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Commissario Montalbano 11 - Die Flügel der Sphinx

Commissario Montalbano 11 - Die Flügel der Sphinx

Titel: Commissario Montalbano 11 - Die Flügel der Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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zweijährigen Sohn. Und mein Schwiegervater ist derjenige, der mir das Kapital für mein Unternehmen gegeben hat. Habe ich mich deutlich ausgedrückt? Hier kann ich mir keine Mätzchen erlauben, hier muss ich spuren.«
    Ich hoffe nur, dass deine Frau auch drei Liebhaber hat, dachte Montalbano. Von denen du natürlich nichts weißt. Aber er behielt seine Gedanken für sich und beschränkte sich aufs Fragen.
    »Sehen Sie's mir nach, aber womit hat Ihr Unternehmen zu tun?«
    »Mit dem Export von Fisch.«
    Ahhh, deshalb ist der Preis für Fisch in so stratosphärische Höhen geschnellt! Damit der Unterhalt für die Autos und die Freundinnen dieses Hornochsen beschafft werden kann.
    »Sie wollten mir von Kuba erzählen.«
    »Ja, ja. Am letzten Abend, als ich in Havanna war, das heißt vor drei Tagen, sind Myra, eine meiner drei Freundinnen, und ich in einen Nachtclub gegangen. Plötzlich sehe ich da einen Mann in Begleitung einer ziemlich beeindruckenden Blondine hereinkommen und sich an den Tisch neben uns setzen. Er war völlig besoffen. Ich hatte das Gefühl, ihn zu kennen. Und nachdem ich ihn eine Weile angesehen hatte, fiel mir auch tatsächlich wieder ein, wer er war.«
    »Und wer war's?«
    «Arturo Picarella.«
    Montalbano fuhr von seinem Stuhl auf. »Sind Sie sich da sicher?«
    »Absolut sicher. Von der Geschichte, die ihm passiert ist, habe ich gar nichts gewusst. Aber gestern hat mir meine Frau erzählt, dass er entführt worden sei und man weiter nichts mehr von ihm gehört hätte. Ich war ganz verblüfft, aber ich hab meiner Frau nichts gesagt. Ich wollte zu Ihnen kommen und Sie fragen, was ich machen soll.«
    »Das haben Sie richtig gemacht. Hören Sie, Signor Di Noto, bevor Sie in das Lokal gegangen sind, in dem Sie Picarella gesehen zu haben glauben, waren Sie da noch woanders?«
    »Sicher. Von sieben bis neun in der Wohnung von Anja, die meine - sagen wir mal - älteste Freundin ist, von halb zehn bis halb zwölf in der Wohnung von Tania, die meine - sagen wir mal - Zweitälteste Freundin ist, und von Mitternacht bis zwei Uhr in der Wohnung von Myra, die meine …«
    »… sagen wir mal…«, warf Montalbano ein. »… neueste Freundin ist.«
    »Verstanden. Und wann sind Sie in dieses Lokal gegangen?«
    »Gegen halb drei in der Nacht.«
    »Natürlich hatten Sie bei Ihren Freundinnen zu Hause etwas getrunken?«
    »Sicher. Hab schon verstanden, worauf Sie hinauswollen. Nein, mein Herr, ich war nicht besoffen. Dieser Mann, den ich gesehen habe, war Arturo Picarella. Ich spiele seit Jahren im Club mit ihm.«
    »Warum sind Sie nicht zu ihm gegangen und haben ihn begrüßt?«
    »Machen Sie Witze? Hätte doch sein können, dass ich ihn in Verlegenheit bringe.«
    »Ihre Aussage, Signor Di Noto, ist ganz ohne Frage wichtig. Aber sie reicht nicht aus, um…«
    »Sehen Sie sich das mal an«, unterbrach ihn der andere. Er zog ein Foto aus der Tasche und hielt es ihm hin. Es zeigte Di Noto, der eine junge Frau küsste. Doch auf dem Foto war auch ein Teil des Nachbartischs zu sehen. Das Gesicht des Mannes, dem eine Blondine das linke Ohr leckte, war ganz ohne Zweifel das des verschwundenen Picarella, den Montalbano wieder und wieder auf Dutzenden von Fotos gesehen hatte, die Signora Ciccina ihm überlassen hatte.
    Somit hatten Augello und Fazio sich lediglich in dem Land geirrt, in das er gereist war, um sich eine schöne Zeit mit seiner Geliebten zu machen: Kuba. Und nicht die Malediven oder die Bahamas. »Können Sie mir dieses Foto dalassen?«
    »Das ist vielleicht 'ne Frage.«
    »Wieso?«
    »Lieber Dottore, ich würde es Ihnen ja gerne dalassen, aber wenn Sie nachher Gebrauch davon machen und es kommt ins Fernsehen und meine Frau sieht das, können Sie sich vorstellen, was dann los ist?«
    »Hören Sie, ich verspreche Ihnen, dass ich alles tun werde, damit Sie auf dem Foto völlig unkenntlich gemacht werden.«
    »Sie haben mich in der Hand, Dottore.«
    Kaum war der Ferrari mit einem Dröhnen abgebraust, das sogar den Fußboden seines Büros zum Beben brachte, rief der Commissario Catarella zu sich.
    »Fahr nach Montelusa zu deinem Freund, dem Fotografen … Wie heißt er noch gleich?«
    »Cicco De Cicco, Dottori.«
    »Gib ihm dieses Foto und sag ihm, er soll mehrere Abzüge davon machen, nachdem er die Physiognomie dieses Mannes hier, der das Mädchen küsst, unkenntlich gemacht hat. Vorsicht: nur den hier, bitte merk dir das, nicht den anderen. Und jetzt mach dich auf den Weg.«
    »Zu Befehl, Dottori. Aber können

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