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Con molto sentimento (German Edition)

Con molto sentimento (German Edition)

Titel: Con molto sentimento (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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schnaubte nur ungehalten, steckte Claude in seine eigene Jacke, obwohl es doch nicht gerade kühl draußen war, und kurze Zeit später saß Claude in dem netten, schicken Kleinwagen, den Honoré noch nicht sein Eigen genannt hatte, als sie zusammen gewesen waren. Wahrscheinlich ein Geschenk von seinen Eltern.
     
    Selbstredend musste er dem Arzt den Weg zu seiner Bleibe nicht erklären und als Honoré dann auch noch den Wagen vor dem Haus abstellte und mit hoch in die Wohnung kam, war Claude des Protestierens überdrüssig. Bitteschön, wenn Honoré seine Freizeit damit verbringen wollte Claude durch Genf zu kutschieren und Krankenschwester zu spielen, das konnte er haben.
     
    Doch war es schon verstörend zu sehen mit welcher Selbstverständlichkeit sich Honoré in Claudes Wohnung noch immer zurechtfand. Er dirigierte Claude mit sanftem Nachdruck direkt ins Schlafzimmer, zog ihn mit effizienten, eindeutig nicht sexuell motivierten Bewegungen aus und steckte ihn in einen frischen Pyjama. Als Claude dann endlich im Bett lag, wurde ihm bewusst, wie müde er eigentlich war. Er hörte kaum noch, dass sich Honoré in der Küche zu schaffen machte.
     

     
    Claude wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, als sich jemand ans Bett setzte und ihm der Geruch von frisch aufgebrühtem Kaffee in die Nase drang, neben dieser kleinen unaufdringlichen Note von Desinfektionsmittel. Es konnte nur Honoré sein. Gott, war der etwa immer noch da?
     
    Honoré strich ihm durch die Haare, sorgsam darauf bedacht dem Verband und damit der genähten Platzwunde nicht zu nahe zu kommen. Claude müsste lügen, wenn er sagen würde, dass es sich nicht gut anfühlte. Überhaupt war es auf seltsame Weise tröstlich zu wissen, dass hier jemand da war, der sich um ihn kümmerte, der ihm Kaffee kochte oder den Papierkram abnahm.
     
    Unwillkürlich rutschte Claude näher an Honoré heran, so dass er schon fast seinen Kopf auf dessen Schoß betten konnte.
     
    »Claude... Meinst du, dass es mit uns nicht noch einmal etwas werden könnte?«
     

7
     

    »Claude... Meinst du, dass es mit uns nicht noch einmal etwas werden könnte?«
     
    Der Satz brannte sich in Claudes Hirn wie eine rotglühende Eisenstange.
     
    »Honoré!«, begann er und setzte sich langsam auf, er konnte sich nicht mit Honoré streiten, wenn er dabei flach dalag. »Ich denke...«
     
    Schon legte ihm der Arzt einen Finger auf die Lippen und sah ihn eindringlich an.
     
    Claude schob die Hand beiseite und griff nach seinem Kopfkissen, das er schützend zwischen sich und Honoré brachte. »Das sagst du jetzt nur, weil ich zufälligerweise gestern Nacht während deiner Schicht eingeliefert worden bin. Normalerweise hätten wir uns nicht einmal getroffen.«
     
    »Nein, ich denke immerzu an dich und was hätte sein können.«
     
    »Oh, Honoré!« Claude verdrehte die Augen. Etwas, was in seinem Zustand nicht empfehlenswert war, doch wer dachte auch daran, dass so eine banale Handlung so dermaßen schmerzhaft sein konnte.
     
    »Wirklich!«, beteuerte der Arzt.
     
    »Komm schon. Du denkst auch immerzu an deine Karriere und die nächste OP und die nächste Publikation. Ich kenne dich doch!« Claude konnte es nicht verhindern, dass sich ein anklagender Ton in seine Stimme schlich. »So war es schon immer. Ich bin dir wirklich dankbar dafür, was du gestern und heute für mich getan hast und ich gebe zu, auch ich habe heute Nacht daran gedacht, warum es mit uns nicht geklappt hat und ob wir nicht...«
     
    »Also hast du auch noch Gefühle für mich!«
     
    Herr im Himmel, es tat weh dem Mann die Illusionen zu nehmen. Claude umklammerte sein Kopfkissen noch fester und blickte auf die Matratze statt in die Augen seines Gegenüber.
     
    »Mein Körper, vielleicht... ja«, gestand sich Claude ein, als er endlich sprach.
     
    Meine Güte. Honoré sah so elend aus. Claude widerstand nur mit Mühe dem Drang auf den freien Platz neben sich zu klopfen, damit sich der andere dort niederließ. Es wäre einfach gewesen ihn in die Arme zu schließen und so zu tun, als ob alles in Ordnung wäre. Doch Claude konnte über gewisse Dinge nicht mehr hinwegsehen – und wollte es auch nicht mehr.
     
    »Aber es wird nichts zwischen uns. Ich kann nicht so leben wie du es tust.«
     
    »Jetzt kommst du wieder auf dieses alte Thema zu sprechen!«
     
    »Natürlich tue ich das!« Claude musste sich sehr beherrschen, um mit ruhiger Stimme zu antworten. Alles andere strengte ihn zu sehr an, seine eigene

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