Conan-Saga 11 - Conan der Abenteurer
Conan. »Wenn Amalric dem Nachtgespenst von Gazal wirklich ein Ende gemacht hat, so ist das kein Verlust für die Welt. Verschwinde und stör uns nicht länger. Wir haben zu tun!«
»Aber Conan ...«, begann Sakumbe.
»Diese weißhäutigen Teufel halten immer zusammen!« kreischte Askia. »Bist du überhaupt noch König, Sakumbe? Wenn ja, dann befiehl, sie zu ergreifen und in Fesseln zu legen. Und wenn du mit ihnen nichts anzufangen weißt ...«
»Ja, nun ...« murmelte Sakumbe.
»Hör zu!« rief Conan. »Wenn dieses Ungeheuer nicht länger in Gazal sein Unwesen treibt, können wir ja die Stadt einnehmen, die Menschen dort für uns arbeiten lassen und sie dazu bringen, uns ihre Wissenschaften zu lehren. Aber sieh zuvor zu, daß du diesen hopsenden Hexer los wirst, sonst muß ich meine Klinge an ihm ausprobieren!«
»Ich verlange ...!« schrie Askia.
»Schmeiß ihn raus!« brüllte der Cimmerier, die Hand um den Schwertgriff gelegt. »Bei Crom, glaubst du etwa, ich liefere einen alten Kameraden wie Amalric den Grausamkeiten eines teufelsanbetenden Halsabschneiders aus?«
Sakumbe faßte sich endlich und setzte sich hoch auf. »Geh, Askia!« befahl er. »Amalric ist ein guter Krieger, und du wirst ihn nicht bekommen. Laß dir lieber einen Zauber einfallen, der uns Zehbeh besiegen hilft.«
»Aber ich ...«
»Geh!« Der fette Arm deutete.
Askia schäumte vor Wut. »Gut, ich gehe!« kreischte er. »Aber ihr werdet noch von mir hören, ihr beide!« Zähneknirschend entfernte sich der Hexer.
Amalric erläuterte, wie er seine Tibureiter einsetzen wollte, was eine geraume Zeit in Anspruch nahm, da er ständig durch das Kommen und Gehen von Kurieren und Offizieren unterbrochen wurde, die die Stärke ihrer Truppen meldeten. Conan hatte noch einige Vorschläge zu Amalrics Plänen, bis er schließlich sagte:
»Ich finde, so müßte es klappen, was meinst du, Sakumbe?«
»Ich verlasse mich ganz auf dich, königlicher Bruder. Geh jetzt, Amalric, und sammle deine Reiter ... Ahhhh! « Sakumbes Schrei war grauenvoll. Seine Augen drohten aus den Höhlen zu quellen. Er taumelte von seinem Thron und griff sich mit beiden Händen an die Kehle. »Ich brenne! Ich brenne! Rettet mich!«
Etwas Entsetzliches geschah mit Sakumbes Körper. Da war kein Feuer oder irgendeine andere wahrnehmbare Hitzequelle, dennoch konnte man ganz deutlich sehen, daß der Mann brannte, als wäre er an einen Pfahl inmitten brennender Reisigbündel gefesselt. Seine Haut warf Blasen, dann begann sie zu verkohlen und aufzubrechen.
»Übergießt ihn mit Wasser!« schrie Amalric. »Oder mit Wein – oder was immer ihr habt!«
Die Schreie des gemarterten Königs verstummten nicht. Jemand schüttete Flüssigkeit aus einem Eimer auf ihn. Es zischte und eine Dampfwolke stieg auf, aber die Schreie nahmen kein Ende.
»Crom und Ischtar!« fluchte Conan und blickte sich wild um. »Ich hätte diesen hüpfenden Teufel erschlagen sollen, als er noch hier war!«
Allmählich wurden die Schreie schwächer und verstummten schließlich. Die Überreste des schwarzen Königs lagen auf dem Boden der Plattform.
Einige der federgeschmückten Offiziere flüchteten, andere warfen sich zu Boden und riefen ihre zahlreichen Götter an.
Conan faßte mit knochenbrechendem Griff nach Amalrics Handgelenk. »Wir müssen weg, schnell!« zischte er leise. »Komm mit!«
Amalric zweifelte nicht daran, daß der Cimmerier die Gefahr, in der sie sich befanden, richtig einschätzte. Er folgte Conan die Plattform hinunter. Auf dem Platz herrschte allgemeine Verwirrung. Offiziere rannten ziellos umher, brüllten und gestikulierten. Da und dort war ein Handgemenge ausgebrochen.
»Stirb, Mörder Kordofos!« schrillte eine Stimme über den Lärm. Genau vor Conan holte ein großer brauner Mann mit dem Arm aus und schleuderte einen Speer auf ihn. Nur die blitzschnellen Reflexe des Barbaren retteten ihm das Leben. Das Geschoß zischte über ihn hinweg, verfehlte Amalric um Fingerbreite und bohrte sich in einen schwarzen Krieger.
Der Angreifer schickte sich an, einen weiteren Speer zu schleudern. Doch ehe es dazu kam, fuhr Conans Schwert aus der Scheide, zeichnete einen im Feuerschein roten Bogen und traf. Der Tombalker sank zu Boden.
»Lauf!« brüllte Conan.
Amalric rannte geduckt und im Zickzack durch die brodelnde Masse. Männer riefen und deuteten auf sie. Einige hetzten hinter ihnen her.
Mit schmerzenden Beinen und keuchender Lunge folgte Amalric Conan in eine Seitenstraße. Der Lärm
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