er.
    Und da erinnerte Montalbano sich, dass er, als er Adriana nachgelaufen war, nicht mehr die Zeit gehabt hatte, sie wieder anzubringen.
    »Dann hat sie sicher so ein Bengel abgenommen«, sagte er. Im Wohnzimmer sorgte der Scheinwerfer für zusätzliche Hitze, man konnte nicht einmal sprechen, die Kehle wurde sofort trocken.
    »Gehen wir hier raus«, sagte der Commissario. Sie folgten ihm zum oberen Stockwerk, tranken große Gläser voll Mineralwasser und setzten sich ins Wohnzimmer, dessen Fenstertür weit aufgerissen war. »Ich hätte vor lauter Schreck fast einen Herzinfarkt bekommen«, sagte der Mann, den Montalbano für einen Fotografen gehalten hatte.
    »Ich auch«, sagte Callara. »Jedes Mal wenn ich in diese verdammte Villetta komme, passiert irgendetwas Furchtbares!«
    »Ich bin der Landvermesser Paladino«, stellte sich der Mann mit dem Fotoapparat vor.
    »Weshalb sind Sie hergekommen? Was wollten Sie?« Signor Callara ergriff das Wort.
    »Commissario, es ist nicht mehr viel Zeit bis zur Verjährung der Amnestie, und weil mir heute Morgen die Papiere von Signora Gudrun per Post zugestellt worden sind, habe ich den Landvermesser Paladino gebeten, mit der Vermessung von allem zu beginnen, was wir brauchen.«
    »… und das Erste, was wir unbedingt tun müssen, ist die Erstellung einer Fotodokumentation der Gesetzwidrigkeiten«, schaltete Paladino sich ein. »Fotos, die den Lageplänen beigefügt werden müssen.«
    »Haben Sie Ihre Arbeit beendet?«
    »Mir fehlen noch drei oder vier vom Wohnzimmer.«
    »Gehen wir.«
    Er ging mit ihnen hinaus, begleitete sie bis zum Fenster, ging aber nicht wieder mit hinein. Er sammelte stattdessen die Bänder und Siegel ein, die unter den beiden Brettern gelandet waren, und legte sie zur Seite. »Ich warte oben auf Sie!«
    Er rauchte zwei Zigaretten und saß auf einem Teil des Mäuerchens auf der Terrasse, wo die Sonne schon lange nicht mehr hinfiel. Dann tauchte Callara auf. »Wir sind fertig.«
    »Und Paladino?«
    »Hat seine Ausrüstung im Auto verstaut. Er wird gleich kommen und sich von Ihnen verabschieden.«
    »Wenn Sie noch einmal herkommen müssen, sagen Sie mir vorher Bescheid.«
    »Danke. Diesbezüglich muss ich Sie was fragen, Dottore.«
    »Fragen Sie.«
    »Wann werden diese Siegel entfernt?«
    »Haben Sie's eilig?«
    »In gewisser Weise schon. Ich will mit Spitaleri das Datum für die Entfernung der Erde und für die Wiederherstellung festlegen. Wenn ich nicht rechtzeitig einen Termin reserviere, dann ist der, bei allem, was er um die Ohren hat…«
    »Wenn Spitaleri nicht kann, suchen Sie sich dafür eben ein anderes Unternehmen.« Paladino kam zurück. »Wir können los.«
    »Ich kann keinen anderen suchen«, sagte Callara. »Was heißt, Sie können nicht?«
    »Es gibt eine schriftliche verpflichtende Vereinbarung, von der ich nichts wusste und die ich unter den Papieren gefunden habe, die mir aus Deutschland zugestellt worden sind.«
    »Das müssen Sie mir genauer erklären.«
    »Es ist eine reguläre Vereinbarung«, sagte Paladino. »Callara hat sie mir gezeigt.«
    »Und um was geht's darin?« Diesmal war es Callara, der redete.
    »Da steht geschrieben, dass Signor Angelo Speciale sich in aller Form verpflichtet, die Arbeiten der Erdbeseitigung und der Wiederherstellung der Außen- und Innenwände des gesetzwidrig erbauten Stockwerks von der Firma des Landvermessers Spitaleri in dem Augenblick ausführen zu lassen, in dem der Antrag auf Amnestie schriftlich gestellt wird. Und er verpflichtet sich überdies, sich an keine anderen Unternehmen zu wenden für den Fall, dass Spitaleri in dem bewussten Augenblick mit anderen Arbeiten beschäftigt sein sollte, sondern dessen Verfügbarkeit abzuwarten.«
    »Ein privates Schriftstück«, sagte Montalbano. »Das schon, aber formal perfekt, mit zweifacher Unterschrift. Und wenn einer diese Vereinbarung nicht einhält, dann können daraus, vor allem bei einer Person wie Spitaleri, große, sehr große Unannehmlichkeiten erwachsen«, sagte Paladino.
    »Entschuldigen Sie, Signor Paladino, aber haben Sie so etwas schon einmal gesehen?«
    »Das ist das erste Mal, ich habe noch nie einen Vertrag gelesen, der so weit im Voraus abgefasst wurde. Und ich kann es auch nicht verstehen. Ich frage mich, was einem wie Spitaleri an einer derartigen Arbeit liegt, die kaum etwas einbringt?«
    »Mit Sicherheit«, sagte

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