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Con molto sentimento (German Edition)

Con molto sentimento (German Edition)

Titel: Con molto sentimento (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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Genf waren, viel zu viel getrunken.«
     
    Alexis schwieg, er löffelte den letzten Rest Milchschaum aus seinem Pappbecher und Patrice wusste nicht, ob es bewusst oder unbewusst passierte.
     
    »Und dann?«, bohrte Alexis schließlich nach.
     
    »Es ging so schnell und ich weiß gar nicht mehr richtig, warum die Situation überhaupt eskaliert ist. Da waren diese zwei Jungs, die Händchen gehalten haben und natürlich hat das die Typen mit denen ich unterwegs war gestört.« Patrice seufzte. »Und dann musste Claude ja unbedingt den Helden spielen!«
     
    An dieser Stelle sah Alexis auf und fixierte ihn mit einem dermaßen scharfen Blick, dass Patrice sich am liebsten unter dem R8 verkrochen hätte. »Claude hat das getan, was eigentlich jeder in so einer Situation tun sollte. Es gehört verdammt viel Mut und Selbstvertrauen dazu solch einem Trupp entgegenzugehen. Es gibt nicht viele Menschen, die so wie Claude gehandelt hätten und ich möchte nicht garantieren, dass ich so mutig wie er reagiert hätte.«
     
    Betreten starrte Patrice auf den Asphalt und nickte stumm.
     
    »Du hast es Claude nicht gesagt. Nein, natürlich nicht«, gab Alexis gleich selbst die Antwort.
     
    »Ich wollte es!«, brach es wie ein Sturzbach aus Patrice hervor. »Ich habe es ein paar Mal versucht. Ich habe vorsichtig nachgefragt, was Claude tun würde, wenn er wüsste, wer damals involviert gewesen war: Claude will sie alle hinter Gitter sehen.«
     
    »Und das wundert dich?«
     
    »Nein, aber wie soll ich dann sagen, dass ich dabei gewesen bin und dass ich die Typen ganz genau kenne. Es ist die Clique um meinen Stiefbruder. Ich sollte zur Polizei gehen, das weiß ich schon, aber dann bin ich doch selbst auch dran. Und Claude kann ich es jetzt doch auch nicht sagen, immerhin haben wir...« Patrice spürte wie seine Wangen rot wurden, als er an letzte Nacht zurückdachte. »Er wird es mir nie verzeihen und ich möchte ihn nicht verlieren.« Mit diesen Worten beschloss Patrice seine Beichte.
     
    Jetzt war es raus. Irgendwie fühlte es sich gut an, wenigstens war er jetzt mit seinem dunklen Geheimnis nicht mehr alleine.
     
    »Gott, warum erzählst du mir so etwas?«, klagte Alexis und nahm ihm den leeren Kaffeebecher ab, um sie im nächstbesten Mülleimer zu entsorgen. Anscheinend war es mehr eine rhetorische Frage gewesen und Alexis erwartete nicht wirklich eine Antwort.
     
    Als er wieder zu Patrice zurückkam, schüttelte Alexis den Kopf. »Fahren wir weiter.«
     

     
    Den Rest der Fahrt verbrachten sie schweigend. Alexis hatte es nun noch eiliger wieder nach Genf zu kommen und erst als sie sich bereits durch den Innenstadtverkehr kämpften, meinte Alexis zu ihm: »Du musst es Claude sagen. Je früher, desto besser. Es wird nicht leichter werden.«
     
    »Aber wenn Claude dann mit mir Schluss macht?«
     
    »Dann macht er mit dir Schluss.«
     
    Wie konnte Alexis solche Worte so kühl und unbeteiligt aussprechen? Als ob es sich hier um ein Kleidungsstück handeln würde, dass man einfach wegwarf, wenn es nicht mehr passte.
     
    Patrice konnte nicht an sich halten: »Aber ich liebe ihn!«
     
    »Er ist dein erster Mann, es wird weitere geben und irgendwann wird es auch den Richtigen geben.« Alexis sah ihn mit einem Lächeln voller Bitterkeit an. »Das wirst du jetzt noch nicht begreifen können, aber glaube es mir. Ich spreche aus Erfahrung.«
     
    ›Sagt sich leicht, wenn man seinen Mann fürs Leben bereits gefunden hat‹, dachte Patrice trotzig und starrte wieder aus dem Fenster.
     
    »Kannst du es Claude nicht sagen?«, fragte Patrice zaghaft.
     
    Alexis‘ Ton war geradezu schneidend: »Sicher nicht.«
     
    Nun, da bestand wohl keine Chance, dass er Alexis umstimmen konnte.
     
    »Du wohnst im gleichen Haus wie Claude, ich kann dich dort hinfahren. Oder soll ich dich sonst wo rauslassen?«
     
    »Nein, ist schon okay.«
     
    Als sie um die Straßenecke vor besagtem Gebäude bogen, konnte Patrice seinen Stiefbruder zusammen mit zwei Kumpels vor der Haustür herumlungern sehen.
     
    Natürlich drehten sie gleich den Kopf. Das charakteristische Röhren des Sportwagens war nicht gerade unauffällig und Patrice glaubte, dass ein R8 in ihrem Viertel ohnehin noch nie zu sehen gewesen war.
     
    » Mist «, fluchte er leise.
     
    »Soll ich weiterfahren?« Alexis konnte sich wohl denken, was Patrice bedrückte.
     
    Patrice schluckte. Ja, es wäre leichter, wenn sie weiterfahren würden. Luc würde ihn nicht sehen und würde

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