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Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos

Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos

Titel: Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Offutt
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kleiner als Conan war. »Geht voraus«, befahl er ihm. »Ich folge Euch.«
    Conan war eine Persönlichkeit. Die anderen Gäste beobachteten ihn, ohne es sich anmerken zu lassen, als er aprikosenkauend durch den Raum schritt. Hinter dem Mann im langen Umhang verschwand er durch die Tür.
    »Wißt Ihr«, brummte Conan und schob den letzten Bissen Aprikose in den Mund, »ich trage gern ein Schwert. Es ist ein angenehmes Gefühl an meinen Beinen.«
    »Ich höre und verstehe. Ihr habt nichts zu befürchten.«
    »Oh, das weiß ich.«
    »Ich meinte ...«
    Der Bursche beendete seinen Satz nicht. Jeder verstand den anderen. Es war vielleicht unklug, der Bitte eines Unbekannten an ein unbekanntes Ziel zu folgen, und das in der Dunkelheit zamboulanischer Straßen in der Stadtmitte. Aber Conan erinnerte seinen Führer daran, daß er bewaffnet war, und ließ durchblicken, daß er nichts fürchtete. Die beiden Männer überquerten die Straße. Auf der anderen Seite war es noch dunkler. Conan begleitete seinen Führer bis zu einer Kreuzung. Abrupt machte er eine unerwartete Bewegung.
    »Spürt Ihr das?«
    »Ja, ist es Euer Dolch?« fragte der Mann knapp vor ihm.
    »Nein, Eurer. Unmittelbar über Eurem Gesäß. Wenn ich zustoße, seid Ihr entweder tot oder gelähmt. Was wäre schlimmer?«
    »Es ist zweifellos die weise Maßnahme eines vorsichtigen Mannes, aber sie ist unnötig. Das Unbekannte ist nicht immer gefährlich.«
    »Und eine scharfe Klinge wird nicht immer benutzt – das ist allerdings kein bekanntes Sprichwort, jedenfalls nicht in Cimmerien. Ihr versteht wohl, daß es keinen Grund gibt, weshalb ich Euch trauen sollte.«
    »Ja.«
    Als sie um die Ecke bogen, spuckte Conan den Aprikosenkern aus. Sein Führer betrat einen Eingang. Ein kurzer Korridor endete an einer Treppe mit einer Tür daneben. Der Mann stieg Conan voraus in der Dunkelheit die Stufen hoch. Ohne sich etwas dabei zu denken, wischte der Cimmerier seine von Aprikosensaft klebende Hand am Umhang des anderen ab. Sie erreichten einen Treppenabsatz, und der Mann klopfte dreimal kurz an eine Tür, gleichzeitig pfiff er drei Noten. Die Tür wurde von innen geöffnet, und Conan kniff bei der Lichtfülle, die ihm entgegenschlug, die Augen zu. In dem Zimmer vor ihnen standen zwei Lampen, ein Tisch, drei Stühle, ein Krug und zwei Tonbecher, und auf dem Boden lag ein von Wüstennomaden geknüpfter abgetretener ovaler Teppich. Nur ein Mann befand sich in diesem Raum. Er war so unauffällig gekleidet wie sein Bote, nur statt in Rostrot in stumpfem Lehmgelb. Der Führer trat ein. Conan folgte ihm. Der Wartende schloß die Tür hinter ihnen.
    Conan hörte ein Geräusch dahinter, und der Mann beantwortete seinen fragenden Blick.
    »Ein Aufpasser«, sagte er. Er sah aus wie ein Kaufmann und war etwa vierzig Jahre alt.
    Conan nickte. »Ich bin bewaffnet.«
    »Das ist unwichtig, Conan von Cimmerien, außer Ihr habt die Absicht, uns zu ermorden.«
    Conan musterte den Mann. Er hatte eine Stirnglatze, so daß die Stirn ungewöhnlich hoch und glänzend wirkte. Sein Bart sah aus, als wäre er mit Frost durchzogen. Seine lange lehmfarbige Tunika – oder war es ein kurzes Gewand? – war mit grüner Stickereiborte besetzt. Er schielte leicht, und die Augen lagen hinter grauen Tränensäcken, tiefe Runzeln begrenzten sie an den Seiten. Die Nase war groß, aber nicht krumm.
    »Ich muß Euch vertrauen, Conan von Cimmerien, ich hoffe, ich kann es.«
    »Dumme Worte!« brummte der Cimmerier und schob seinen Führer zur Seite, um auf die lange Klinge zu zeigen, die er in der Hand hielt. Er bemerkte ein schmales Fenster zu seiner Rechten. Es war das einzige, und es gab auch keine Tür, außer der, durch die sie eingetreten waren. »Ihr müßt mir vertrauen? Ich muß Euch trauen, schließlich bin ich es, der hierherkam, ohne auch nur Euren Namen zu kennen.«
    Der Mann lächelte. »Trinkt Ihr einen Schluck Wein?«
    »Nein. Ich habe ein gutes Gasthaus und angenehme Gesellschaft verlassen. Ich werde bald zurückkehren, um noch mit ihr zu trinken.«
    Die beiden Männer tauschten einen Blick. »Ihr seid sehr offen!«
    »Das kann ich von Euch nicht behaupten. Nun, ich bin hier. Sprecht!«
    »Habt Ihr den Namen Balad schon gehört, Conan?«
    »Euer Bote sagte, daß es nicht Balad sei, zu dem er mich brächte.«
    »Ihr wißt also, wer er ist?«
    »Er möchte gern Khan von Zamboula sein.«
    »Ihr seid weiterhin offen.«
    »Und Ihr redet weiterhin Unnötiges.«
    »Wir sind keine Feinde, Conan. Ihr habt

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