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Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Conan-Saga 08 - Conan der Pirat

Titel: Conan-Saga 08 - Conan der Pirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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über den Platz, und die gefiederten Geschosse drangen tief in das schwarze Ungeheuer. Es hielt an, wankte, dann bäumte es sich als schwarzer Schatten gegen die Marmorsäule auf. Wieder und wieder surrten die Pfeile. Das furchterregende Wesen brach zusammen und rollte die Treppe hinunter, so tot wie die Hexe, von der es aus der Nacht uralter Zeit beschworen worden war.
    Conan zügelte sein Pferd vor dem Portikus und sprang aus dem Sattel. Valerius hatte die Königin auf die Marmorfliesen gelegt und sank völlig erschöpft neben ihr zu Boden. Die Menge drängte wieder näher. Der Cimmerier wies sie fluchend zurück, dann hob er den schwarzen Lockenkopf und bettete ihn an seine Schulter.
    »Bei Crom, was ist das? Die echte Taramis! Aber wer ist dann das dort unten?«
    »Die Dämonin, die ihre Gestalt annahm«, keuchte Valerius.
    Conan fluchte herzhaft. Er riß einem Soldaten den Umhang von der Schulter und hüllte die nackte Königin darin ein. Ihre langen Wimpern zuckten auf den Wangen, ihre Augen öffneten sich, sie starrte ungläubig in das narbige Gesicht des Cimmeriers.
    »Conan!« Ihre schmalen Finger griffen nach ihm. »Träume ich? Sie sagte mir, Ihr wärt tot ...«
    »Wohl kaum.« Er grinste. »Ihr träumt nicht. Jetzt seid wieder Ihr die Königin von Khauran. Ich schlug Constantius auf der Ebene vor dem Fluß. Die meisten seiner Hunde erreichten auf ihrer Flucht die Stadtmauer nicht mehr lebend, denn ich gab den Befehl, keine Gefangenen zu machen – mit Ausnahme von Constantius. Die Stadtwache schloß das Tor vor unserer Nase, aber wir sprengten es mit Rammen von den Sätteln aus. Ich ließ alle meine Wölfe vor der Stadt, außer diesen fünfzig. Ich traue ihnen in der Stadt nicht so recht, und die jungen Khauranier genügten für die Stadtwache.«
    »Es war ein Alptraum!« wimmerte Taramis. »O mein armes Volk! Ihr müßt mir helfen, sie für all ihre Leiden zu entschädigen, Conan. Von nun an seid Ihr nicht nur Hauptmann, sondern auch mein Ratgeber.«
    Conan lachte, schüttelte jedoch den Kopf. Er erhob sich und stellte die Königin auf die Füße. Dann winkte er einige der khauranischen Reiter herbei, die sich an der Verfolgung der fliehenden Shemiten nicht beteiligt hatten. Sie sprangen von den Pferden, um sich ihrer Königin zur Verfügung zu stellen.
    »Nein, Mädchen«, sagte Conan. »Das ist vorbei. Ich bin jetzt der Häuptling der Zuagir und muß sie zu einem Plünderzug nach Turan führen, wie ich es ihnen versprochen habe. Dieser Bursche Valerius wird einen viel besseren Hauptmann abgeben als ich. Es ist nicht nach meinem Geschmack, zwischen Marmormauern zu leben. Doch entschuldigt mich nun, ich muß zu Ende führen, was ich angefangen habe. Es sind immer noch Shemiten in Khauran.«
    Als Valerius Taramis über den Platz zum Palast eskortierte, durch eine Gasse, die die jubelnde, begeistert brüllende Menge für sie geöffnet hatte, spürte er, wie eine weiche Hand sich schüchtern zwischen seine sehnigen Finger schob. Er drehte sich um und erkannte Ivga. Wild drückte er sie an sich und trank ihre Küsse mit der Dankbarkeit eines müden Kriegers, der endlich nach Kampf und Entbehrungen den wohlverdienten Frieden gefunden hat.
    Aber nicht alle Menschen suchen Ruhe und Frieden. Manche sind mit dem Geist des Sturmes im Blut geboren, sind Boten von Gewalt und Blutvergießen, und sie wissen es nicht anders ...
     
    Die Sonne ging auf. Über die alte Karawanenstraße erstreckte sich Reihe um Reihe von weißgekleideten Reitern von den Mauern Khaurans bis weit hinaus in die Ebene. Conan der Cimmerier saß an der Spitze dieser Kolonne auf seinem Pferd neben einem nur ein Stück aus der Erde ragenden abgehackten Balkenstücks. In der Nähe erhob sich ein schweres Kreuz, an dem ein an Händen und Füßen festgenagelter Mann hing.
    »Vor sieben Monaten, Constantius«, sagte Conan, »war ich es, der hier hing, und du der, der auf seinem Pferd saß.«
    Constantius schwieg. Er benetzte seine grauen Lippen. Seine Augen waren glasig vor Schmerz und Furcht. Seine Muskeln zuckten unter der dunklen Haut.
    »Du verstehst es besser, anderen Qualen zuzufügen als sie selbst zu ertragen«, sagte Conan ruhig. »Ich hing an einem Kreuz, so wie du jetzt hier hängst, und ich blieb am Leben, dank glücklichen Umständen und einer Zähigkeit, wie sie Barbaren zu eigen ist. Aber ihr Männer der Zivilisation seid weich, euer Leben ist nicht an das Rückgrat genagelt wie unseres. Eure Stärke besteht hauptsächlich darin,

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