Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung
entdeckte eine schwere Ables ND47, die sich auf demselben Gleis wie der Zug des Starflyers näherte. Die Maschine bremste hart, und Funken sprühten unter den mächtigen Rädern.
»Das nenne ich einen beeindruckenden Auftritt«, bemerkte Vic.
Die Ables ND47 kam zum Stehen. An der Seite des ersten Waggons öffnete sich eine Tür.
»Steigen Sie bitte ein«, sagte Paula Myo.
Alic und das Team sprinteten über den geschwärzten Grund. Er sah mit einem Blick, dass der Zonenkiller die Schienen intakt gelassen hatte. Vorn schoben sich zwei dunkle Malmetal-Zylinder aus der Ables ND47, die doppelt so groß waren wie sein Kampfanzug.
Er erkannte den Waffentyp nicht, doch er wusste, dass er nicht in der Nähe sein wollte, wenn das Ding abgefeuert wurde.
Es gab eine Reihe heller Blitze von oberhalb der verchromten Lufteinlässe der Lok, begleitet von lautem Krachen. Etwas wie schwarzer Nebel wirbelte durch die Luft zwischen Zug und Energieschirm.
Ein breiter Bogen des Schirms begann in sanftem Kupferrot zu leuchten, und statische Flammenentladungen zuckten in den Erdboden, wo sie dicht gepackte kleine Staubteufel erzeugten.
Alic sprang ins dunkle Innere des Wagens. Draußen ertönte ein furchtbarer Schlag, als die Waffen der Lok feuerten.
Edmund rannte durch die Tür nach draußen. Hinter ihm brach das Netzwerk des Administrationsblocks zusammen infolge der Disruptor-Software, die er in die Arrays geladen hatte. Die Sensoren konnten ihn nicht entdecken, doch Tarlo würde jetzt wissen, dass sich jemand im Innern des abgeschirmten Bereichs befand – jemand, der versuchte, die Rückkehr des Starflyers zu sabotieren. Man musste kein taktisches Genie sein, um sich auszurechnen, was als Nächstes kommen würde.
Das Gebäude, in dem der Energieschirm-Generator untergebracht war, besaß die Form einer länglichen geodätischen Kuppel. Edmund konnte das Dach über einem Lagerhaus auf der anderen Seite des Parkplatzes erkennen. Sobald er es bis dorthin geschafft hatte, würde sein Albtraum vorüber sein.
Sein geparkter Honda erwachte zum Leben, kaum dass er den Fahrbefehl geladen hatte. Der Wagen beschleunigte mit durchdre-henden Rädern auf dem feuchten Beton und nahm Kurs nach drau-
ßen auf die Hauptverbindungsstraße. Das Ablenkungsmanöver sollte reichen, um Edmund ein paar Sekunden Zeit zu verschaffen – jedenfalls hatten das die Taktikexperten der Navy behauptet. Edmund sprintete in die entgegengesetzte Richtung davon. Wenn es ihm gelang, die Deckung des Lagerhauses zu erreichen, sollte er in Sicherheit sein.
Der trübe graue Himmel über dem Parkplatz blitzte blendend grell auf. Ein schrecklich lautes und hohes Kreischen hallte unter dem Energieschirm wider. Edmund verlor das Gleichgewicht und landete mit allen Vieren schmerzhaft auf dem Beton. Er starrte zu dem Schutzschirm hinauf, wo jetzt purpurrote Blitze wütend hin und her zuckten und in die Höhe stiegen, um in die Unterseite des großen Energieschirms zu schlagen, der die gesamte Station einhüllte.
Erneut blitzte weißes Licht, und das entsetzliche Kreischen hallte durch die Sektion von Far Away. Diesmal begriff Edmund. Jemand feuerte mit einer unglaublich starken Waffe von draußen auf den Schutzschirm, um durchzubrechen. Edmund mühte sich auf die Beine. Blut sickerte an seinem Hemdsärmel herab, wo er auf dem Ellbogen gelandet war. Ob des Schmerzes zuckte er unwillkürlich zusammen und duckte sich, als ein weiterer Treffer in den Energieschirm einschlug. Dann rannte er los in Richtung Lagerhaus.
An der Ecke angekommen, war er außer Atem. Die geodätische Kuppel war nur noch hundertachtzig Meter entfernt. Er rannte weiter, so schnell er konnte, und bemühte sich nach Kräften, die hellen, zwischen blendendem Weiß und leuchtendem Purpur abwechseln-den Lichtblitze und das schrille Kreischen ringsum zu ignorieren.
Der Lärm unter dem Energieschirm wurde nahezu konstant. Er hatte ein furchtbares Geräusch im Ohr.
Edmund hatte weiche Knie und bekam fast keine Luft mehr, als er endlich den Eingang der geodätischen Halle erreichte. Die Tür stand offen, was er nicht erwartet hatte. Er warf einen raschen Blick ins Innere. Nichts rührte sich. Edmund atmete ein paar Mal gehetzt durch, dann trat er ein.
Der Generator war eine große Ansammlung von Metall- und Plas-tikgehäusen, groß wie ein Haus. Weißes und rotes Licht wechselte sich an den Streben unter der Decke ab. Das beständige Brüllen war hier drinnen gedämpft. Edmund entdeckte die
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