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Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer

Titel: Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Augen ab, als sein wilder Blick über den Halbkreis streifte. Yar Afzal brummte verächtlich und schob seine Waffe mit einer Geste in die Scheide zurück, die nicht beleidigender hätte sein können. Dann versetzte er dem halb unter ihm liegenden Aufwiegler einen Tritt, daß er vor Schmerzen aufheulte.
    »Marsch hinunter ins Tal mit dir zu den Spähern auf den Höhen und frag sie, ob sie etwas gesehen haben, dann komm sofort zurück!« befahl Yar Afzal. Zitternd vor Furcht und vor Wut mit den Zähnen knirschend, machte der Mann sich auf den Weg.
    Wuchtig setzte Yar Afzal sich auf einen Felsbrocken und brummte in seinen Bart. Conan stand breitbeinig, die Daumen im Gürtel, neben ihm und beobachtete die Krieger aus engen Augenschlitzen. Sie starrten ihn finster an. Sie wagten nicht, Yar Afzals Wut auf sich herabzubeschwören, aber sie haßten den Fremden, wie nur ihresgleichen hassen konnten.
    »Hört mir gut zu, ihr Hundesöhne, denn ich sage euch jetzt, was der Lord Conan und ich uns ausgedacht haben, um die Kshatriyas an der Nase herumzuführen ...« Die donnernde Stimme Yar Afzals folgte dem Krieger, der seines Häuptlings Grimm zu spüren bekommen hatte.
    Er schlich vorbei an den Hütten, wo die Frauen, die seine Demütigung mitangesehen hatten, ihn jetzt auslachten und ihm spöttische Bemerkungen nachschickten, und rannte auf dem Pfad dahin, der sich zwischen Felsblöcken zum Tal hinunterschlängelte.
    Als er um die erste Biegung kam, die ihn vor den Blicken im Dorf verbarg, blieb er abrupt stehen und riß die Augen weit auf. Er hatte es für unmöglich gehalten, daß ein Fremder das Tal von Khurum betreten konnte, ohne von den adleräugigen Wächtern auf den Höhen gesehen zu werden. Und doch saß da ein Mann mit überkreuzten Beinen auf einem niedrigen Sims neben dem Pfad – ein Mann in Kamelhaargewand und grünem Turban.
    Der Wazuli wollte einen Warnschrei ausstoßen, und seine Hand fuhr um den Griff seines Dolches, aber in diesem Moment begegneten seine Augen denen des Fremden. Der Schrei erstarb in seiner Kehle, seine Finger hingen schlaff hinunter. Mit leeren, glasigen Augen stand er starr wie eine Statue.
    Eine Weile tat sich überhaupt nichts, dann zog der Mann auf dem Sims mit dem Zeigefinger ein geheimnisvolles Zeichen in den Staub auf dem Fels. Der Wazuli sah nicht, daß er etwas ins Innere dieses Zeichens legte, aber plötzlich schimmerte dort etwas: ein glänzender schwarzer Ball, der aussah, als wäre er aus poliertem Gagat. Der Mann im Turban griff danach und warf ihn dem Wazuli zu, der ihn mechanisch auffing.
    »Bring das Yar Afzal«, befahl der Mann. Willenlos drehte der Wazuli sich um und kehrte den Pfad zurück. Die schwarze Kugel hielt er in seiner ausgestreckten Hand. Er drehte nicht den Kopf, als die Frauen ihn erneut verhöhnten, während er an den Hütten vorbeiging. Er schien sie nicht einmal zu hören.
    Der Mann auf dem Sims blickte ihm mit rätselhaftem Lächeln nach. Der Kopf eines Mädchens tauchte über dem Simsrand auf. Sie schaute den Mann bewundernd an, aber auch mit einer Spur Furcht, die sie am Abend zuvor noch nicht empfunden hatte.
    »Warum hast du das getan?« fragte sie.
    Liebkosend strich er über ihre dunklen Locken.
    »Bist du immer noch verwirrt von unserem Flug auf dem Luftpferd, daß du an meiner Weisheit zweifelst?« fragte er lachend. »Solange Yar Afzal lebt, ist Conan unter den Wazulikriegern sicher. Ihre Messer sind scharf und zahlreich. Mein Plan ist sicherer, auch für mich, denn so brauche ich ihn nicht selbst zu töten, um an die Devi heranzukommen. Es gehört kein Zauberer dazu, um vorherzusehen, was die Wazuli und Conan tun werden, wenn der Bursche dem Häuptling von Khurum die Kugel Yezuds aushändigt.«
     
    Yar Afzal hielt mitten in einem Wortschwall inne und blickte überrascht und verärgert dem Mann entgegen, den er zum Tal geschickt hatte, der sich jetzt aber durch die Herumstehenden drängte.
    »Habe ich dir nicht befohlen, zu den Spähern zu gehen?« brüllte er ihn an. »Du kannst noch gar nicht zurück sein!«
    Der andere schwieg. Hölzern blieb er vor dem Häuptling stehen, stierte ihm leeren Blickes ins Gesicht und streckte ihm den Gagatball entgegen. Conan, der über Yar Afzals Schulter schaute, murmelte etwas und wollte die Hand auf des Häuptlings Arm legen, aber im gleichen Moment schlug Yar Afzal den Mann in einem Wutanfall nieder. Die Kugel entglitt seiner Hand und rollte auf Yar Afzals Fuß zu. Der Häuptling, der sie erst jetzt zu sehen

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