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Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Titel: Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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schien, bückte sich danach. Die Männer, die verblüfft auf ihren bewußtlosen Kameraden starrten, sahen, wie ihr Häuptling sich bückte, doch nicht, was er vom Boden aufhob.
    Yar Afzal richtete sich auf, betrachtete flüchtig den Gagatball und machte sich daran, ihn in seinen Gürtel zu schieben.
    »Schafft den Burschen in seine Hütte!« knurrte er. »Er sieht aus wie ein Lotusesser. Er hat durch mich hindurchgeschaut. Ich – ahhh!«
    In seiner Rechten, die er gerade zum Gürtel führte, hatte er eine plötzliche Bewegung gespürt, wo keine sein durfte. Seine Stimme erstarb, während er wie erstarrt stand und ins Leere blickte. In seiner geballten Rechten empfand er eine Veränderung, eine Bewegung, Leben. Er hielt keine glatte, glänzende Kugel mehr in seinen Fingern. Und er wagte nicht nachzusehen. Seine Zunge klebte am Gaumen, und er konnte die Hand auch gar nicht öffnen. Seine erstaunten Krieger sahen, wie seine Augen sich unnatürlich weiteten, wie sein Gesicht jegliche Farbe verlor. Plötzlich drang ein grauenvoller Schmerzensschrei von seinen bartumrahmten Lippen. Er schwankte und fiel wie vom Blitz getroffen. Sein rechter Arm war ausgestreckt, als er so mit dem Gesicht auf dem Boden lag – und zwischen den sich öffnenden Fingern kroch eine Spinne heraus: eine häßliche schwarze Kreatur mit behaarten Beinen und einem kugelförmigen Leib, der wie Gagat glänzte. Die Männer schrien und wichen hastig zurück, doch das Spinnenwesen kümmerte sich nicht um sie, sondern verschwand in einem Felsspalt.
    Die Krieger blickten auf und starrten wild um sich, als plötzlich über ihr Geschrei hinweg eine dröhnende Stimme scheinbar aus dem Nichts erklang.
    »Yar Afzal ist tot! Tötet den Fremden!« befahl sie.
    Später leugnete jeder, der noch am Leben war, daß er gerufen hatte. Aber gehört hatten es alle. Und dieser donnernde Befehl löste ihre Verwirrung. Alle Zweifel und Furcht gingen in der plötzlich aufwallenden Blutlust unter. Ein wilder Schrei zerriß die Luft, als die Krieger sich daran machten, diesem Befehl zu gehorchen. Mit flatternden Umhängen, funkelnden Augen und erhobenen Dolchen stürmten sie auf Conan zu.
    Der Cimmerier reagierte schnell. Als die Stimme erschallte, sprang er sofort zur Hüttentür. Doch die Männer waren ihm näher als er der Tür. Den Fuß auf der Schwelle, mußte er herumwirbeln und den Hieb einer drei Fuß langen Klinge parieren. Er traf den Kopf des Angreifers, duckte sich unter einem weiteren Messer, stach seinem Besitzer in den Bauch, fällte einen anderen mit der Linken und hieb einem vierten in den Leib, ehe er die Schultern gegen die geschlossene Tür warf. Klingen prallten neben seinen Ohren vom Messing ab, während andere Stücke aus dem hölzernen Rahmen hackten. Aber die Tür sprang auf, und er stolperte rückwärts in die Hütte. Ein Bärtiger, der die Klinge mit aller Kraft geschwungen hatte, als Conan zurückgesprungen war, verlor das Gleichgewicht und flog kopfüber durch die Türöffnung. Conan bückte sich, packte ihn am Gewand und riß ihn zur Seite, um sofort den Nachstürmenden die Tür ins Gesicht zu schmettern. Es krachte, und die Tür rastete ein. Hastig schob Conan die Riegel vor und wirbelte herum, um dem Angriff des anderen Mannes zu begegnen, der vom Boden aufgesprungen war und wie ein Wahnsinniger auf ihn losging.
    Yasmina drückte sich in eine Ecke und beobachtete entsetzt die beiden Männer, die für ihren wilden Kampf den ganzen Raum brauchten und sogar manchmal sie in Gefahr brachten. Das Blitzen, Klirren und Krachen ihrer Klingen erfüllte die Luft, während die Meute vor der Hütte wie Wölfe heulte, mit ihren langen Dolchen ohrenbetäubend auf die Bronzetür schlugen und schwere Felsbrocken dagegen warfen. Einer holte einen Baumstamm, und die Tür erzitterte unter dem donnernden Angriff.
    Yasmina drückte die Hände an die Ohren und starrte wild um sich. Ein schrecklicher Kampf fand vor ihren Augen statt, und außerhalb der Hütte herrschte der absolute Wahnsinn. Der Hengst in seiner Stallabteilung wieherte, bäumte sich auf und schlug mit den Hufen gegen die Wände. Er wirbelte herum und stieß die Vorderhufe durch das Holzgitter, gerade als der Wazuli, der vor Conans Hieben zurückwich, dagegen stolperte. Seine Wirbelsäule brach, und er wurde gegen den Cimmerier geschmissen, den er rückwärts umwarf, so daß sie beide schwer auf dem Boden landeten.
    Yasmina schrie auf und rannte auf sie zu. Sie hielt beide für tot. Doch noch ehe sie

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