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Con molto sentimento (German Edition)

Con molto sentimento (German Edition)

Titel: Con molto sentimento (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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fühlten sie sich bei diesem Stück alle sehr sicher.
     
    »Aber wer sagt es dem Publikum«, sah Claude gleich das nächste Problem auf sich zukommen. »Ich kann das nicht. Alexis, machst du das?«
     
    »Ich werde es sagen, bleib ruhig«, beschwichtigte Federico. Wie konnte der Pianist nur so locker bleiben? Hatte er etwa etwas geraucht oder so? Aber nein, Federico würde vor einem Auftritt nie irgendwelche Drogen oder sonstige Pillen zu sich nehmen. Claude selbst sehnte sich nach einer Valium, einfach alle störenden Einflüsse abschalten und wieder runterzukommen, wäre das nicht herrlich?
     
    »Claude?« Alexis stand vor ihm und zog ihn in die Höhe.
     
    »Äh?«
     
    »Du wirst es bereuen, wenn du es nicht tust«, prophezeite ihm der Engländer. »Und andere Sachen vielleicht auch.«
     
    ›Oh nein. Bitte jetzt nicht. Nicht jetzt!‹, fehlte Claude stumm. Er konnte jetzt nicht noch ein Gespräch über seinen und Patrices Nicht-Beziehungsstatus führen. Doch glücklicherweise wollte Alexis auch nicht mehr dazu sagen. Außer: »Patrice ist hier, er sitzt draußen und ich gehe jetzt zu ihm.«
     
    Claude antwortete nichts. Irgendwie wollten ihn heute wohl alle zu seinem Glück zwingen. Er machte sich nach weiteren herzzerreißenden Minuten widerstrebend auf in Richtung Bühne. Warum hatte Alexis ihn auf Patrices Anwesenheit ansprechen müssen? Jetzt wurde ihm bewusst, dass ein Augenpaar sich permanent in seinen Rücken bohren würde. Patrice würde nicht die Augen von ihm lassen. Das machte ihn zusätzlich nervös.
     
    »Ist das wahr, Claude?«, fragte ihn Olivia. Seine Kommilitonen machten sich gerade daran die Bühne zu betreten. Claude hatte ziemlich getrödelt. Die anderen hatten die schrecklichen Neuigkeiten bereits erfahren, wahrscheinlich von Federico.
     
    »Professor Noblet wünscht, dass wir spielen und er ist sich sicher, dass wir eine überragende Vorstellung abgeben. Und werden wir ihn enttäuschen? Nein, das werden wir nicht. Ich glaube an euch!« Er wusste zwar nicht, wie er es schaffte, doch seine Stimme war fest und überzeugend. Dabei glaubte er selbst nicht einmal daran. Er kam sich schon vor wie ein billiger Footballcoach in diesen Sportfilmen, der seine Mannschaft vor dem alles entscheidenden Spiel mit Plattitüden anheizte. Aber es klappte, denn man hörte zustimmende Rufe und Gemurmel.
     
    Er schickte die Jungs und Mädels auf die Bühne. Olivia umarmte ihn und sogar Izumi nickte ihm aufmunternd zu.
     
    Nachdem das Orchester Platz genommen hatte, betrat Federico die Bühne. Der Applaus war ohrenbetäubend, selbst hier noch hinter der Bühne, wo Claude wartete. Federico erläuterte dem Publikum den aktuellen Notstand.
     
    Zunächst reagierte Claude gar nicht, als Federico seinen Namen nannte, und erst als die Zuschauer höflich applaudierten setzte er sich in Bewegung.
     
    »Merde !« Da hätte er fast den Taktstock vergessen und stürzte noch einmal zu seiner Tasche. Zum Glück hatte er dieses wichtige Utensil noch eingepackt gehabt.
     
    Er hatte sich vorgenommen nicht ins Publikum zu schauen. Sollte er zufällig Patrice erspähen, dann wäre es um seine Konzentration ohnehin geschehen. So starrte er auf den Boden, verbeugte sich und stieg dann auf das Podest. Noch einmal sammelte er sich, schloss die Augen und hob die Arme. Er blickte zu Federico, der nickte.
     
    Als Claude die Arme bewegte, erschallte der erste, fulminante Akkord des Schumannschen Klavierkonzerts, vorgetragen vom Orchester. Danach kam Federico: Ein rhythmischer Abgang von Akkordfolgen, danach die Oboe. Er gab Rafael den Einsatz für das Thema, das mit den Noten C-H-A-A begann. Eine Anlehnung, eine Liebeserklärung an Schumanns Frau, Clara, die der Komponist so für die Nachwelt konserviert hatte.
     
    Wie romantisch!
     
    Dass ausgerechnet er so etwas dachte und noch dazu in diesem Moment. Doch es waren auch die letzten bewussten Gedanken, denn er gab sich ganz der Musik hin. Er ließ das Orchester aus ihm sprechen, fühlte sich als Vermittler zwischen der schnöden Welt der gedruckten Noten und den wundervollen Tönen und Melodien, die den Konzertsaal erfüllten. Empfanden die Zuschauer genau wie er?
     
    Federico wiederholte am Flügel die Melodie der Oboe, die Streicher übernahmen, der Klang schwoll an, nahm Fahrt auf, verzögerte sich dann wieder.
     
    Dieses Schwärmerische, Federico zauberte die Stimmung wundervoll hin, ohne dass es dabei zu kitschig oder überzogen wirkte. Dann wieder ein Dialog zwischen

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