Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Titel: Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
Vom Netzwerk:
die Männer erreicht hatte, stieß Conan den toten Gegner zur Seite und erhob sich. Sie griff nach seinem Arm und zitterte am ganzen Körper.
    »Oh – du lebst! Ich dachte – ich dachte – du seist ebenfalls tot!«
    Er blickte schnell hinunter in ihr bleiches zu ihm aufschauendes Gesicht und die dunklen erschrockenen Augen.
    »Weshalb zitterst du so?« fragte er. »Warum sollte es dir etwas ausmachen, ob ich lebe oder tot bin?«
    Sie versuchte ein wenig ihrer Haltung wiederzugewinnen, aber es glückte ihr nicht so recht, die Devi herauszukehren.
    »Ich ziehe dich jedenfalls diesen Wölfen vor, die da draußen heulen.« Sie deutete auf die Tür, deren steinerne Schwelle abzusplittern begann.
    »Sie wird nicht mehr lange halten«, murmelte Conan und ging eilig zum Stall des Hengstes.
    Yasmina verkrampfte die Hände ineinander und hielt den Atem an, als sie sah, wie er die geborstenen Holzstäbe zur Seite riß und zu dem panikerfüllten Tier trat. Der Hengst hatte sich hoch aufgebäumt. Er wieherte durchdringend mit entblößten Zähnen und hatte die Ohren zurückgelegt. Conan sprang und griff nach seiner Mähne. Mit unvorstellbarer Kraft zog er das Pferd auf die Vorderbeine herunter. Es schnaubte und zitterte, verhielt sich jedoch ruhig, während Conan ihm den Zügel anlegte und den goldverzierten Sattel mit den breiten silbernen Steigbügeln befestigte.
    Der Cimmerier drehte das Pferd zur Wand um und rief Yasmina herbei. Vorsichtig zwängte sich das Mädchen an dem Tier vorbei. Conan hantierte an der Steinmauer und erklärte:
    »Es gibt eine Geheimtür hier, von der nicht einmal die Wazuli etwas wissen. Yar Afzal zeigte sie mir einmal, als er sehr betrunken war. Sie führt hinaus in die Schlucht hinter der Hütte. Ha!«
    Als er an einem natürlich wirkenden Steinvorsprung zog, glitt ein ganzer Wandteil auf geölten Eisenschienen zurück. Das Mädchen blickte hinaus in eine schmale Kluft mit hohen Steilwänden. Schon saß Conan im Sattel und zog sie zu sich herauf. Hinter ihnen ächzte die dicke Messingtür wie ein lebendes Wesen und stürzte krachend nach innen. Wildes Geschrei brandete zum Dach, als sich die Öffnung sofort mit Wazuli füllte, die Dolche in den haarigen Fäusten trugen. Und dann schoß der edle Hengst wie von einer Sehne abgeschnellt durch die Kluft.
    Das war völlig unerwartet für die Wazuli – genau wie für jene, die sich durch die Kluft zur Hütte stahlen. So schnell geschah es – dieser orkanartige Sturm des Streitrosses –, daß ein Mann in grünem Turban nicht mehr imstande war, ihm auszuweichen. Er ging unter den Hufen zu Boden, und ein Mädchen kreischte. Nur einen flüchtigen Blick erhaschte Conan von ihr, als sie vorüberbrausten: Eine schlanke junge Frau war es, in bauschiger Seidenhose und edelsteinbesetztem Brustband, die sich an die Steilwand drückte. Und schon flog der Hengst wie eine Feder im Wind weiter durch die Kluft. Die Männer, die durch die Wandöffnung hinaus in die Kluft stürmten, um die Flüchtigen zu verfolgen, stießen auf etwas, das ihre blutrünstigen Schreie zu jenen des Grauens und des Verderbens machten.
     
     
    6
     
    DER BERG DER SCHWARZEN SEHER
     
    »Wohin jetzt?« Yasmina bemühte sich, auf dem schaukelnden Sattelbogen aufrecht zu sitzen, mußte sich jedoch an ihrem Entführer festhalten. Sie schämte sich ein wenig, daß sie es als angenehm empfand, die kräftigen Muskeln unter ihren Fingern zu spüren.
    »Nach Afghulistan«, antwortete Conan. »Es ist ein gefahrvoller Weg, aber mit diesem Pferd werden wir es schon schaffen, außer wir fallen einem Trupp deiner Freunde oder Feinden der Afghuli in die Hände. Nun, da Yar Afzal tot ist, werden wir die verdammten Wazuli auf den Fersen haben. Ich bin überrascht, daß wir sie noch nicht hinter uns sehen.«
    »Wer war der Mann, den du niedergeritten hast?« fragte sie.
    »Ich habe keine Ahnung. Ich habe ihn noch nie zuvor gesehen. Ghulistan war er gewiß nicht. Was, bei den Göttern, er in der Kluft zu suchen hatte, ist mir ein Rätsel. Es war auch ein Mädchen bei ihm.«
    »Ja«, murmelte sie nachdenklich. »Gerade das verstehe ich nicht, denn es war meine Leibmagd Gitara. Glaubst du, sie kam, um mir zu helfen? Daß der Mann ein Freund war? Wenn ja, werden die Wazuli sie beide gefangengenommen haben.«
    »Wie auch immer, wir können nichts für sie tun. Kehren wir um, werden sie uns beide umbringen. Es ist mir unbegreiflich, wie ein Mädchen mit nur einem Begleiter – und einem Weisen noch dazu, denn das

Weitere Kostenlose Bücher