Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung
Unisphären-Show über menschliche Paarungsgewohnheiten auf der Welt Toulanna, die wir im Hotel gesehen haben?«
Orion lief knallrot an.
Ozzie bedachte Tochee mit einem gelinde gesagt überraschten Blick, bevor er sich wieder an Orion wandte. »Hast du Tochee diese Art Shows gezeigt? Ich dachte, ich hätte den Zugang zu Pornos gesperrt?«
»Ozzie, vergiss das doch! Sie muss bleiben! Ich will … Ich will …«
Er hob verzweifelt die Hände.
»Ihr das Gehirn rausvögeln?«
»Nein. Naja … du weißt schon. Ich will einfach nicht, dass sie geht.
Ich habe noch nie jemanden wie sie getroffen. Bitte, Ozzie!«
»Also schön, aber es ist wirklich einfach: Bitte sie zu bleiben.«
»Was?«
»Geh zu ihr. Lächle. Sag Hallo. Fang eine Unterhaltung an. Wenn ihr zurecht kommt, dann bitte sie zu bleiben. Wenn sie Ja sagt, rede ich mit Nigel, falls unsere Nazi-Sicherheitsleute zu grob werden sollten.«
»Was sind Nazis?«
Ozzie klatschte in die Hände und machte eine scheuchende Bewegung. »Los, geh, und rede mit ihr. Mach nur. Und vergiss nicht: Versuch nicht, den Schlaumeier zu spielen. Was dich interessant macht, ist das, was du bist. Und jetzt raus. Ich versuche gerade, das Universum zu retten, und da habe ich nicht viel Zeit für sowas.«
Die Tür der Bibliothek schloss sich hinter Orion. Er begriff nicht ganz, wie er wieder draußen im Flur gelandet war, und viel klüger war er auch nicht geworden. Ozzie hatte sich absolut nicht als Hilfe erwiesen. Das schmerzte. Er hatte sich eigentlich auf Ozzie verlassen.
»Denk nach!«, sagte er zu sich selbst. Vielleicht hatte Ozzie ja Recht. Vielleicht sollte er einfach mit einem ›Hallo‹ anfangen. Alles andere würde ziemlich verkrampft wirken.
Orian kehrte in sein Zimmer zurück und rieb sich eine Menge Zahngel auf die Zähne, um anschließend zweimal zu spülen. Sein Haar war dank dem Friseur im Ledbetter Hotel inzwischen wieder leicht zu bürsten. Die aktive, biogene Hautcreme hatte über Nacht Wunder mit seinen Pickeln vollbracht. Eine rasche Überprüfung im Spiegel zeigte ein relativ vorzeigbares Gesicht, ganz sicher besser als zu dem Zeitpunkt, als sie am Ende der Silfenpfade herausgekommen waren. Orion trug lediglich ein kurzärmeliges orangefarbenes Hemd sowie eine knielange Schwimmhose, und er spürte die Versuchung, sich zurecht zu machen, doch das wäre nicht typisch für ihn gewesen und hätte den Eindruck erweckt, als versuche er zu impo-nieren.
Okay, also … los!
Orion konnte sie nicht finden. Sie war nicht im Bermuda-Zimmer, als er nervös an die Tür klopfte, und sie war auch in keiner der Hallen. Er ging in die Küche und fragte dort nach ihr, doch der Koch hatte sie ebenfalls nicht gesehen.
Nach zwanzig Minuten fruchtlosen Suchens gab er auf. Das Sicherheitspersonal hatte offensichtlich die Genehmigung erhalten, sie rauszuwerfen. Niedergeschlagen und den Tränen nahe wanderte Orion auf die Terrasse hinaus. Sie war so wunderschön gewesen, und er war tatsächlich bereit gewesen, einen Narren aus sich zu machen, indem er sie anredete. Er lehnte sich an die Steinbrüstung über der unteren Terrasse, wo der ovale Pool in den Garten ragte. Alles in allem betrachtet war es ihm auf den Pfaden der Silfen besser gegangen als hier und jetzt.
»Hi. Gehörst du zum Personal?«
Orion zuckte unwillkürlich zusammen und wirbelte herum. Dort saß sie, direkt in einem der Liegestühle, eingewickelt in ein helloran-gefarbenes Badetuch. Ein zarter Finger schob eine silberne Sonnenbrille von der Nase auf die Stirn, sodass sie ihn besser mustern konnte.
»Äh, nein.«
»Oh, und zu welchem Zweig gehörst du?«
»Ich lebe nicht in Bäumen.« Es war raus, bevor er es verhindern konnte. Orion schloss die Augen und stöhnte leise in dem Bewusstsein, dass sich sein elendes Gesicht wahrscheinlich wieder rötete.
Jasmine Sheldon lachte. Es war ein bezauberndes, leises Geräusch, doch ohne jeden Spott, wie er glaubte. »Entschuldige«, sagte er dümmlich. »Ich habe in letzter Zeit eine Menge Bäume gesehen. Ich kann nicht anders, als immer wieder an sie zu denken. Äh, ich bin Orion.«
»Hi, Orion. Ich bin Jasmine.«
Er setzte sich auf die Sonnenliege neben ihr. »Was liest du da?« Es war ein großes, ledergebundenes Buch, das auf ihren Beinen lag. Er verdrehte den Kopf, um die silberne Schrift zu entziffern. DIE HUNDERT GROESSTEN EREIGNISSE IN DER GESCHICHTE DER
MENSCHHEIT »Das habe ich in der Bibliothek gefunden«, sagte sie.
»Ich habe über den Großen
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