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Con molto sentimento (German Edition)

Con molto sentimento (German Edition)

Titel: Con molto sentimento (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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dazu war ihre Beziehung erneut aufleben zu lassen.
     
    Nein, das hörte sich zu dramatisch an. Dieses Intermezzo war nicht mehr als ein Sommergewitter im August gewesen. Ohne ein Gewitter ab und an würde man die Freuden des Sommers nicht so wertschätzen und die Redewendung vom reinigenden Gewitter hatte auch durchaus ihre Berechtigung. Aber er brauchte Federico ziemlich bald wieder für sich, im Bett, direkt vor ihm. Alexis seufzte und griff sich zwischen die Beine. Wie gut, dass er sich mitten auf weiter Flur befand und ihn niemand sah.
     
    Auf dem Hof nahm er sich besonders viel Zeit Atlas zu versorgen. Es war ja nicht so, dass jemand in ihrer Wohnung auf ihn wartete. Und falls Federico doch... Aber das war unmöglich. Federico war mit dem Orchester auf der letzten großen Auslandsreise ihrer Tournee. Wenn Alexis den Plan richtig in Erinnerung hatte, dann traten sie heute Abend in Barcelona auf.
     
    Frustriert stöhnte er und ließ die Stirn an Atlas‘ Hals ruhen. Der Geruch des Pferdes brachte ihn wieder auf den Boden der Tatsachen zurück und ließ ihn vergessen, welches erotische Bild von Federico auf kühlen, schwarzen Satinlaken gerade durch seinen Kopf gezuckt war.
     
    »Alles in Ordnung?«, wurde er prompt von einem der Alexis-Fanclub-Girls gefragt und er war dankbar darum, dass er mit dem Rücken zur Boxentür stand. Er traute seinem Schwanz überhaupt nicht mehr über den Weg.
     
    »Mhm. Atlas ist mir nur auf den Zeh getreten.« Es war die naheliegendste Erklärung, die ihm spontan einfiel.
     
    »Autsch.« Sie verzog das Gesicht.
     
    »Geht schon wieder.«
     
    »Soll ich Atlas fertig machen?«
     
    »Nicht nötig, aber danke Jacqueline.«
     
    Als Alexis sah wie sie ihn anstrahlte, dachte er, dass es vielleicht besser gewesen wäre absichtlich einen falschen Namen zu sagen. Am Ende ermutigte er sie damit noch zu irgendetwas. Aber auf der anderen Seite wäre es ziemlich unhöflich gewesen und sie konnte schließlich auch nichts dafür, dass sie erst sechzehn und eben ein typischer Teenager war. Wenn jemand wusste, wie anstrengend Mädchen in diesem Alter waren, dann er. Immerhin hatte er zwei jüngere Schwestern ertragen müssen und hatte es überlebt. Ja, das Leben war nicht leicht und die Probleme nahmen nie ab, egal wie alt man war. Erst grämte man sich, dass man keinen Freund hatte. Dann hatte man einen und machte sich fertig wegen des ersten Kusses, den ersten Sex, die erste gemeinsame Wohnung... Und wenn man in einer Beziehung steckte war es auch nicht unbedingt besser. Auf der anderen Seite des Zaunes, sah das Gras eben immer grüner aus.
     
    Alexis gab dem Wallach noch sein Futter für die Nacht und steuerte den Parkplatz an. Er hatte Kleidung zum Wechseln dabei, denn mit seiner staubigen Reithose und den Stiefeln wollte er sich nicht in den R8 setzen. Gerade als er die Tasche aus dem Kofferraum heben wollte, hörte er sein Handy vibrieren. Er hatte es beim Ausritt nicht dabei gehabt.
     
    Er nahm es aus einer der Seitentaschen und stutzte. Zehn Anrufe und alle von Patrice? Was war denn da los?
     
    Mit einem gewissen Unbehagen hörte die Mailbox ab. Es war wie ein Horrorfilm in Zeitraffer, mit jeder Nachricht war Patrices Stimme panischer und verzweifelter. Der Inhalt der Nachrichten selbst zusammenhangsloser und am Ende nur noch die Bitte, Alexis möge doch so schnell es ging vorbeikommen. Patrices Mutter war ins Krankenhaus eingeliefert worden und anscheinend musste man mit dem Schlimmsten rechnen.
     

     

23
     

     
    Alexis wusste, dass er alle Blicke auf sich zog, aber es war ihm völlig gleichgültig. Er hatte keine Zeit mehr gehabt sich umzuziehen und nun schritt er in Reithose und dreckigen Stiefeln durch die Gänge der Universitätsklinik. Die Ledersitze des R8 konnte er reinigen lassen, es war jetzt wichtiger, dass er bei Patrice war. Vor allem die schmutzigen Sohlen schienen einigen Bediensteten gar nicht recht zu sein, aber Alexis konnte ja auch schlecht barfüßig herumlaufen. Außerdem war dies noch seine geringste Sorge. Wo war denn nun dieser Warteraum, der ihm an der Pforte genannt worden war? Es sollte doch hier irgendwo sein. Zumindest glaubte er sich nun in der Nähe der Chirurgie. Ah, und war das da vorne nicht Patrice?
     
    Endlich hatte er ihn gefunden.
     
    Als er sich Patrice näherte, sah er, dass neben ihm eine Ärztin saß. Sie trug noch die grüne OP-Kleidung und eine Haube auf dem Kopf. Anscheinend war sie gerade von der Operation zurückgekommen. In den

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